HSV pokert mit Köln um Terodde. Neue Gerüchte um Vagnoman. Auftaktgegner in Teil-Quarantäne. Altstars scherzen über Barça-Vergleich.

Die HSV-News am Sonntag, den 16. August 2020:

HSV an Jenas Innenverteidiger Rohr interessiert

So ganz langsam nimmt der Transfermarkt dann doch an Schwung auf. Nachdem zuletzt das immer stärker werdende Interesse des HSV am Kölner Angreifer Simon Terodde bekannt wurde, hat das Abendblatt nun auch vom Interesse an Carl Zeiss Jenas Innenverteidiger Maximilian Rohr erfahren. Allerdings soll der 25-Jährige von mehreren Zweitligaclubs umworben sein – und die Vorstellungen über eine Ablösesumme sollen zwischen Jena und den Interessenten bislang zu weit auseinanderliegen.

Ex-Jena-Trainer Lukas Kwasniok hatte Rohr in der baden-württembergischen Oberliga beim SGV Freiberg entdeckt. Er traute ihm direkt den Sprung in die 3. Liga zu, in der Rohr in der vergangenen Saison 25 Spiele absolvierte. Der Fußballer aus dem Nachwuchsbereich des Karlsruher SC lief nicht nur als Innenverteidiger, sondern auch als Sechser und sogar als Stürmer auf.

Die Jenaer hatten vor einem Jahr eine Ablöse von 85.000 Euro bezahlt und mit Rohr einen Zweijahresvertrag abgeschlossen. Dem Vernehmen nach soll Jena nun zunächst erst ab einer Ablöse von einer halben Million Euro gesprächsbereit gewesen sein, mittlerweile aber ein Entgegenkommen signalisiert haben.

HSV pokert mit Köln um Terodde-Transfer

Simon Terodde will offenbar auch den HSV in die Bundesliga schießen. Der dreimalige Torschützenkönig der 2. Bundesliga, der 2017 mit dem VfB Stuttgart und 2019 mit dem 1. FC Köln den Aufstieg feierte, hat sich laut "Bild"-Zeitung für einen Wechsel nach Hamburg entschieden. In Köln ist der 32-Jährige aktuell für den früheren HSV-Trainer Markus Gisdol im Sturmzentrum nur noch dritte Wahl hinter Anthony Modeste und Jhon Córdoba. Bei zwei Testspielen des FC am Sonnabend stand Terodde nicht im Kader – offiziell wegen muskulärer Probleme.

Bald Teamkollegen in Hamburg? Simon Terodde (l.) vom 1. FC Köln und HSV-Verteidiger Rick van Drongelen.
Bald Teamkollegen in Hamburg? Simon Terodde (l.) vom 1. FC Köln und HSV-Verteidiger Rick van Drongelen. © WITTERS | Valeria Witters

Jetzt geht es ums Geld. Beim FC würde Terodde in seinem letzten verbleibenden Vertragsjahr 2,5 Millionen Euro verdienen. Für eine Vertragsauflösung müsste ihm der Verein eine Abfindung zahlen. Zumal auch der HSV Terodde zunächst nur einen Vertrag bis 2021 anbieten will und sich eine Gehaltsobergrenze von monatlich 50.000 Euro auferlegt hat. Der Stürmer müsste im Gegenzug für die zu erwartenden Spielanteile in jedem Fall Abstriche machen.

Auch der bisherige HSV-Trainer Dieter Hecking hatte sich in seiner neuen Funktion als Sportdirektor des 1. FC Nürnberg um Terodde bemüht, sich aber eine Absage eingehandelt. Nürnberg holte stattdessen Wehen Wiesbadens Toptorjäger Manuel Schäffler, der ebenfalls beim HSV gehandelt worden war.

Kehrt Pohjanpalo zum HSV zurück?

Die Hamburger suchen nach einem Topstürmer als Nachfolger von Joel Pohjanpalo, der nach seiner Leihe aber selbst in Leverkusen trotz Vertrags bis 2022 keine Zukunft zu haben scheint. Bayer setzt im Sturm eher auf Kevin Volland, Karim Bellarabi und Lucas Alario.

Der HSV hätte Pohjanpalo gern behalten, nachdem der Finne in nur 14 Spielen neunmal getroffen hatte. Noch ist die Hoffnung nicht ganz erloschen, die Leihe zu verlängern. „Es gibt viele Spieler, die sich ein Trainer wünscht. Die Qualität eines Pohjanpalo sicher auch. Er hat letzte Saison gezeigt, wie wertvoll er sein kann“, sagte Daniel Thioune der „Hamburger Morgenpost“.

Was für eine erneute Leihe sprechen könnte: HSV-Sportvorstand Jonas Boldt unterhält beste Kontakte zu seinem langjährigen Club Leverkusen. Und Pohjanpalo bräuchte einen Club, bei dem er sich für eine Nominierung für die EM im kommenden Jahr empfehlen kann. Sollte allerdings ein Verein eine Millionen-Ablöse anbieten, wäre der HSV wohl raus aus dem Geschäft.

HSV-Kandidat Danso geht zur Konkurrenz

Mindestens genauso groß wie im Sturm ist der Personalbedarf des HSV in der Innenverteidigung: Abwehrchef Timo Letschert musste gehen, sein niederländischer Landsmann Rick van Drongelen wird nach seinem Kreuzbandriss noch lange fehlen. Eine Option hat sich jetzt zerschlagen: Augsburgs Kevin Danso hat sich offenbar für Zweitliga-Konkurrent Fortuna Düsseldorf entschieden. Das Leihgeschäft stehe kurz vor dem Abschluss, meldet die "Rheinische Post".

Danso (21) soll beim Bundesliga-Absteiger die Nachfolge von Kaan Ayhan antreten, der in die italienische Serie A zu Sassuolo wechselt. Vergangene Saison hatte Augsburg Danso an den FC Southampton verliehen, der den Österreicher aber kaum einsetzte. Der Fernsehsender Sky hatte vor zwei Wochen Danso mit dem HSV in Verbindung gebracht.

Corona-Quarantäne bei HSV-Auftaktgegner

Apropos Düsseldorf: Gegen die Fortuna eröffnet der HSV am 18. September (18.30 Uhr) die Saison in der 2. Bundesliga. Doch an eine normale Vorbereitung ist beim Absteiger derzeit nicht zu denken: Zwei Spieler waren am Freitag positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Das Gesundheitsamt ordnete für die gesamte Mannschaft und alle Betreuer umgehend eine Quarantäne an. Doch am Sonntag gab es eine Teilentwarnung. „Durch eine aufwendige Kontaktverfolgung des Gesundheitsamtes und ein funktionierendes Hygienekonzept der Fortuna müssen lediglich einige Personen in Quarantäne bleiben“, teilte die Fortuna mit.

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Das Ergebnis der Tests hatte der Bundesliga-Absteiger am späten Freitagabend nach dem Vorbereitungsspiel gegen den TSV Meerbusch (5:0) erhalten. Am Sonnabend war dann klar geworden, dass durch eine Verzögerung im untersuchenden Labor alle Beteiligten zu spät von den Infektionen erfahren hatten.

Die positiv getesteten Spieler seien umgehend vom restlichen Team isoliert worden, hieß es. Beide hatten am Mannschaftstraining und am Testspiel in Meerbusch teilgenommen und zeigten bislang kaum Symptome. Am Montag soll es einen erneuten Corona-Test geben, je nach Ergebnis werde über die weiteren Maßnahmen entschieden.

Es ist davon auszugehen, dass das Team von Trainer Uwe Rösler wahrscheinlich nicht zum nächsten Testspiel am Dienstag gegen den Drittligisten SV Wehen Wiesbaden antreten kann. Auch der Test gegen den Ligakonkurrenten VfL Bochum am Sonnabend ist fraglich, ebenso wie das vorgesehene Trainingslager in den Niederlanden ab dem 25. August. Bereits das traditionelle Auftakttrainingslager in Maria Alm hatte die Fortuna Anfang Juli wegen der Pandemie abgesagt.

Neue Gerüchte um HSV-Verteidiger Vagnoman

Als vor zehn Tagen eine italienische Zeitung berichtete, Hellas Verona wolle HSV-Verteidiger Josha Vagnoman verpflichten, wurde das am Volkspark mit einem Schulterzucken quittiert. Ja, es habe da die lose Anfrage eines Agenten gegeben, die man aber nicht allzu ernst genommen habe. Vagnoman (19) hatte seinen Vertrag ja erst im April bis 2024 verlängert und will sich laut seinem Manager Dieter Gudel ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga beweisen.

Doch nun ist das Gerücht noch einmal hochgekocht. Verona soll sein Angebot erhöht haben. Laut italienischen Medien will der Serie-A-Club mit dem HSV verhandeln und als Ablöse vier Millionen Euro anbieten. Doch der HSV verlange sechs Millionen Euro für sein wohl größtes Talent.

Hellas-Trainer Ivan Juric setzt auf ein 3-4-3-System. Vagnoman könnte dabei als rechter Verteidiger den Platz von Davide Faraoni einnehmen, der mit dem SSC Neapel und Lazio Rom in Verbindung gebracht wird.

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HSV-Trainer Thioune drückt aufs Tempo

Ein freies Wochenende war für die HSV-Profis angesichts des engen Zeitplans der Vorbereitung auf die neue Saison nicht drin. Nachdem am Sonnabend mit Fußballtennis und Ballhochhalten Technik gefragt war, drückte Daniel Thioune am Sonntag aufs Tempo. Die Passgeschwindigkeit scheint eine Schwäche zu sein, die der neue Trainer bei seiner Mannschaft ausgemacht hat.

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Von der Arbeit befreit wurden auch die beiden Geburtstagskinder nicht: Torwart Julian Pollersbeck wird an diesem Sonntag 26 Jahre alt, Neuzugang Amadou Onana 19. Herzlichen Glückwunsch!

Nicht auf dem Trainingsplatz waren dagegen Sonny Kittel, der wegen einer leichten Zerrung im Adduktorenbereich vorläufig kürzertreten muss, und Rekonvaleszent Jan Gyamerah. Beide arbeiteten stattdessen im Kraftraum. Gideon Jung und Ewerton absolvierten derweil auf einem Nebenplatz ihr Rehabilitationsprogramm.

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HSV-Stars scherzen über Barcelona-Vergleich

Wie sich Fans und Spieler des FC Barcelona fühlen müssen, nachdem ihnen der FC Bayern am Freitag acht Tore eingeschenkt hat, weiß man nirgendwo besser als in Hamburg: Der FC St. Pauli verlor in seinem letzten Bundesligajahr 2011 mit 1:8 gegen den Rekordmeister, der HSV kassierte in der Folge in München gleich drei böse Klatschen: 2013 hieß es 2:9, 2015 und 2017 jeweils 0:8.

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Das Online-Magazin "Fums" nahm die Statistik zum Anlass, einen bösen Vergleich zwischen dem FC Barcelona und dem HSV zu ziehen.

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Die Leidtragenden des HSV scheinen den Spott mit Humor zu nehmen. "So eine Gurkentruppe waren wir auch nicht", schrieb der frühere Hamburger Angreifer Maximilian Beister als Kommentar unter den "Fums"-Post. Auch René Adler nahm den Ball auf. "Wir waren nur ein Tor schlechter als Barcelona", schrieb der Ex-Torwart zu einem Bild mit dem 9:2-Endstand von 2013 in seine Instagram-Story.