David soll verliehen werden. Ausfälle beim “Club“, auch HSV-Profis drohen Überraschungen. Stuttgart-Schiri als gutes Omen?
Die HSV-News am Dienstag, den 28. Januar 2020:
- David soll transferiert werden
- Hecking zweifelt nicht
- Böses Startelf-Erwachen?
- Lob für "unangenehmen" Pohjanpalo
- Hecking erwartet besseren "Club"
- FCN-Coach warnt vor Angst
- Mathenia kehrt gegen HSV zurück
- Jairo trainiert individuell
- Startet Narey für Kittel?
- Schiri kommt aus Stuttgart
- Hoffmann schwört den HSV ein
- Hecking kritisiert Hannover 96
HSV-Talent David vor Wechsel
Die eigenen Baustellen hat der HSV mit den Transfers von Louis Schaub, Jordan Beyer und Joel Pohjanpalo geschlossen. Etwas tun könnte sich in der am 31. Januar endenden Winterperiode aber noch auf der Abgabeseite.
Laut Dieter Hecking habe sich die Führung mit Jonas David auf einen leihweisen Wechsel verständigt, sofern sich ein Verein finde, der dem Youngster Spielpraxis garantieren könnte.
"Es kann sein, dass er noch in der laufenden Transferzeit wechselt", sagte Hecking auf der Pressekonferenz am Dienstag. Wenn, dann solle der 19 Jahre alte defensive Mittelfeldspieler aber nur bis zum Ende der laufenden Saison abgegeben werden, betonte der HSV-Trainer.
"Ich sehe das wie bei Jordan Beyer. Der Junge muss jetzt einfach auf einem höheren Level spielen", sagte Hecking. Den rechten Außenverteidiger Beyer hatte der HSV im Winter aus Gladbach geholt – allerdings nur leihweise bis zum Sommer, ohne Kaufoption.
Auch für David sei in Hamburg die Konkurrenz auf seiner Position sehr groß, sagte Hecking. In dieser Saison kam das Talent auf nur eine Minute Spielzeit – kurz nach Davids Einwechslung in Wiesbaden kassierte der HSV in der Nachspielzeit noch den 1:1-Ausgleich.
Die HSV-Zugänge 2019/20:
Pohjanpalo & Co.: Die HSV-Neuzugänge 2019/20
Hecking hegt keinerlei Zweifel
Dieter Hecking geht voller Optimismus in die zweite Saisonhälfte. "Zweifel sollte man nie haben, wenn man große Ziele vor Augen hat. Die Zuversicht ist groß", sagte er in der PK.
Nach dem 2:5 im Testspiel am vergangenen Donnerstag beim Regionalligisten VfB Lübeck hatte sich Hecking selbstkritisch gezeigt. "Ich kann ja nicht nur die Spieler infrage stellen, sondern muss auch mich selbst in die Pflicht nehmen“, sagte der 55-Jährige im Abendblatt-Podcast.
Böse Überraschung für HSV-Profis?
Vor der Partie gegen den Club fordert der Coach aber auch von seinen Spielern mehr: "Mit der zweiten Halbzeit gegen Lübeck war ich nicht zufrieden. Wir brauchen Spieler, die von der ersten Sekunde wissen, worum es geht."
Vor diesem Hintergrund könnte es Änderungen in der Startformation geben. "Alles ist möglich", sagte Hecking, der gerade angesichts der schwachen zweiten Hälfte ankündigt: "Es kann sein, dass es den ein oder anderen trifft, der sich eigentlich schon in der Startelf gesehen hat."
Lob für "unangenehmen" Pohjanpalo
Kandidaten für die erste Elf sind die Winterneuzugänge Jordan Beyer (Borussia Mönchengladbach), Louis Schaub (1. FC Köln) und Joel Pohjanpalo (Bayer Leverkusen).
"Man sieht, dass die drei das Level noch einmal gehoben haben", sagte Hecking über das Trio. Schaub werde von seinen Mitspielern immer mehr gesucht, Pohjanpalo sei ein Zweikämpfer mit Torriecher: "Er kann sehr unangenehm sein."
Für die vorderste Front käme aber auch Martin Harnik infrage. "Martin hat intensives Programm hinter sich, würde kein Problem sehen, ihn am Donnerstag in den Kader zu nehmen", sagte Hecking über den Stürmer, der zuletzt mit einem Faserriss pausieren musste.
Hecking erwartet einen "besseren" FCN
Der 1. FC Nürnberg indes sei stärker als es der momentane Tabellenplatz aussagt, betonte Hecking. Die Franken hätten mit den Testsiegen gegen Bayern München (5:2) und ZSKA Sofia (5:0) für "Ausrufezeichen gesorgt".
Gleichwohl dürfe gerade der Erfolg gegen eine "bessere A-Jugend" der Bayern nicht überbewertet werden. Außerdem stünde der "Club" als Tabellen-16. gehörig unter Druck.
"Traditionell ist das Umfeld in Nürnberg auch immer sehr unruhig", sagte der ehemalige FCN-Coach Hecking, der am Donnerstag einen härteren Gang erwartet als beim 4:0-Sieg im Hinspiel: "Sie werden läuferisch in einer besseren Verfassung sein."
Keller warnt vor "Angst" und "Respekt"
Nürnberg selbst will indes den Schwung aus seiner Vorbereitung nach Hamburg mitnehmen. "Sicherlich muss eine Aufbruchstimmung da sein, die ist auch bei der Mannschaft da, die ist bei uns allen da", sagte Trainer Jens Keller in der Pressekonferenz der Franken am Dienstag.
"Aber wir dürfen die Augen nicht verschließen vor dem Tabellenplatz. Wir sind 16.", sagte Keller, der gleichzeitig vor zu viel Respekt vor dem Abstiegskampf warnte: "Wer Angst hat, ist gelähmt, der wird nicht viel erreichen."
Ex-HSVer Mathenia zurück im Tor
Verzichten muss Keller gegen den HSV auf Enrico Valentini und Iuri Medeiros. Bei Felix Lohkemper und Patrick Erras gab es noch kleine Fragezeichen. Neuzugang Philip Heise (Norwich City) wird vermutlich nicht im Kader stehen, da er wegen muskulärer Probleme einige Einheiten verpasste.
Hier geht es zum Video der Nürnberg-PK
Im Tor wird nach der Verletzung von Felix Dornebusch wieder mit Christian Mathenia geplant. Mehr als drei Monate nach einem Kniescheibenbruch stand der ehemalige Hamburger zuletzt beim Test im Trainingslager wieder auf dem Platz. Andreas Lukse wird als Vertreter vermutlich auf der Bank Platz nehmen.
Jairo arbeitet am Comeback
Ohne Jairo Samperio und die Langzeitverletzten hat der HSV seine letzte öffentliche Trainingseinheit vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg am Donnerstag (20.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) bestritten.
Während die einsatzfähigen Profis viel mit dem Ball übten – inklusive speziellem Torschusstraining – drehte der Spanier Jairo nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel mit Reha-Trainer Sebastian Capel seine Runden.
Die letzte Einheit vor dem Spiel wird am Mittwoch nicht öffentlich abgehalten.
Narey statt Kittel gegen Nürnberg?
Am Montag hatte Martin Harnik nach seinem Muskelfaserriss erstmals wieder mit der Mannschaft trainieren können. Ob es schon für den Kader gegen Nürnberg reicht, ist offen.
Trainer Dieter Hecking ließ in der vermeintlichen Startelf am Montag Khaled Narey anstelle von Sonny Kittel ran, Rick van Drongelen erhielt den Vorzug vor Ewerton. Im Sturm setzt Hecking wohl auf Lukas Hinterseer.
Der Schiedsrichter kommt aus Stuttgart
Das Spiel gegen Nürnberg wird mit Markus Schmidt ein äußert erfahrener Schiedsrichter leiten. Der 46 Jahre alte Personalentwickler aus Stuttgart pfiff bislang 178 Spiele in der Ersten sowie 166 Spiele in der Zweiten Bundesliga.
Der HSV hat unter Schmidt eine leicht negative Bilanz (sechs Siege, sieben Unentschieden, acht Niederlagen), Nürnberg wiederum eine leicht positive (11/8/9).
Die letzte Erinnerung an den Referee ist eine ziemlich ungute: Am 4. Mai 2019 ging der HSV zu Hause mit 0:3 gegen Ingolstadt unter – es war das endgültige Aus aller Wiederaufstiegsträume.
Und die letzte gute Erinnerung reicht überhaupt sehr weit zurück, die sage und schreibe letzten elf Spiele mit Schmidt beendete der HSV ohne Sieg.
Der letzte Erfolg könnte dafür ein umso besseres Omen sein: Am 6. Oktober 2013 fertigten die Rothosen den 1. FC Nürnberg in Schmidts Beisein auswärts mit 5:0 ab.
Hoffmann fordert "verschworene Einheit"
Bernd Hoffmann hat den HSV noch einmal auf den Kampf um den Aufstieg eingeschworen. "Wir brauchen jetzt vier Monate lang einen Tunnelblick – voll fokussiert auf das Wesentliche, ungeachtet aller Störfeuer und Nebenthemen, von denen es in unserem Umfeld immer welche geben wird“, sagte der Vorstandschef auf der Vereins-Homepage.
Hoffmann erwartet, dass sich der Tabellenzweite für die Rückkehr auf die große Bühne "im Vergleich zur Hinrunde“ weiterentwickelt, "dass wir alles in die Waagschale werfen und uns in den Spielen für harte Arbeit angemessen belohnen".
"Wenn wir von Tag eins an als verschworene Einheit agieren und uns von Spiel zu Spiel arbeiten – das Ganze flankiert von unseren einzigartigen Fans – dann bin ich davon überzeugt, dass wir unser gemeinsames Ziel erreichen können", sagte der 57-Jährige.
Den Wirbel um den Diebstahl seines Laptops inklusive einer versuchten Erpressung in der vergangenen Woche hat Hoffmann für sich "persönlich abgeschlossen", er werde zu dem Thema auch „ab sofort keine Antworten mehr geben.
"Wir haben sportliche Ziele und konzentrieren uns auf das Wesentliche – Ablenkungen sind da unerwünscht."
Hecking kritisiert seinen Ex-Club Hannover
Dieter Hecking hat kurz vor dem Zweitliga-Jahresauftakt die Entwicklung seines Ex-Vereins Hannover 96 kritisiert. "Man redet im Fußball generell immer von Kontinuität – und wenn es nicht so richtig läuft, wird alles wieder über den Haufen geworfen", sagte der HSV-Coach dem "Sportbuzzer".
Hecking war von 1996 bis 1999 Spieler und von 2006 bis 2009 Trainer der Niedersachsen. Mit seiner Familie lebt er immer noch in Bad Nenndorf in der Nähe von Hannover.
Über die schwierige Saison der 96er sagte der 55-Jährige: "Ich kenne alle Leute, die die Entscheidungen darüber getroffen haben, wie der Weg nach dem Abstieg aussehen soll. Davon ist vieles nicht aufgegangen. Es wurde ein Sparkurs verordnet. Transfers erfüllen sich nicht so, wie man das denkt. Es kommen Verletzungen hinzu. Folge waren wieder ein Trainer- und ein Sportdirektorenwechsel."
Im Abendblatt-Podcast hatte Hecking am Montag davon gesprochen, sich unter anderem auch eine Zukunft als Sportdirektor von Hannover 96 vorstellen zu können.