Fünf Jahre nach Rucksackgate: Finderin vom HSV enttäuscht. Nicolai Müller geht es nach K.o. besser. Waldschmidt vor Wechsel.
Die HSV-News am Dienstag, den 11. August 2020:
- HSV will angeblich Karlsruhes Philipp Hofmann
- Ex-HSV-Angreifer Müller geht es nach K.o. besser
- Fünf Jahre nach Rucksackgate: Finderin vom HSV enttäuscht
- Wechsel von Ex-HSV-Stürmer Waldschmidt rückt näher
- Zur Strafe: HSV-Profis müssen pumpen
- Fehlstart für HSV-Beachsoccer-Team
- HSV.tv verzeichnet starke Nachfrage
- Leverkusen raus – HSV-Rekord bleibt unangetastet
- Debüt für neuen HSV-II-Trainer Reimers
HSV will angeblich Karlsruhes Philipp Hofmann
17 Tore hat Philipp Hofmann in der vergangenen Zweitligasaison erzielt und damit entscheidenden Anteil am Klassenerhalt des Karlsruher SC gehabt. Zum Vergleich: Sonny Kittel kam als bester Torschütze des HSV auf zwölf Treffer. Insofern verwundert es nicht, was jetzt die „Badischen Neuesten Nachrichten“ berichten: dass nämlich der HSV Interesse an der Verpflichtung Hofmanns haben soll.
Denn noch haben die Hamburger auf der Mittelstürmerposition keinen Ersatz für Joel Pohjanpalo (neun Tore aus 14 Einsätzen) gefunden, den Leverkusen wohl nicht noch einmal verleihen wird. Weder Lukas Hinterseer noch Manuel Wintzheimer noch Bobby Wood wird die Form oder auch das Format zugetraut, den HSV in die Bundesliga zu schießen.
Da liegt der Gedanke an den drittbesten Torschützen der Liga nahe, den der HSV schon 2012 als ganz jungen Schalke-Spieler einmal im Visier hatte. „Es war klar, dass Vereine kommen werden“, sagt Hofmann (27) und dass er sich alle Angebote in Ruhe anhören wolle. Sein Vertrag läuft noch ein Jahr und würde sich kraft einer Klausel um ein weiteres verlängern, sobald er sechsmal für den KSC aufgelaufen ist.
Das könnte also teuer werden für den HSV. Auf bis zu fünf Millionen Euro wird Hofmanns Marktwert geschätzt. Das Geld bräuchte der KSC allerdings dringend, Corona hat ein Millionenloch in den Etat gerissen. Manager Oliver Kreuzer, selbst einst beim HSV, verschränkt bei dem Thema trotzdem die Arme: „Wir planen mit Philipp Hofmann, und ich sehe derzeit keinen Grund, irgendetwas anderes zu denken.“ An Konkurrenz würde es dem HSV nicht mangeln. Auch die Bundesligaclubs Mainz 05, SC Freiburg und Union Berlin sowie der englische Zweitligaclub Blackburn Rovers sollen an Hofmann interessiert sein.
Ex-HSV-Angreifer Müller geht es nach K.o. besser
Gute Nachrichten aus Australien: Nicolai Müller geht es nach einen schweren Kopfverletzung wieder deutlich besser. Der frühere HSV-Angreifer gab per Instagram Entwarnung. Es gehe ihm mit jedem Tag besser.
Müller war vor zehn Tagen im Spiel seiner Western Sydney Wanderers gegen Wellington Phoenix beim Kopfballduell von Gegenspieler Louis Fenton an der Schläfe getroffen worden und danach bewusstlos mit dem Hinterkopf auf dem Feld aufgeschlagen. Erste Befürchtungen, Müller könne bei dem K.o. seine Zunge verschluckt haben, hatten sich zum Glück nicht bewahrheitet.
Müller (32) spielte von 2014 bis 2018 für den HSV. 2015 sicherte er dem Club im Relegationsrückspiel beim Karlsruher SC mit seinem Tor in der Verlängerung den Klassenerhalt. Im vergangenen Sommer wechselte Müller in die australische A-League.
Fünf Jahre nach Rucksackgate: Finderin vom HSV enttäuscht
Kleines Jubiläum für eine der größten HSV-Blamagen – fernab des Platzes: Fünf Jahre ist es her, dass dem damaligen HSV-Sportchef Peter Knäbel der Rucksack abhandenkam. Der Inhalt: geheime Unterlagen, darunter eine Gehaltsliste des Clubs. Der Rucksack soll vorher aus Knäbels Auto gestohlen worden sein. Altenpflegerin Alexandra D. will den Rucksack damals im Jenischpark gefunden und vergeblich versucht haben, ihn bei Knäbel und dem HSV abzugeben – bevor sie sich schließlich an die „Bild“-Zeitung wandte. Zwischenzeitlich geriet sie selbst wegen des Verdachts des Diebstahls ins Visier der Ermittler.
Inzwischen lebt die heute 43-Jährige in Braunschweig. Nach eigener Aussage hat die Rucksackaffäre sie aus der Stadt getrieben: „Es wurde mir alles zu viel. Der Pressewirbel, die Blicke der Menschen auf der Straße, die Ermittlungen und Verleumdungen. Das habe ich einfach nicht mehr ausgehalten. Am Ende habe ich mich kaum noch vor die Tür getraut“, sagte D. der „Bild“-Zeitung. Vom Verein fühle sie sich „verraten, verkauft, gedemütigt und durchs Dorf getrieben. Der HSV brauchte einen Sündenbock, um von seinen eigenen Fehlern abzulenken, und da kam ich gerade recht.“
Eine Entschuldigung vom HSV habe sie nie bekommen. D.: „Sie sollten mal was für ihr Karma tun und sich bei mir offiziell entschuldigen. Dann würden sie vielleicht auch wieder aufsteigen. Ich will ja keine Million, nur eine ernst gemeinte Entschuldigung.“ Trotzdem will D. bald wieder in ihre Heimatstadt ziehen und in Hamburg ein Pflegeunternehmen aufbauen.
Wechsel von Ex-HSV-Stürmer Waldschmidt rückt näher
Ein möglicher Transfer des früheren HSV-Stürmers Luca Waldschmidt vom Bundesligisten SC Freiburg zu Benfica Lissabon rückt laut einem Medienbericht näher. Nach Informationen der "Bild" sollen Vertreter des portugiesischen Rekordmeisters in dieser Woche für Verhandlungen nach Freiburg reisen. Im Gespräch ist eine Ablöse von zwölf Millionen Euro.
Ein Verbleib des 24 Jahre alten Nationalspielers und seines gleichaltrigen DFB-Teamkollegen Robin Koch im Breisgau gilt demnach als unwahrscheinlich. Waldschmidt hatte dem HSV 2017 am letzten Spieltag den Klassenerhalt in der Bundesliga gesichert. Nach dem Abstieg ein Jahr später wechselte er für fünf Millionen Euro zum SC Freiburg und wurde damit dessen teuerster Spieler.
Der HSV würde von einem Weiterverkauf finanziell nicht profitieren, da Freiburg damals eine Ausstiegsklausel nutzte. Waldschmidts Vertrag beim Sport-Club gilt noch bis 2022.
Zur Strafe: HSV-Profis müssen pumpen
Das hat man auf dem Trainingsplatz des HSV lange nicht gesehen: Profis, die zur Strafe Liegestütze machen müssen. Der neue Trainer Daniel Thioune schickte am Montagnachmittag alle Profis, die am Vortag beim 1:0-Last-Minute-Sieg im Testspiel gegen Hansa Rostock nur in den ersten 45 Minuten auf dem Platz waren und somit ihre Halbzeit nicht gewonnen hatten, zum „Pumpen“ auf den Boden.
Immerhin: Für den Sieg hatte die gesamte Mannschaft am Montagmorgen frei bekommen. Thioune schwört auf die Methode Zuckerbrot und Peitsche. Er selbst nennt es Belohnungssystem. „Für Fleiß wird man belohnt. Hinter harter Arbeit muss eine Belohnung stehen. Monetär kann ich sie nicht locken, das geht dann gut mit Freizeit“, sagte Thioune der „Bild“-Zeitung.
Fehlstart für HSV-Beachsoccer-Team
Die Beachsoccer-Bundesligamannschaft des HSV hat den Start in die verkürzte Strandfußball-Saison verpatzt. Das Team verlor am Wochenende beim Auftaktturnier in Düsseldorf alle Partien der ersten drei Spieltage. Dem 4:7 gegen die Beach Boyz aus Waldkraiburg folgten eine 4:8-Niederlage gegen Real Münster und ein 0:9 gegen Titelverteidiger Rostocker Robben.
Die Tore für den HSV erzielten Florian Adili (2), Hossein ali Shahrokthi (2), Oliver Levin (2), Rasmus Lyng Andersen (1) und Patrick Heiligenschmidt (1). Am kommenden Wochenende findet erneut in Düsseldorf die zweite Runde mit den Spieltagen vier, fünf und sechs statt.
HSV.tv verzeichnet starke Nachfrage
Die Vorfreude der HSV-Fans auf die neue Saison ist offenbar groß. Die Liveübertragung des Testspiel-Auftakts gegen Drittligist Hansa Rostock (1:0) am vergangenen Sonntag bei HSV.tv verfolgten trotz prächtigen Wetters durchschnittlich 50.000 Zuschauer. Das gab der HSV bekannt. Zählt man die Aufrufe des Re-Live bei Youtube hinzu, wurde das Spiel sogar 177.000-mal angesehen.
Das kommende zweite Vorbereitungsspiel gegen Drittliga-Aufsteiger VfB Lübeck am kommenden Freitag wird ebenfalls bei HSV.tv und auf dem Youtube-Kanal des HSV gestreamt. Die Anstoßzeit werde „kurzfristig bekannt gegeben“.
Der weitere Sommerfahrplan des HSV:
- 14. August: Test gegen Drittligist Lübeck
- 24. bis 30. August: Trainingslager in Bad Häring
- 5. September: Test gegen Erstligist Hertha
Leverkusen raus – HSV-Rekord bleibt unangetastet
Bayer Leverkusen schied am Montagabend als letzte deutsche Mannschaft aus der Europa League aus. Die 1:2-Niederlage gegen Inter Mailand in Düsseldorf fügte sich ein in das fast schon traditionell schwache Abschneiden der Bundesliga im einstigen Uefa-Pokal.
Damit ist auch klar: Der HSV hält in dem Wettbewerb weiterhin den deutschen Rekord. In der Debütsaison 2009/10 drangen die Hamburger bis ins Halbfinale vor – dort war dann gegen den FC Fulham Endstation, beim Finale im eigenen Stadion war der HSV nur Zuschauer. Einzig Eintracht Frankfurt schaffte es in der (vor?)vergangenen Saison ebenfalls in die Runde der letzten vier, um schließlich am späteren Sieger FC Chelsea zu scheitern.
Debüt für neuen HSV-II-Trainer Reimers
Premiere für Pit Reimers: Der neue Trainer des HSV II leitete am Dienstag erstmals ein Mannschaftstraining. Der bisherige Trainer der U17 war von Nachwuchsdirektor Horst Hrubesch vergangene Woche zur U21 befördert worden. Er folgte auf Hannes Drews, der als Co-Trainer in den Stab von Profitrainer Daniel Thioune aufgerückt ist.
Das Regionalligateam nimmt in dieser Woche das Mannschaftstraining wieder auf. Allerdings sind die Möglichkeiten begrenzt, da für den Amateursport in Hamburg und Schleswig-Holstein weiterhin strengere Regeln gelten als in anderen Bundesländern. Ohne Abstand dürfen nur Gruppen von höchstens zehn Personen trainieren. Der für September geplante Saisonstart der Regionalliga Nord ist deshalb auch in Gefahr.