Hamburg. Das Abendblatt erfuhr, was auf der Aufsichtsratssitzung besprochen wurde und wie es zum Aus von Bernd Hoffmann kam.

Der HSV-Tag im Volkspark begann für Max-Arnold Köttgen früh. Um 10.23 Uhr fuhr der Noch-Aufsichtsratschef des HSV am Campus vor – der Rest seiner Ratskollegen folgten. Ziemlich genau um elf Uhr eröffnete Köttgen im zweiten Stock des Campus die Sitzung, um nach wenigen Worten seinem Stellvertreter Andreas Peters das Wort zu übergeben.

Dieser fasste die Einzelgespräche mit den drei Vorständen Bernd Hoffmann, Jonas Boldt und Frank Wettstein vom vergangenen Mittwoch kurz zusammen, ehe sich der Jurist eine persönliche Bewertung erlaubte. Er könne sich ein „Weiter so“ mit Hoffmann als Vorstandsvorsitzenden nicht mehr vorstellen, soll Peters nach Abendblatt-Informationen gesagt haben.

Hoffmann-Aus beim HSV nach kurzer Besprechung

Andreas Peters ist stellvertretender Vorsitzender des HSV-Aufsichtsrates.
Andreas Peters ist stellvertretender Vorsitzender des HSV-Aufsichtsrates. © WITTERS | TimGroothuis

Das Peters-Bekenntnis gegen Hoffmann war entscheidend. Auch Felix Goed­hart, den mehrere Medien einem Hoffmann-Lager zugeordnet hatten, sprach sich anschließend für eine Trennung vom Clubchef aus. Das Kräfteverhältnis war nun klar: Anders als kolportiert stimmten nicht vier, sondern fünf Kontrolleure für einen Neuanfang ohne Hoffmann.

Lediglich Köttgen und Thomas Schulz blieben bei ihrer Meinung – und zogen zur Mittagszeit ihre Konsequenzen. Als Mediendirektor Christian Pletz gegen 13.45 Uhr für eine knappe halbe Stunde im Campus vorbei kam, waren alle Entscheidungen getroffen.

Köttgen verabschiedete sich bei HSV-Mitarbeitern

Fast alle. Denn einerseits musste noch der genaue Wortlaut der Presseerklärungen festgelegt werden, andererseits ein Nachfolger für Köttgen als Aufsichtsratschef gewählt werden. Die restlichen Kontrolleure legten sich schnell auf Marcell Jansen (34) fest, ehe die Sitzung gegen 15.15 Uhr beendet wurde.

Während sich alle Aufsichtsräte auf den Heimweg machten, blieb der zurückgetretene Köttgen, der zuvor die Vorstände telefonisch über die Entscheidungen der Sitzungen informierte, als einziger zunächst noch im Volkspark. Auf der Geschäftsstelle besprach der 62-Jährige noch letzte Details der Presseerklärungen – ehe er sich am späteren Nachmittag auch hier höflich von den Mitarbeitern verabschiedete.