Auch die anderen beiden HSV-Profis kamen für die U21 zum Einsatz. Und: Trainer Thioune schafft Freizeitausgleich.
Die HSV-News am Donnerstag, den 12. November 2020:
- Wintzheimer trifft bei Debüt für deutsche U21
- HSV unterliegt Viborg FF mit 1:3
- Thioune reagiert äußerst enttäuscht
- HSV gegen Viborg mit vier jungen Jungs
- Gjasula gegen Viborg HSV-Kapitän
- Papa Gjasula soll eine Halbzeit ran
- Hunt und sieben weitere Profis draußen
- Thioune: Viborg "angemessenes Niveau"
- HSV-Profis erhalten Weihnachtsausgleich
- Löws HSV-Debütanten – eine Bilanz
- Waldschmidt hielt im Nordderby zu einem Kieler
Wintzheimer trifft bei U-21-Debüt
HSV-Youngster Manuel Wintzheimer hat bei seinem Debüt für die deutsche U-21-Nationalmannschaft ein Tor erzielt. Beim 1:1 gegen den slowenischen Nachwuchs verwandelte der Stürmer einen Foulelfmeter zur Führung (42.). Ebenfalls per Strafstoß glich Slowenien nicht einmal 60 Sekunden nach der Pause durch Zan Medved aus. Er war vom gerade eingewechselten HSV-Profi Stephan Ambrosius gefoult worden. Der dritte Hamburger Josha Vagnoman wurde ebenfalls zur zweiten Halbzeit eingewechselt.
Fünf Tage vor dem entscheidenden EM-Qualifikationsspiel gegen Wales war der Auftritt der deutschen Auswahl aber insgesamt enttäuschend. Der Mainzer Torhüter Finn Dahmen bewahrte die Mannschaft von Trainer Stefan Kuntz in Braunschweig mit einer Elfmeterparade (87.) sogar vor einer Niederlage – der Strafstoß war allerdings fragwürdig. Die Slowenen, als Gastgeber automatisch für die EM qualifiziert, erwiesen sich als harmloser Gegner, dem sich nur Möglichkeiten eröffneten, wenn das Team von Kuntz mit zu wenig Präzision agierte.
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HSV verliert Testspiel gegen Viborg
Nach sieben ungeschlagenen Auftritten in der Zweiten Bundesliga hat der HSV mal wieder ein Spiel verloren. Die neu zusammengewürfelte Mannschaft von Trainer Daniel Thioune unterlag am Donnerstagnachmittag auf dem Trainingsplatz am Volksparkstadion Viborg FF verdient mit 1:3 (0:1).
Der Tabellenführer der zweiten dänischen Liga blieb damit nicht nur im heimischen Wettbewerb ohne Niederlage. Magnus Kaastrup (11.) und Jeff Mensah (60.) hatten Viborg in Führung gebracht, Lukas Hinteresser gelang in der 78. Minute der Anschlusstreffer. Den Schlusspunkt setzte Berger Brix (89.).
Die Bilder zum HSV-Test gegen Viborg:
Der HSV verliert mit 1:3 im Testspiel gegen Viborg FF
Thioune reagiert enttäuscht
Thioune zeigte sich nach dem Schlusspfiff äußerst unzufrieden mit dem Spiel seiner erweiterten B-Elf. "Bei vielen fehlte die Gier, mir etwas zeigen zu wollen und mir den Spiegel vorzuhalten, dass ich vielleicht falsche Entscheidungen getroffen habe", sagte der Chefcoach und kündigte an: "Ich scheue mich auch nicht davor, darauf zu reagieren."
Er erkenne zwar an, dass es nicht einfach sei, in ungewohnter Konstellation aufzulaufen. "Trotzdem darf sich der Einzelne ein bisschen in den Vordergrund spielen. Da erwarte ich eine gewisse Aktivität, gerade nach Ballverlust", so Thioune. So hätten die Spieler aus der zweiten Reihe ihre Chance eher nicht genutzt: "Wenn ich nichts bekomme, dann kann ich auch nichts honorieren."
Von seiner Kritik aus nahm er Klaus Gjasula, der den HSV gegen Viborg eine Halbzeit lang als Kapitän angeführt hatte. "Ich fand, dass der Auftritt von Klaus in der ersten Halbzeit deutlich besser war als von vielen anderen", so Thioune. "Das war ganz gut, dass wir das noch mal sehen konnten."
HSV-Testspiel gegen Viborg – die Höhepunkte:
HSV gegen Viborg mit vier jungen Jungs
Mit vier Spielern aus der U21 geht der HSV am Donnerstag das Testspiel gegen Viborg FF an. Für das Duell mit dem Tabellenführer der zweiten dänischen Liga hat Trainer Daniel Thioune Abwehrspieler Bryan Hein sowie Jonah Fabisch, Ogechika Heil und Moritz Kwarteng (alle Mittelfeld) zu den Profis hochgezogen.
Das Quartett soll die Lücke füllen, die drei andere HSV-Talente in der Länderspielpause hinterlassen haben: Stephan Ambrosius, Joshua Vagnoman (Abwehr) und Stürmer Manuel Wintzheimer weilen derzeit bei der deutschen U-21-Nationalmannschaft. Hein und Fabisch kehren nach dem Test wiederum zum HSV-Nachwuchs zurück.
Gjasula gegen Viborg HSV-Kapitän
Hein hat es auch direkt in die Startelf geschafft. Der 19-Jährige bildete mit Khaled Narey, Jonas David und Gideon Jung einer Vierer-Abwehrkette vor Torhüter Daniel Heuer Fernandes.
Außerdem von Beginn an dabei: Klaus Gjasula als Kapitän, Bakery Jatta, David Kinsombi, Xavier Amaechi sowie im Angriff Bobby Wood und Lukas Hinterseer.
Papa Gjasula soll eine Halbzeit ran
Routinier Klaus Gjasula, am Mittwoch Vater eines Sohnes geworden, sollte gegen Viborg zumindest eine Halbzeit zum Einsatz kommen. "Es sollen ja auch die Jungs spielen, die in den letzten Wochen sehr wenig Spielzeit hatten", so Thioune.
Gjasula hatte zuletzt seinen Stammplatz verloren und am Montag in Kiel erstmals ein HSV-Spiel 90 Minuten auf der Bank verbracht. Ab morgen wird der Mittelfeldspieler dem HSV ohnehin fehlen. Der 30-Jährige reist am Freitag für zwei Spiele zur albanischen Nationalmannschaft.
Thioune lässt acht Profis draußen
Ganz außen vor gegen Viborg sind indes Kapitän Tim Leibold, Aaron Hunt, Moritz Heyer, Jeremy Dudziak, die Torhüter Sven Ulreich und Leo Oppermann sowie die angeschlagen aus dem Nordderby gegangenen Jan Gyamerah und Amadou Onana.
Statt des Testspiels stand für diese acht Profis am Nachmittag eine alternative Einheit unter Co-Trainer Hannes Drews an.
Thioune: Viborg "angemessenes Niveau"
Den Test gegen Viborg bezeichnete Thioune im Vorfeld als "angemessenes Niveau". Deutsche Gegner zu finden, sei derzeit eher schwierig. "Viele Vereine nutzen die Länderspielpause auch dafür, vor der Winterpause noch einmal durchzuschnaufen", weiß der 46-Jährige.
HSV-Profis erhalten Weihnachtsausgleich
Auch seinen Profis will Thioune in dieser Woche noch ein wenig mehr Ruhe gönnen. So werden die Spieler über das Wochenende versetzt in den Genuss drei freier Tage am Stück kommen.
Während Sonnabend und Sonntag für alle trainingsfrei ist, wird ein Teil der Mannschaft am Freitag zur Leistungsdiagnostik gebeten. Die andere Gruppe ist damit dann am Montag dran.
"Unser Ziel war es, den meisten Spielern so noch einmal drei freie Tage zu gewähren", sagte Thioune am Mittwoch. "Ich glaube, wir können uns das leisten und haben es uns auch verdient aufgrund der letzten Wochen."
Die großzügige Geste sei auch perspektivisch gedacht. "So sind die Spieler auch noch mal in ihrem Familienkreis, wo sie vielleicht Weihnachten und Neujahr nicht sein können", sagte Thioune angesichts der kurzen Winterpause.
Löw-Debütanten: 14 mit HSV-Stallgeruch
Seit August 2006 ist Joachim Löw Bundestrainer. In dieser Zeit hat er bis dato 112 Spielern zum Debüt in der deutschen Nationalmannschaft verholfen – am Mittwoch kamen beim 1:0-Sieg im Freundschaftsspiel gegen Tschechien Philipp Max (PSV Eindhoven) und Ridle Baku (VfL Wolfsburg) hinzu.
Die HSV-Quote unter den Löw-Debütanten nimmt sich allerdings eher bescheiden aus. Mit Piotr Trochowski (Oktober 2006), Jérôme Boateng (Oktober 2009) und Dennis Aogo (Mai 2010) wurden nur drei Fußballer zu Nationalspielern, die zum Zeitpunkt ihres ersten Einsatzes auch beim HSV unter Vertrag standen.
Besser sieht es da schon in der Bilanz der Spieler aus, die entweder vor oder nach ihrem DFB-Debüt auch das HSV-Trikot trugen. Mit Heiko Westermann (damals Schalke), René Adler (Leverkusen), Aaron Hunt (Bremen), Lewis Holtby (Mainz), Sidney Sam (Leverkusen), Nicolai Müller (Mainz), Skhodran Mustafi (Sampdoria Genua), André Hahn (Augsburg), Jonathan Tah (Leverkusen), Kerem Demirbay (Hoffenheim) und Luca Waldschmidt (Freiburg) steht diese Zahl bei elf.
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Letzterer avancierte am Mittwoch gegen die Tschechische Republik mit seinem zweiten Treffer für die A-Nationalmannschaft sogar zum Matchwinner.
Waldschmidt drückte auch Kiel die Daumen
Apropos Waldschmidt: Der inzwischen bei Benfica Lissabon gelandete Torjäger pflegt noch immer Kontakt zu ehemaligen HSV-Kollegen. Am Montag sah er sich sogar im DFB-Hotel das Norddeby bei Holstein Kiel an, wie er dem Abendblatt erzählte.
Dabei war Waldschmidt allerdings nicht uneingeschränkt für einen Sieg seines ehemaligen Vereins. "Natürlich habe ich dem HSV die Daumen gedrückt", sagte Waldschmidt, "aber auch ein bisschen meinem Kumpel Finn Porath, der ja die Vorlage zum 1:1 machte."
Das Spiel habe er "aus Corona-Gründen" allerdings alleine auf seinem Einzelzimmer schauen müssen. "Eigentlich schade, da ja besonders die Schlussphase spannend war. Eigentlich muss der HSV das 2:0 machen, im Gegenzug macht Kiel das 1:1."