Heidenheim. Tragik, wo man hinsieht: Nicht nur Leibold baut ab, auch Jatta nur noch ein Schatten. Immerhin einer war gedankenschnell.

Der HSV bleibt sich in dieser Saison trau und gibt in Heidenheim ein weiteres Spiel aus der Hand. Die in der 95. Minute besiegelte 1:2-Niederlage in Heidenheim bedeutet nicht nur die Punktverluste 18 bis 20 nach eigener Führung, sondern auch die Abfahrt des Direktaufstiegszuges. Hier sind die HSV-Profis in der Einzelkritik:

Julian Pollersbeck: Das Leben eines Torhüters kann so bitter sein. In den ersten 45 Minuten nahezu beschäftigungslos. Im zweiten Durchgang dann mit dem schon obligatorischen HSV-Horror in der Nachspielzeit. Tragisch.

Jordan Beyer: Durfte nach sechs Spielen Pause endlich mal wieder von Beginn an ran – und brachte zunächst vermisste Stabilität. War beim 1:1 die entscheidende Millisekunde zu langsam – und ging dann in der Schlussphase mit unter.

Timo Letschert: Stemmte sich mit allem, was er hatte, gegen die Niederlage. Es sollte nicht reichen.

Rick van Drongelen: Auch sein Kampfgeist wurde nicht belohnt.

Jan Gyamerah (bis 55.): Ein falscher Einwurf, machte ansonsten bis zu seiner Verletzung ziemlich viel richtig.

Josha Vagnoman (ab 55.): Agierte erst giftig und griffig, in der Schlussphase häuften sich aber die Fehler.

Aaron Hunt: Geizte mit Genialität, gab aber alles. In den letzten Minuten ging ihm der Sprit aus, total platt.

Gideon Jung: Durfte beim allerletzten Zweikampf auch noch lernen, dass ein HSV-Spiel in dieser Saison nach 94 Minuten noch lange nicht vorbei ist.

Die Statistik

Heidenheim

Kevin Müller – Marnon Busch, Patrick Mainka, Timo Beermann, Jonas Föhrenbach (64. Norman Theuerkauf) – Sebastian Griesbeck (74. Konstantin Kerschbaumer), Niklas Dorsch, Robert Leipertz (64. Marc Schnatterer), Tobias Mohr (53. Dennis Thomalla) – Tim Kleindienst, David Otto (53. Stefan Schimmer)

HSV

Julian Pollersbeck – Timo Letschert, Rick van Drongelen, Jordan Beyer, Tim Leibold – Gideon Jung, Jeremy Dudziak (67. David Kinsombi), Jan Gyamerah (55. Josha Vagnoman) – Aaron Hunt – Martin Harnik (67. Bakery Jatta), Joel Pohjanpalo (82. Lukas Hinterseer)

Schiedsrichter

Deniz Aytekin (Oberasbach)

Tore

0:1 Pohjanpalo (46.), 1:1 Beyer (80./Eigentor), 2:1 Kerschbaumer (90.+5)

Gelbe Karten

Griesbeck, Thomalla  – Jung, Letschert, Beyer, Pollersbeck

1/5

Jeremy Dudziak (bis 67.): Als Unterschiedspieler kann man nur schwer überragen, wenn man mal nicht den Unterschied macht. Aber als er ging, fehlte einer, der das Spiel auch beruhigen kann.

David Kinsombi (ab 67.): Brachte das Gegenteil von Sicherheit. Schwach.

Tim Leibold: Fing richtig gut an – und baute richtig stark ab. Bleibt die Frage, ob er sich noch ein Jahr in Liga zwei antut.

Martin Harnik (bis 67.): Außer seinem auffälligen Zopf eher unauffällig. Immerhin: Dieser hübsche Zopf verlängerte Beyers Befreiungsschlag vor dem Führungstreffer auf seinen Sturmpartner.

Bakery Jatta (ab 67.): Leider nur ein Schatten seiner selbst.

Joel Pohjanpalo (bis 82.): Der wohl schnellste Finne nach Formel-1-Legende Kimi Räikkönen brauchte nach der Pause 17 Sekunden für seinen neunten Rückrundentreffer.

Lukas Hinterseer (ab 82.): Verstolperte eine Großchance – und damit die Vorentscheidung.