Hamburg. Der Verteidiger Moritz Heyer kommt für 500.000 Euro aus Osnabrück. Nils Körber als Ersatz für Julian Pollersbeck im Gespräch.
Als Moritz Heyer vor zwei Monaten ein Foto postete, das ihn in Hamburg zeigte, geriet der Osnabrücker in Erklärungsnot. Daniel Thioune war gerade als neuer Trainer zum HSV gewechselt, und in der Gerüchteküche wurde spekuliert, ob er den Defensivspieler aus Osnabrück gleich mit nach Hamburg bringt. Heyers Erklärung: Er habe nur zwei Klausuren für sein Sportmanagementstudium geschrieben.
Zwei Monate später war Heyer erneut in Hamburg. Nicht für die nächste Klausur, sondern um den Medizincheck beim HSV zu absolvieren. Am Donnerstagabend konnte er sein nächstes Foto aus Hamburg posten, nachdem er im Volkspark einen Vertrag bis 2023 unterschrieb und anschließend sein erstes Training bestritt.
Schon am Freitagabend könnte der 25-Jährige gegen Fortuna Düsseldorf im Kader stehen, womöglich sogar von Beginn an spielen. „Moritz zeichnet sich durch eine Polyvalenz aus. Er kann viele Positionen spielen in der Dreierkette, in der Außenverteidigung, auf der Sechs und der Acht“, sagte Thioune, der Heyer vor einem Jahr vom Halleschen FC zum VfL Osnabrück geholt hatte und ihn nun auch zum HSV lotste.
Pollersbeck wechselt nach Lyon
Der HSV zahlt zunächst rund 500.000 Euro an die Niedersachsen. Dort stand Heyer noch bis zum 30. Juni 2021 unter Vertrag. Die Ablösesumme könnte durch Erfolgsbeteiligungen noch steigen. Der HSV reinvestiert damit das Geld, das er für den Verkauf von Julian Pollersbeck einnimmt. Der Torhüter hat sich am Donnerstag von der Mannschaft verabschiedet. Nach drei unglücklichen Jahren beim HSV wechselt der U-21-Europameister von 2017 zum französischen Topclub Olympique Lyon.
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Als Ersatz für Pollersbeck ist Nils Körber von Hertha BSC im Gespräch, auch wenn Manager Michael Preetz einen Transfer zunächst ausschloss. Der 23-Jährige spielte in den vergangenen beiden Jahren als Leihgabe unter Thioune beim VfL Osnabrück, kam im Gegensatz zu Heyer in der abgelaufenen Saison aber nur achtmal zum Einsatz.
In der vergangenen Saison machte Heyer unter Thioune 33 Spiele
Heyer machte unter Thioune in der vergangenen Saison 33 Spiele, die meisten davon zentral in der Dreier- oder Viererkette. Dabei erzielte der beidfüßige Defensivspieler sechs Tore. Eines davon gelang ihm am 32. Spieltag beim 1:1 in Hamburg, als er in der zweiten Halbzeit zum Ausgleich traf. Schon damals wurden die defensiven Schwächen der Hamburger offensichtlich.
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„Wir haben noch eine Absicherung gesucht“, sagte Thioune nun. Weil Toni Leistner aus dem Training genommen wurde, Ewerton (31) noch immer nicht den nötigen Fitnesszustand hat und Jonas David (20) zuletzt in Dresden Probleme offenbarte, wäre der Weg für Heyer in die Startelf frei.