Hannover/Hamburg. Trotz der drei Tore bleibt die Zukunft des 34-Jährigen ungewiss. Er will die Karriere beim HSV beenden. Einigen sich beide Seiten?

Aaron Hunt ist kein Mann der großen Worte. Als er sein Werk vollendet und sein Team auf den zweiten Platz geschossen hatte und nach drei Toren in nur einem Spiel frühzeitig vom Platz durfte, sagte er lediglich: „Es war ein schöner Tag für mich.“

Ein schöner Tag, der nun schon 14 Jahre zurück liegt. Damals führte DJ Ötzi die Hitparade mit dem Gassenhauer „Ein Stern, der deinen Namen trägt“ an, statt Corona sorgte Eisbär Knut für Schlagzeilen, und Hunt stand noch für Werder Bremen auf dem Platz. Fast im Alleingang hatte er den VfL Bochum beim 3:0-Sieg aus dem Weserstadion geschossen und den Tabellenführer (Schalke 04!) endlich wieder im Blick. „Wir haben die Chance genutzt, die Schalke uns gegeben hat“, sagte Hunt, „wir sind zurück.“

Zu gerne hätte Hunt auch am Ostersonntag Ähnliches zu Protokoll gegeben. Doch nach dem zweiten Dreierpack seiner Karriere war seine Stimmungslage genauso anders wie die Liga, in der er mittlerweile seine Tore erzielte. „Was wir heute gemacht haben, war nicht gut. Es waren zu viele Fehler, das müssen wir festhalten“, sagte also Hunt, als er beim 3:3 in Hannover auch den HSV zurück auf den zweiten Platz geschossen hatte – auf den zweiten Rang der Zweiten Liga.

Thioune: HSV für Hunt in der Bringschuld

„Wenn man 3:0 führt, muss man es viel souveräner runterspielen, vielleicht sogar mit 6:3 gewinnen“, sagte der frühere Kapitän nach der Partie, die besonders für ihn maximal enttäuschend verlief. „Wir haben ein sehr, sehr, sehr vertrauensvolles Verhältnis“, sagte nach dem Spiel Trainer Daniel Thioune. Dreimal „sehr“ nach drei Toren, die am Ende aber nicht zum gewünschten Erfolg geführt hatten. „Aaron hätte heute Matchwinner sein können. Da sind wir jetzt als Team ein wenig in der Bringschuld.“

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In der Bringschuld musste sich auch Hunt noch in der Hinrunde fühlen, als er überwiegend als Joker von der Bank kam. In den vergangenen Wochen führt allerdings kein Weg mehr an dem mittlerweile 34-jährigen Routinier vorbei, der mit gemessenen 33,58 Kilometern in der Stunde der schnellste Spieler am Sonntag in Hannover auf dem Platz war.

Routinier Aaron Hunt (l.) schoss drei Tore für den HSV in Hannover – doch es reichte trotzdem nicht zum Sieg.
Routinier Aaron Hunt (l.) schoss drei Tore für den HSV in Hannover – doch es reichte trotzdem nicht zum Sieg. © Witters

HSV verhandelt mit Hunt über Verlängerung

Nicht ganz so schnell laufen dagegen die Gespräche mit dem Ex-Kapitän über eine erneute Vertragsverlängerung. Der nach Gideon Jung dienstälteste HSV-Profi, der seit 2015 in Hamburg spielt, würde gerne seine Karriere in seiner neuen Wahlheimat beenden – und hofft noch auf ein entsprechendes Angebot.

Nach Abendblatt-Informationen soll es eine nächste Verhandlungsrunde in den kommenden zwei Wochen geben. „Wir sind im Austausch“, sagte am Montag Sportdirektor Michael Mutzel. „Ich habe mich gefreut, dass er ein tolles Spiel gemacht hat. In der Verfassung hilft er uns natürlich auf jeden Fall.“