Hamburg. Mannschaftstraining gestartet – Dieter Hecking benennt die größte Herausforderung für den HSV und kontert Kritik am DFL-Konzept.
Dieter Hecking strotzte nur so vor Tatendrang und Freude. Freude, dass er mit dem HSV endlich wieder loslegen kann. Der Trainerroutinier versammelte seine Spieler am Donnerstag zum ersten Mannschaftstraining nach einer neunwöchigen Corona-Pause. Einen Monat lang erlaubte die Gesundheitsbehörde lediglich Training in Kleingruppen. An diesem Donnerstag war nun erstmals wieder ein Elf gegen Elf und das Einstudieren von Spielformen möglich.
„Die Spieler waren richtig am Blasen“, sagte Hecking im Anschluss auf einer Pressekonferenz – Corona-gerecht per Videoschalte. Der erfahrene Coach steht nun vor der Herausforderung, seine Mannschaft binnen weniger Tage in den nötigen Wettkampfmodus zu bringen, um für den Aufstiegskampf gerüstet zu sein. Denn am Sonntag in nur zehn Tagen steht bereits das erste Pflichtspiel nach dem Neustart der Liga bei Greuther Fürth (13.30 Uhr/Free-TV bei Sky Sport News HD) an.
„Eine längere Phase wäre wünschenswert gewesen, aber die Spieler starten nicht bei null", sagte Hecking, der nicht davon ausgeht, dass die Zeit bis zum Fürth-Spiel reichen wird, um seine Mannschaft in Topform zu bringen. „Man wird in den ersten Spielen sehen, dass die Spieler noch gar nicht bei 100 Prozent sein können. Das betrifft aber alle Mannschaften.“
HSV-Neustart: Hecking benennt größte Hürde
Hecking missfällt zwar das Wort Experiment im Zusammenhang mit dem Comeback der Liga, von Normalität sei man ebenfalls noch weit entfernt. „Nichts ist mehr so wie vorher, das habe ich auch der Mannschaft gesagt", sagte der 55-Jährige, ehe er die größte Hürde nannte: „Es werden noch einige Änderungen auf uns zukommen. Darauf flexibel zu reagieren, wird die Herausforderung sein.“
Zu Details, wie er seine Mannschaft auf die neuen Bedingungen des Fußballs vorbereiten will, wollte sich Hecking nicht äußern. Er kündigte lediglich an, an diesem Sonnabend ein Geisterspiel im Volksparkstadion simulieren zu wollen. Anders als bei normalen Trainingseinheiten sollen die Profis dabei auch Trikots tragen.
Hecking will eben alles in seiner Macht stehende tun, um seine Spieler, so gut es geht ,auf das noch nie Dagewesene vorzubereiten.
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Hecking kontert Kritik am DFL-Konzept
Natürlich musste sich der HSV-Coach auch kritischen Fragen stellen. Den Vorwurf, der Fußball habe von der Politik möglicherweise eine Sonderbehandlung erhalten, wollte Hecking nicht in dieser einseitigen Form gelten lassen. „Bei all der Kritik muss man den Fußball auch als Vorreiter sehen. Die DFL hat herausragende Arbeit geleistet und ein Konzept dargelegt, auf das die Politik überhaupt eingeht", sagte Hecking. „Das hätten andere auch machen können.“