Hamburg. Die Polizei verhindert Schlimmeres, es kommt zu Festnahmen. Fanmärsche mit 4300 Teilnehmern verlaufen friedlich.
Den ersten negativen Höhepunkt erlebte das Stadtderby zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli (0:2) noch vor dem Anpfiff: Ultras des Kiezclubs versuchten gegen 12.15 Uhr, eine Polizeikette im Volksparkstadion zu durchbrechen, um zu den HSV-Fans durchzudringen. Die Polizei konnte die gewaltbereiten Zuschauer gerade noch rechtzeitig in den Gästeblock zurückdrängen und einen Blocksturm verhindern.
„Die Ereignisse von Freitagabend aber auch das Verhalten im Stadion vor Spielanpfiff zeigen, dass der Einsatz von 1.500 Beamten absolut notwendig war", sagte Polizeisprecher Timo Zill. „Das Konzept der strikten Fantrennung hat sich nunmehr das vierte Mal in Folge bewährt.“
Nach Ansicht des FC St. Pauli gingen zunächst Provokationen von HSV-Fans aus, die Böller und Leuchtraketen gezündet und sich dem Gästeblock genähert haben sollen. Dies bestätigte die Polizei auf Anfrage, ergänzte aber, dass die Anhänger des Kiezclubs eine zur Fantrennung angebrachte Folie entfernten, um ihren Block zu verlassen.
St. Pauli feiert Derbysieg: Lesen Sie auch...
Fanmärsche: HSV schlägt St. Pauli
Vor der Partie hatten beide Ultra-Gruppierungen mit getrennten Fanmärschen das Stadion erreicht. Rund eine halbe Stunde nach dem Treffpunkt am S-Bahnhof Stellingen setzte sich zunächst um 9.59 Uhr der Fanmarsch von etwa 2500 HSV-Anhängern (Polizeiangaben) in Bewegung. Um 10.34 Uhr erreichte die Entourage den Stadionvorplatz.
Kurz zuvor, um 9.51 Uhr, hatte sich bereits St. Paulis Fanlager auf den Weg vom Millerntor-Stadion zum S-Bahnhof Landungsbrücken gemacht, von wo aus der 1800 Mann starke Tross gegen 10.15 Uhr in drei Sonderzügen zum S-Bahnhof Othmarschen fuhr. Um 11.51 Uhr erreichten die Anhänger des Kiezclubs zu Fuß den Gästeblock des Volksparkstadions.
Die Polizei begleitete beide Fanmärsche mit einem Großaufgebot und verfolgte das klare Ziel, ein Aufeinandertreffen beider Gruppen zu verhindern. Eingreifen mussten die Beamten nicht. Bis auf den vereinzelten Einsatz von Pyrotechnik bei beiden Märschen blieb es friedlich. Es kam außerdem zu Straßensperrungen – vor allem im Umfeld der Bahnhöfe Stellingen und Othmarschen.
Auch die Fanmärsche nach dem Abpfiff vom Stadion weg verliefen friedlich.