Hamburg. Die Verpflichtung des Stürmers von Bayer Leverkusen soll am Freitag offiziell werden. Jetzt muss nur noch der Körper mitspielen.
„Joel hat zuletzt viel Pech mit Verletzungen gehabt. Er hat jedoch seine Abschlussstärke und seine Joker-Qualitäten stets unter Beweis gestellt. Wir sind von seinem Potenzial überzeugt.“
Als HSV-Sportvorstand Jonas Boldt dies gesagt hat, im August 2018, war er noch Sportdirektor von Bayer Leverkusen und wollte erklären, warum Joel Pohjanpalos Vertrag vorzeitig um drei Jahre bis 2022 verlängert wurde.
HSV sieht von Kaufoption für Pohjanpalo ab
Noch in dieser Woche dürfte Joel Pohjanpalo (25) ein HSV-Stürmer werden: Der Tabellenzweite der 2. Bundesliga will den Finnen bis Saisonende von Bayer 04 ausleihen. Auf eine zunächst erwogene Kaufoption für den Fall, dass der Aufstieg gelingt, verzichtet der HSV – hier lagen die Preisvorstellungen beider Clubs zu weit auseinander.
Pohjanpalo traf bereits am Donnerstag in Hamburg ein, um den Medizincheck zu absolvieren und letzte Formalitäten zu klären. Wenn der Wechsel dann voraussichtlich am Freitag offiziell verkündet wird, dürften Boldts Sätze ganz ähnlich ähnlich klingen wie damals.
Pohjanpalo – mehr als eine B-Lösung für den HSV
Nachdem die Verhandlungen mit Wunschkandidat Robert Bozenik ins Stocken geraten waren, ließ der Sportvorstand seine Verbindungen nach Leverkusen spielen. Und es spricht einiges dafür, dass dieser "Plan P" ("Bild") mehr ist als eine B-Lösung.
Pohjanpalo hat bei Fortuna Düsseldorf und dem VfR Aalen Erfahrungen in der Zweiten Liga gesammelt und in der Ersten für Bayer Leverkusen sieben Tore in 19 Spielen erzielt – drei allein bei seinem Joker-Hattrick gegen den HSV im September 2016, seinem zweiten Einsatz für die Werkself.
Immer wieder stoppen Pohjanpalo Verletzungen
Dass es nicht mehr wurden, liegt vor allem an Pohjanpalos verletzlichem Körper. Allein die Probleme am rechten Sprunggelenk kosteten ihn eine ganze Saison. In der Vorbereitung auf die aktuelle Spielzeit kehrten die Beschwerden zurück. Hinzu kam im November ein Innenbandanriss im Knie.
Die Folge: Pohjanpalo kommt in dieser Saison bislang auf eine Minute Spielzeit und konnte auch nichts dazu beitragen, dass sich die finnische Nationalmannschaft erstmals für eine EM qualifiziert.
Pohjanpalo kommt nicht an Volland vorbei
Sie schaffte es auch ohne ihn, aber beim Turnier im Sommer will Pohjanpalo (28 Länderspiele, sechs Tore) unbedingt wieder mitspielen. In Leverkusen hätte er sich kaum für einen Platz im Kader bewerben können, dafür sind seine Konkurrenten Kevin Volland und Lucas Alario zu gut in Form.
Beim HSV wird Joel Pohjanpalo diese Chance bekommen. Jetzt muss nur noch der Körper mitspielen.