Hamburg. Er schoss zwei Tore gegen den FC St. Pauli. Pierre-Michel Lasogga musste sich in Katar neu orientieren – mit einer Trainer-Legende.

Die Antwort auf die oben gestellte Frage für den kommenden Montag ist einfach: das Derby 2021 schauen! Pierre-Michel Lasogga wohnt zwei Zeitzonen, 6000 Kilometer oder auch acht Flugstunden entfernt vom Millerntor im Wüstenemirat Katar – will das Spiel der Spiele zwischen seinem Ex-Club HSV und dem FC St. Pauli aber auf keinen Fall verpassen. Einerseits wird der 29-Jährige dafür bis nach Mitternacht wach bleiben müssen, andererseits hat er dann auch die Gewissheit, dass Tochter Milou und Sohn Joaquín tief und fest schlafen.

Mit seinen beiden Kindern und Freundin Sally, die er in diesem Sommer in Frankreich heiraten will, lebt der Derbyheld von 2019 am Persischen Golf. Beim historischen 4:0-Sieg des HSV gegen St. Pauli am 10. März 2019 hatte Lasogga zwei Tore erzielt, ehe er nur wenige Monate später buchstäblich in die Wüste geschickt wurde.

Pierre-Michel Lasogga: Wechsel innerhalb Katars

Zunächst durfte er (für sehr viel Geld) beim Hauptstadtclub Al-Arabi auf Torejagd gehen, ehe er dort in Ungnade fiel und nun seit Kurzem (für immer noch viel Geld) für Al-Chaur mit Trainer Winfried Schäfer aufläuft. Weil auch Schäfers Sohn Sascha im Trainerstab arbeitet, war die Eingewöhnung für den Ruhrpottjungen nicht ganz so schwer wie beim Al-Arabi SC, bei dem kein einziger Deutscher im Kader war.

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Immerhin: Sprachlich ist der Trip in den Nahen Osten für die Lasoggas ein Erfolg. Töchterchen Milou geht in eine englischsprachige Kita und soll fließend beim „Yes“ und „No“ sein. Atmosphärisch hat sich der Familienmensch Lasogga den Trip an die Ostküste der arabischen Halbinsel trotzdem anders vorgestellt.

Die Idee, dort zu arbeiten, wo andere Urlaub machen, ging nur mäßig auf. Weil Katar (mit Ausnahme für Clubweltmeister FC Bayern) seit der Corona-Krise eine sehr strikte Einreisepolitik betreibt, kann Lasogga kaum Besucher empfangen und genauso wenig für einen Familienbesuch in den Pott jetten. Aber zumindest gedanklich wird der HSV-Derbyheld am Montag in Hamburg sein.