Karlsruhe. Leistner lieferte sich packende Zweikämpfe mit KSC-Torjäger Hofmann. Joker Kittel zeigt die richtige Reaktion.
Dank seiner Lebensversicherung Simon Terodde hat der HSV seinen Aufwärtstrend unmittelbar vor der Mini-Winterpause der 2. Bundesliga fortgesetzt. Ein spätes Tor des Angreifers in der 82. Minute sicherte dem HSV am Montagabend einen 2:1 (1:1)-Sieg beim Karlsruher SC. Die Einzelkritik der Hamburger:
Ulreich: Muss dringend besser Fußball spielen, wenn er weiterhin so viele Rückpässe erhalten soll.
Vagnoman: Vergaß in der ersten Hälfte offenbar die passenden Schuhe in der Kabine für den schlechtesten Platz der Liga. Rutschte hin und wieder weg, so auch folgenschwer vor dem 1:1.
HSV-Einzelkritik: Leistner träumt von Hofmann
Leistner: Sein Körper dürfte den Aushilfskapitän auch am Dienstag noch an die kernigen Zweikämpfe mit KSC-Koloss Hofmann erinnern. Hatte alle Hände und Beine voll zu tun.
Heyer: Nach einigen fehlerhaften Auftritten wählte er diesmal Sicherheitspässe im Aufbau. Läuft momentan seiner Form hinterher.
Gyamerah: Rückte kurzfristig für Kapitän Leibold in die Mannschaft. Brannte mit Vordermann Jatta ein Feuerwerk ab.
Gjasula (bis 75.): Der Mann mit dem Carbon-Helm schüttelte den Schlag auf seine gebrochene Nase ab, als wäre er der Mann mit der eisernen Maske.
Onana: (ab 75.): Sorgte für Stabilität.
Narey (bis 75.): Seine Standards werden immer besser. Jetzt muss er noch an seinen Kopfbällen arbeiten.
HSV: Kittel zeigt Reaktion, Kinsombi unsichtbar
Kittel (ab 75.): Zeigte mit seiner ersten Torvorlage die richtige Reaktion auf den Platzverweis gegen Hannover (0:1).
Kinsombi (bis 88.): Gab seine Startelfpremiere nach einem starken Auftritt gegen Sandhausen. Rechtfertigte dieses Vertrauen aber nicht. Unsichtbar.
Jung (ab 88.): Verteidigte mit.
Dudziak (bis 90.+2): Hätte früh für einen ruhigen Abend sorgen können. Tat er aber nicht.
Wood (ab 90.+2): Jubelte mit.
Jatta: Sein einziges Problem war, dass er vor leerer Kulisse spielen musste. Hätte nach den Pfiffen in der vergangenen Saison stehende Ovationen von jedem einzelnen KSC-Fan verdient gehabt. Ein herausragender Auftritt.
Terodde: Als es nach einem menschlichen Abend der personifizierten Tormaschine aussah, schlug er phänomenal zu.
Die Statistik:
- HSV: Ulreich – Vagnoman, Leistner (C), Heyer, Gyamerah – Gjasula (74. Onana) – Narey (74. Kittel), Kinsombi (88. Jung), Dudziak (90.+1 Wood), Jatta – Terodde. Trainer: Daniel Thioune.
- KSC: Gersbeck – Thiede, Bormuth (86. Gueye), Kobald, Heise – Wanitzek, Gondorf – Goller, Lorenz (79. Carlson) – Hofmann, Batmaz (76. Fröde). Trainer: Christian Eichner.
- Schiedsrichter: Christof Günsch (Marburg)
- Tor: 0:1 Jatta (3.), 1:1 Hofmann (14.), 1:2 Terodde (82.)
- Gelb-Rot: Heise wegen Foulspiels (77.)
- Gelbe Karten: Wanitzek (4) – Terodde (2), Kinsombi
- Torschüsse: 12:17
- Ecken: 5:7
- Ballbesitz: 46:54 Prozent