Sind Montagsspiele überhaupt schlimm? Terodde tritt seinen Dienst mit einem Appell an. Hrubesch in Transferlaune. Ehre für Vagnoman.

Die HSV-News am Freitag, den 21. August 2020:

  • Stadtderby gegen St. Pauli terminiert
  • Terodde: "Habe einen guten Verein gefunden"
  • Top-Torjäger demütig beim Dienstantritt
  • Auch Thioune überzeugte Terodde
  • Vagnoman auf dem Weg zur EM-Teilnahme?
  • HSV verpflichtet Abwehrtalent von Werder Bremen
  • Hrubesch setzt sich für Offensivtalent Kwarteng ein
  • Terodde übernimmt Nummer von alten Haudegen

HSV zum Start zweimal an einem Montag

Eigentlich sind Montagsspiele bei den Fans verpönt. Doch in Zeiten von leeren Stadien wegen der Ausbreitung des Coronavirus dürfte der Aufschrei unter den treusten HSV-Anhängern gering sein, dass die Hamburger an den ersten acht Spieltagen gleich zweimal an einem Montag antreten müssen. Denn eine mühsame Auswärtsfahrt, die bei Montagabendspielen nicht selten mit einer Übernachtung verbunden ist, oder die nächtliche Rückkehr ins Eigenheim im Hamburger Umland nach einem Heimspiel wird es ohnehin nicht geben.

Das Stadtderby gegen den FC St. Pauli steigt derweil an einem Freitag (30. Oktober) im Volksparkstadion, wie die DFL bekannt gab. Bislang war lediglich der erste Spieltag terminiert, an dem der HSV das Eröffnungsspiel der 2. Bundesliga gegen Fortuna Düsseldorf bestreitet. Die ersten acht Spieltage im Überblick:

  • 1. Spieltag: HSV – Düsseldorf, Fr. 18.09. (18.30 Uhr)
  • 2. Spieltag: Paderborn – HSV, Mo. 28.9. (20.30 Uhr)
  • 3. Spieltag: HSV – Aue, So. 4.10. (13.30 Uhr)
  • 4. Spieltag: Fürth – HSV, Sa. 17.10. (13 Uhr)
  • 5. Spieltag: HSV – Würzburg, Sa. 24.10. (13 Uhr)
  • 6. Spieltag: HSV – St. Pauli, Fr. 30.10. (18.30 Uhr)
  • 7. Spieltag: Kiel – HSV, Mo. 9.11. (20.30 Uhr)
  • 8. Spieltag: HSV – Bochum, So. 22.11. (13.30 Uhr)

Terodde: Mit HSV "guten Verein gefunden"

Simon Terodde sieht seine Aufgabe beim HSV auch als Führungsspieler. „Ich wollte irgendwo zum Ende meiner Karriere noch einmal richtig Gas geben und Verantwortung auf dem Platz übernehmen“, sagte der 32 Jahre alte Stürmer am Freitag nach der ersten Trainingseinheit mit seinem neuen Team.

Alles so schön neu hier: Simon Terodde (M.) inmitten seiner künftigen Teamkameraden.
Alles so schön neu hier: Simon Terodde (M.) inmitten seiner künftigen Teamkameraden. © Witters | Unbekannt

„Ich glaube, ich habe da einen guten Verein gefunden mit dem HSV.“ Er sei aber nicht der Spieler, „der in der Kabine die großen Reden schwingt. Ich versuche, auf dem Platz vorneweg zu gehen.“

Terodde zum Aufstieg: "Erstmal arbeiten"

„Es ist eine junge, hungrige Mannschaft, die entwicklungsfähig ist. Das reizt mich ungemein“, sagte er über seine Entscheidung für den HSV. Ansprüche will er nicht stellen. „Ich versuche, demütig zu bleiben. Ich muss erst einmal zeigen, dass ich hier hereinpasse.“ Vom Ziel Aufstieg mochte er im Freitagregen von Hamburg erst einmal nicht sprechen. „Lasst uns erst mal anfangen, zu arbeiten.“

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Von seinen neuen Mitspielern ist er angetan. Er hatte sie am Vortag kurz nach seiner Vertragsunterschrift im Testspiel gegen den dänischen Club FC Midtjylland (0:2) beobachtet. „Die haben alle Bock, hier zu spielen. Egal welche Liga, die haben Bock auf den HSV“, sagte Terodde. „Das ist bei mir auch der Fall. Ich bin überzeugt, dass wir eine starke Mannschaft haben.“

Thioune mitentscheidend für Terodde-Transfer

Terodde war der Wunschspieler der Hamburger. Schon im vergangenen Winter hatte sich der Verein um ihn bemüht. Entscheidend für den Wechsel war auch der neue HSV-Cheftrainer Daniel Thioune. „Ich habe gemerkt, dass er Bock darauf hatte, mit mir zusammenzuarbeiten.“

An den Toren allein will er nicht gemessen werden. „Ich bin extrem von der Mannschaft abhängig“, meinte er. „Das ist genauso, wie ich defensiv mitarbeite, versuche ich natürlich, mich offensiv einzubringen. Am Ende bin ich nur der, der in der Kette steht, und das Ding vielleicht über die Linie drücken muss.“

"Funfacts" über Simon Terodde:

  • Geboren ist Simon Terodde im Jahr 1988. Damals lag sein Vorname noch voll im Trend. Zwischen 2006 und 2018 belegt "Simon" immerhin Platz 53 in den deutschen Charts. Umso erstaunlicher: Beim HSV ist Terodde tatsächlich der allererste Simon in den Profikadern von Erster und Zweiter Bundesliga. Die Hauptbedeutung des Vornamens: "Der Erhörte".
  • Mit 1,92 Meter besitzt Simon Terodde Gardemaß. Bemerkenswert: Alle bisherigen HSV-Neuzugänge für die Saison 2020/21 sind mindestens 1,90 Meter groß. Und Terodde ist dabei noch nicht einmal der Größte: Übertroffen wird er von Amadou Onana, der mit 1,95 Meter nun den kompletten Kader überragt. Klaus Gjasula misst indes 1,90 Meter.
  • In 220 Zweitligaspielen hat Simon Terodde bislang 118 Tore erzielt, damit rangiert er in der ewigen Torjägerliste bis dato auf Platz sechs. Walter Krause (119), Sven Demandt (120) und Theo Gries (123) sollte er wohl noch knacken. Um Karl-Heinz Mödrath (151) und Ex-HSVer Dieter Schatzschneider (154 Tore für Hannover 96) zu überflügeln, muss er sich allerdings schon mehr strecken. Und vielleicht auch mal gegen Osnabrück treffen – den einzigen aktuellen Zweitligisten, gegen den Terodde noch überhaupt nicht erfolgreich war. Vielleicht zeigt Ex-VfL-Coach Daniel Thioune dem Stürmer nun, wo an der Bremer Brücke das Tor steht ...
  • Teroddes Lieblingsgegner unter den momentanen Ligarivalen ist übrigens der FC St. Pauli: Gegen den Stadtrivalen des HSV traf der dreifache Torschützenkönig in zwölf Duellen achtmal. Ebenso oft war er gegen Aue erfolgreich, wofür er sogar nur zehn Spiele benötigte. Teroddes absoluter Favorit ist dagegen gerade aufgestiegen: Gegen Arminia Bielefeld hat "Torodde" eine absolute Traumquote (sieben Spiele/13 Treffer).

Was passiert mit Lukas Hinterseer?

Ob Lukas Hinterseer auch weiter die Bälle für den HSV über die Linie drückt, ist wenige Tage vor dem Start in das Trainingslager in seiner österreichischen Heimat offen.

Vor einem Jahr war der 29-Jährige als große Sturm-Hoffnung vom VfL Bochum geholt worden. In der Rückrunde verlor er seinen Stammplatz an den bis Saisonende ausgeliehenen Joel Pohjanpalo.

Nun droht ihm möglicherweise dasselbe Schicksal auch in der neuen Spielzeit. Sein Vertrag läuft noch bis 2021.

Vagnoman winkt Pflichtspiel-Debüt beim DFB

Nach seinem letztjährigen Debüt im Freundschaftsspiel gegen Spanien (1:1/72 Minuten Spielzeit) könnte Josha Vagnoman nun auch zu seinem ersten Pflichtspiel für die deutsche U 21 kommen. Am Freitag wurde der HSV-Rechtsverteidiger jedenfalls in das Aufgebot von Nationaltrainer Stefan Kuntz berufen, das Deutschland für die modifizierte EM-Endrunde im nächsten Jahr schießen soll.

Josha Vagnoman debütierte am 10. Okotber 2019 gegen Spanien.
Josha Vagnoman debütierte am 10. Okotber 2019 gegen Spanien. © Imago/AFLOSPORT | Unbekannt

Auf Niklas Dorsch, an dem auch der HSV Interesse bekundet hatte, verzichtet Kuntz indes. Nach seinem Wechsel von Heidenheim zur KAA Gent solle sich Dorsch unter seinem neuen Trainer erst einmal eingewöhnen. Die kommenden Spiele bestreiten Vagnoman & Co. am 3. September (18.15 Uhr) in Wiesbaden gegen Moldau und am 8. September (16 Uhr/beide ProSieben MAXX) in Belgien.

„Aufgrund des verspäteten Beginns der Bundesliga und 2. Bundesliga sind unsere wichtigen EM-Qualifikationsspiele die ersten Pflichtspiele der Saison", sagte Kuntz. "Darauf werden wir die Mannschaft in den wenigen Tagen intensiv vorbereiten und dazu die neuen Spieler schnellstmöglich integrieren."

Die EM soll aufgrund der Corona-Pandemie in Slowenien und Ungarn in zwei Phasen absolviert werden. Vom 24. bis 31. März 2021 findet die Gruppenphase mit 16 Teams in vier Gruppen statt. Die Erst- und Zweitplatzierten einer jeden Vierergruppe qualifizieren sich für die anschließende K.o.-Runde (31. Mai bis 6. Juni 2021).

HSV verpflichtet Abwehrtalent von Werder Bremen

Der HSV hat seine U-21-Mannschaft mit Abwehrspieler Niklas Wiemann von Werder Bremen verstärkt. Der 21-Jährige war erst 2019 aus der Jugend des FC Schalke 04 zum Nordrivalen gewechselt. Verletzungsprobleme sorgten aber dafür, dass er lediglich vier Einsätze in der Regionalliga Nord absolvieren konnte. Beim DFB-Pokal-Spiel gegen Atlas Delmenhorst schaffte es Wiemann in den Profikader

„Nach einem guten Start von Niklas bei uns hat ihn eine Verletzung und die Corona-Unterbrechung leider zurückgeworfen. Um mehr Spielanteile zu bekommen, möchte er jetzt eine neue Herausforderung angehen. Dafür wünschen wir ihm alles Gute“, so Björn Schierenbeck, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums von Werder Bremen.

Hrubesch setzt sich für Offensivtalent Kwarteng ein

Das Testspiel gegen Randers FC könnte für Moritz Broni Kwarteng (22) ein ganz besonderes werden. Das Offensivtalent steht im Fokus des dänischen Erstligaclubs, der ihn ausgerechnet gegen den HSV gerne testen würde. Ob daraus aber etwas wird, ist unklar. Nachdem Kwarteng bereits in der Sommerpause die Freigabe von HSV-Sportchef Michael Mutzel erhalten hatte, will nun der neue HSV-Nachwuchschef Horst Hrubesch intervenieren.

Moritz Broni Kwarteng würde gerne beim HSV bleiben. Doch das Offensivtalent will eine Chance im Profikader erhalten.
Moritz Broni Kwarteng würde gerne beim HSV bleiben. Doch das Offensivtalent will eine Chance im Profikader erhalten. © witters | Unbekannt

Die Clublegende glaubt an das Potenzial des Youngsters und würde ihn deshalb gerne in Hamburg halten. Auch Kwarteng kann sich einen Verbleib vorstellen, allerdings nur dann, wenn er eine realistische Chance sieht, ein Teil des Profikaders zu werden. Darüber hatte die "Bild" zuerst berichtet.

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Terodde: HSV hat wieder eine "echte Neun"

Für Simon Terodde (32) begann um 10.19 Uhr das Abenteuer beim HSV. Der Stürmer, der am Donnerstag vom 1. FC Köln verpflichtet wurde, trainierte bei typischem Hamburger Schmuddelwetter erstmals mit seinen Kollegen im Volkspark.

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Anschließend wird der Routinier in einer Medienrunde offiziell vorgestellt. Dann dürfte auch feststehen, ob der Torjäger am Sonnabend im Testspiel gegen den dänischen Erstligaclub Randers FC sein Debüt im HSV-Trikot feiern wird.

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Mittlerweile steht auch fest, mit welcher Trikotnummer Terodde künftig auflaufen wird. Der dreimalige Zweitligatorschützenkönig erhält die Nummer neun, die zuletzt Abwehrspieler Kyriakos Papadopoulos getragen hatte.