Beim Zittersieg gegen Wiesbaden spielen einige HSV-Profis unter ihrer Normalform – zum Beispiel der sonst so zuverlässige Leibold.

Dank Matchwinner David Kinsombi hat sich der HSV mit einem Zittersieg im Aufstiegsrennen der Zweiten Liga zurückgemeldet. Das Team von Trainer Dieter Hecking gewann trotz wackeliger Defensive gegen Kellerkind SV Wehen Wiesbaden mit 3:2 (2:1) und verteidigte am 29. Spieltag Relegationsrang drei. Für die Hamburger war es im vierten Spiel nach der Corona-Pause der erste Sieg. Die Einzelkritik der HSV-Profis:

Pollersbeck: Durfte überraschend ein gutes Jahr nach einem 0:3 gegen Ingolstadt wieder einmal von Anfang an ran. Brauchte Eingewöhnungszeit, wackelte bei Ecken, ansonsten aber mit zwei starken Paraden. Bei den Gegentoren wohl chancenlos.

Vagnoman: In der ersten Halbzeit auf eher bescheidenem Niveau der beste Hamburger. Im zweiten Durchgang wurde das Niveau noch etwas bescheidener.

Letschert (bis 61.): Sein Fehlpass zu Beginn sorgte umgehend zum 0:1, sein Foul zum Strafstoß und 2:2. Und wieder ein komplett gebrauchter Tag.

Beyer (ab 61.): Fügte sich nahtlos ein – und das ist kein Kompliment.

Van Drongelen: Auch Letscherts Landsmann wirkt in diesen Tagen alles andere als sattelfest, darf aber mangels Alternative weiter spielen. Immerhin: Stemmte sich bravourös gegen das Unheil.

Leibold: Ob seine 14. Vorlage zum 2:1 genauso geplant war, wird sein gut behütetes Geheimnis bleiben. Musste sich in der zweiten Halbzeit bei Pollersbeck bedanken, der einen Katastrophenpass ausbügelte.

Fein: Weiterhin im Formtief.

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Schaub (bis 61.): Konnte bei seiner ersten Startelfchance nach dem Corona-Neustart nur bedingt Eigenwerbung betreiben. Musste schließlich nach einer Stunde raus.

Jatta (ab 61.): Brachte Schwung. Sein Pass auf Pohjanpalo hätte schon früher zum 3:2 führen müssen.

Kinsombi (bis 81.): Absoluter Matchwinner. Oder mit anderen Worten: Chance genutzt.

Moritz (ab 81.): Brachte den knappen Pflichtsieg irgendwie mit über die Zeit – ohne wirklich zu wissen wie.

Hunt (bis 61.): Gönnte sich den einen oder anderen Geniestreich gepaart mit dem einen oder anderen Künstlerpäuschen. Trainer Hecking gönnte ihm dann schließlich eine halbstündige Pause.

Dudziak (ab 61.): Der mit Abstand beste und formstärkste Fußballer im Kader spielte wegen muskulärer Probleme nicht von Anfang an. Nach seiner Einwechslung brachte er die Wende.

Kittel (bis 89.): Irgendwie dabei, aber lange Zeit alles andere als mittendrin. Legte aber Kinsombis Siegtreffer auf.

Harnik (ab 89.): Nahm ein paar Sekunden von der Uhr.

Pohjanpalo: Nachdem der Finne ganz zu Beginn eine hundertprozentige Torchance vergab, musste man sich Sorgen um diese Heimfluch-Geschichte machen. Traf dann 20 Minuten später doch zur Führung. Wieder mit dem Kopf, aber erstmals im heimischen Volkspark.