HSV muss nach dem Stadtderby mit hoher DFB-Strafe rechnen
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Hamburg. Vor allem vor dem Spiel hatten Anhänger von HSV und St. Pauli für Ärger gesorgt. Polizei rechtfertigt hohen Aufwand für das Derby.
Es war 18.20 Uhr, als sich die Polizei am Sonnabend in den Feierabend verabschiedete. Auf der Reeperbahn war es ruhig, auch in den sonstigen Straßen von St. Pauli passierte nichts, was die Beamten noch intensiver beschäftigten sollte.
"Das Konzept der strikten Fantrennung hat sich das vierte Mal in Folge bewährt. Die Ereignisse von Freitagabend, aber auch das Verhalten im Stadion vor Spielanpfiff zeigen, dass der Einsatz von 1500 Beamten absolut notwendig war“, sagte Hamburgs Polizeisprecher Timo Zill am Abend nach dem StadtderbyHSV gegen St. Pauli.
HSV-Fans schießen Leuchtraketen auf Gästeblock
Vorausgegangen waren 24 Stunden, die der Polizei aber reichlich Arbeit verschafft hatten. Bereits am Freitagabend kam es im Paulaner’s am Großneumarkt zu schweren Ausschreitungen, als eine Gruppe 15 mutmaßlicher St.-Pauli-Anhänger das Lokal stürmte und eine Gruppe von 20 mutmaßlichen HSV-Fans angriff. Bei der Konfrontation wurden mehrere Personen verletzt.
Offenbar als Reaktion auf diese Tat kam es am Sonnabend vor dem Spiel im Stadion zu einem weiteren Vorfall. Laut Polizei schossen Anhänger des HSV Leuchtraketen in den Gästeblock. Daraufhin versuchten St. Paulis Fans, die HSV-Anhänger anzugreifen. Die Polizei konnte einen Blocksturm verhindern. Vier Verdächtige wurden festgenommen. Der HSV geht davon aus, dass diese aus der Hooliganszene stammen.
Pyrotechnik auf beiden Fanmärschen
Schwierig verlief für die Polizei auch der Fanmarsch der St.-Pauli-Fans vor dem Spiel. Schon am Morgen hatten sich rund 2000 Anhänger am Millerntor getroffen und waren dann vom S-Bahnhof Othmarschen zum Stadion gelaufen. Dabei kam es laut Polizei zu Vermummungen. Immer wieder seien Böller gezündet worden.
Auch beim Fanmarsch des HSV, der vom Bahnhof Stellingen zum Stadion verlief, wurde Pyrotechnik eingesetzt. Nachdem es in den vergangenen beiden Derbys am Millerntor zu Pyro-Eklats kam und beide Clubs nach dem Derby im September durch den DFB mit Rekordstrafen sanktioniert wurden, blieb es auch am Sonnabend nicht frei von Feuerwerkskörpern.
Bilder des Stadtderbys HSV gegen St. Pauli:
FC St. Pauli gewinnt das Derby beim HSV
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HSV muss mit fünfstelliger DFB-Strafe rechnen
Zwei Wochen, nachdem der HSV im Volksparkstadion erstmals kontrolliert Pyrotechnik abgebrannt hatte, wurde dieses Mal wieder illegal gezündet. Und das auf beiden Seiten. Rund 40 Fackeln brannten im Bereich der HSV-Ultras. Damit ist dem HSV eine fünfstellige Strafe sicher. Wie hoch die Summe am Ende ausfällt, hängt davon ab, wie stark der DFB die Hamburger als Wiederholungstäter einstuft.
Zuletzt hatte das Sportgericht die Pyrostrafe aus dem September-Derby von ursprünglich 250.000 Euro auf 140.000 Euro reduziert. Der Kontrollausschuss forderte daraufhin aber eine höhere Strafe. Der HSV muss nun eine erneute Stellungnahme abgeben. Dann wird die Sportgerichtsbarkeit des Bundesgerichts ein neues Urteil fällen. Sollte der HSV dann erneut Einspruch einlegen, könnte der Fall vor einem Zivilgericht entschieden werden.
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