Das ist der Zeitplan für Hunt und Harnik. Bielefeld schießt HSV von der Spitze. Warum van Drongelen in Kiel rausmusste.

Die HSV-News am Sonntag, den 10. November 2019:

HSV III siegt mit Jansen trotz Unterzahl – Trochowski-Debüt vertagt

In Unterzahl erfolgreich sein: Das können beim HSV nicht nur die Profis. Der HSV III hat in der Oberliga Hamburg mit einem Mann weniger sogar drei Punkte gesichert und zum Abschluss der Hinrunde beim Meiendorfer SV einen 1:0-Sieg gefeiert. Nur zwei Minuten nach dem Führungstor durch Maximilian Danzer (50.) hatte Torjäger Sepehr Nikroo wegen hartnäckigen Meckerns die Gelb-Rote Karte gesehen.

Der HSV III festigte zur Saisonhalbzeit mit jetzt 26 Punkten seinen siebten Tabellenplatz. Meiendorf (zwölf Punkte) bleibt 16. Präsident und Ex-Profi Marcell Jansen stand in der HSV-Startelf und wurde kurz vor Spielende ausgewechselt.

Jansens früherer HSV- und Nationalmannschaftskollege Piotr Trochowski (35) musste seinen Einstand beim HSV III wegen muskulärer Probleme verschieben. Die nächste Comeback-Chance für "Trotsche" gibt es am kommenden Freitag (20 Uhr, Ulzburger Straße 94 in Norderstedt) im Spiel gegen Teutonia 05 Ottensen.

Runde Sache: HSV-Urgestein Michael Schröder wird 60

Den größten Erfolg der Vereinsgeschichte, den Finalsieg im Europapokal der Landesmeister 1983 gegen Juventus Turin, erlebte Michael Schröder zwar nur auf der Bank, aber immerhin war es bis dahin eines der wenigen Spiele, in denen er überhaupt dabei sein durfte. Seinen Durchbruch als Profi beim HSV schaffte er erst in der folgenden Saison. 144 Pflichtspiele hat Schröder in seinen insgesamt neun Spielzeiten in Hamburg (1980–1986, 1989–1991) bestritten und dabei für einen Abwehrspieler beachtliche 23 Tore erzielt.

1997 kehrte der Hamburger als Jugendtrainer zum HSV zurück und blieb seinem Heimatclub bis heute in verschiedenen Funktionen treu: als Scout, als Co-Trainer und Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. An diesem Sonntag feiert Schröder seinen 60. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!

Bielefeld schießt HSV von der Tabellenspitze

Nach vier Spieltagen an der Tabellenspitze hat der HSV den ersten Platz in der 2. Bundesliga an Arminia Bielefeld abgeben müssen. Die Arminia feierte beim Bundesliga-Absteiger 1. FC Nürnberg einen beeindruckenden 5:1-Sieg (3:0) und steht damit erstmals in dieser Saison ganz oben. Jonathan Clauss (10.), Andreas Voglsammer (13.) und Fabian Klos (15.) hatten das Spiel bereits nach einer Viertelstunde quasi für Bielefeld entschieden, noch einmal Klos (60.) und Reinhold Yabo (73.) legten in der zweiten Hälfte nach. Nur Asger Sörensen (59.) traf für Nürnberg.

Mit 28 Punkten führt die Arminia die Tabelle nun vor den Ligafavoriten HSV (26) und VfB Stuttgart (23) an. Der HSV war am Sonnabend nicht über ein 1:1 bei Holstein Kiel hinausgekommen, Stuttgart unterlag bei Aufsteiger VfL Osnabrück 0:1.

Gelbe Karte gegen HSV-Arzt: Hecking irrt bei DFB-Regel

HSV-Mannschaftsarzt Götz Welsch (M.) und Physiotherapeut Mario Reicherz (l.) kümmern sich im Spiel bei Holstein Kiel um den verletzten Tim Leibold.
HSV-Mannschaftsarzt Götz Welsch (M.) und Physiotherapeut Mario Reicherz (l.) kümmern sich im Spiel bei Holstein Kiel um den verletzten Tim Leibold. © WITTERS | Valeria Witters

Das hat selbst der HSV in seiner bewegten Geschichte noch nicht erlebt: Schiedsrichter Christian Dingert zeigte in Kiel Mannschaftsarzt Götz Welsch in der 61. Minute die Gelbe Karte. Grund: Welsch hatte sich über ein Foul an Tim Leibold zu vehement beschwert.

Doch was wäre passiert, wenn die Situation eskaliert wäre und Dingert die Rote Karte gezückt hätte? HSV-Trainer Dieter Hecking konnte es nach dem Spiel aufklären: "Dann hätte ich auf die Tribüne gemusst." Der Mediziner habe immer das Recht, auf der Bank zu bleiben.

Doch dass die Gelbe Karte jetzt Hecking angelastet wird, wie Hecking selbst mutmaßte ("Davon gehe ich aus") und an dieser Stelle zunächst auch geschrieben wurde, trifft nicht zu. Vielmehr bleibt es Welsch, der jetzt verwarnt ist. Das bestätigte ein Bundesliga-Schiedsrichter dem Abendblatt.

Seit dieser Saison können Offizielle auf der Bank Gelbe, Gelb-Rote und Rote Karten gezeigt bekommen. Nach der vierten Gelben Karte tritt eine Sperre in Kraft.

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Das ist der HSV-Zeitplan bei Hunt und Harnik

HSV-Trainer Dieter Hecking kann beim Heimspiel gegen Dynamo Dresden am 23. November (13 Uhr) möglicherweise wieder auf seine Offensiv-Routiniers Aaron Hunt und Martin Harnik zurückgreifen. "Ich hoffe schon, dass wir beide fitbekommen, das ist zumindest der Plan der medizinischen Abteilung", sagte Hecking.

Die angeschlagenen HSV-Routiniers Aaron Hunt (l.) und Martin Harnik könnten noch in dieser Woche in einem Testspiel wieder zum Einsatz kommen.
Die angeschlagenen HSV-Routiniers Aaron Hunt (l.) und Martin Harnik könnten noch in dieser Woche in einem Testspiel wieder zum Einsatz kommen. © WITTERS | Tim Groothuis

Hunt (33) hat wie Harnik (32) mit muskulären Problemen im Oberschenkel zu kämpfen. Erste Spielpraxis könnten die beiden in einem (nicht öffentlichen) Testspiel sammeln, das der HSV für die Länderspielpause vereinbart hat. Ihre Rückkehr wäre umso wichtiger, als Bakery Jatta nach seiner Roten Karte nicht zur Verfügung steht. Hecking geht davon aus, dass der Linksaußen für sein grobes Foulspiel für zwei Spiele gesperrt wird.

Hecking erklärt die Einwechslung von Letschert

Für viele kam es überraschend: Der eigentlich unauswechselbare Rick van Drongelen musste in Kiel nach 73 Minuten das Feld verlassen und seinen Platz in der HSV-Innenverteidigung an seinen niederländischen Landsmann Timo Letschert abgeben. Für van Drongelen war es die erste Auswechslung seit mehr als einem Jahr: Beim 3:2-Sieg gegen Heidenheim im September 2018 hatte er zur Halbzeit runtergemusst – wegen einer Verletzung.

Die war diesmal nicht der Grund, wie Trainer Dieter Hecking später erklärte: "Ich wollte einen ballsicheren Dreierkettenspieler haben, der Ruhe ausstrahlt und das auch schon gespielt hat. Das hat Timo dann auch sehr gut gemacht." Hecking hatte nach etwa einer Stunde seine dezimierte Mannschaft auf ein 3-4-2-System umgestellt, um im Mittelfeld ein Übergewicht zu schaffen.

Letschert war in der Nachspielzeit der 1:1-Ausgleichstreffer gelungen. Hecking: "Timo ist ein sehr wuchtiger Spieler, der diese Kopfballstärke mitbringt. Davon haben wir nicht so viele." Letschert werde beim bevorstehenden Testspiel 90 Minuten Spielzeit und somit die Gelegenheit erhalten, "seine Anwartschaft auf einen Platz in der ersten Elf zu untermauern".

U19 des HSV gewinnt Stadtderby bei St. Pauli

Sonnabend war Feier-Tag für die U19 des HSV: Im Stadtderby der A-Junioren-Bundesliga kam die Mannschaft von Trainer Daniel Petrowsky zu einem 3:1-Sieg (3:0) beim FC St. Pauli. Anssi Suhonen (20. Minute), Valon Zumberi (25.), und Faride Alidou (40.) konnten am Königskinderweg noch vor der Pause einen komfortablen Vorsprung für den HSV herausschießen, St. Paulis Serkan Dursun nur noch verkürzen (64.).

Durch den dritten Erfolg aus den letzten vier Spielen verdrängte der HSV (17 Punkte) den Lokalrivalen (15) in der Gruppe Nord/Nordost vom sechsten Tabellenplatz. Nächster Gegner ist am 23. November (13 Uhr, Hagenbeckstraße) Tabellenführer Werder Bremen.

U17 des HSV geht bei Werder Bremen unter

Apropos Bremen: Für die zuletzt so erfolgreiche U17 des HSV gab es beim Nordrivalen in der B-Junioren-Bundesliga eine böse 1:5-Klatsche (0:2). Als Luka Bozickovic in der 50. Minute für den HSV traf, führte der Gastgeber durch Tore von Salem Nouwame (3.), Mika Eickhoff (31., 44.) und Tom Köppener (46.) bereits mit 4:0. Köppener sorgte schließlich mit seinem zweiten Tor für den Endstand (54.).

Immerhin: Da Verfolger Hertha BSC (28 Punkte) nicht über ein 1:1 bei Eintracht Braunschweig hinauskam, behauptete der HSV mit 29 Punkten die Tabellenführung in der Gruppe Nord/Nordost. Bremen (26 Punkte) bleibt zwar Vierter, hat aber ein Spiel ausgetragen und ist aufgrund der besseren Tordifferenz jetzt der gefühlte Spitzenreiter.

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HSV II verliert bei Aufsteiger Heide

Weniger gut lief es auch für den HSV II in der Regionalliga Nord: Nach zuletzt drei Siegen und einem Unentschieden kassierte die U-21-Mannschaft von Trainer Hannes Drews bei Aufsteiger Heider SV eine 1:2-Niederlage (1:0). Moritz-Broni Kwarteng brachte den HSV in der 29. Minute in Führung. Doch Azat Selcuk (81.) und Jonah Gieseler (84.) drehten in der Schlussphase vor 1031 Zuschauern die Partie.

Damit verharrt der HSV mit 21 Punkten auf dem zwölften Tabellenplatz, Heide (15 Punkte) verbesserte sich um zwei Ränge und ist jetzt 15.

Jonas David trifft bei U-20-Nationalmannschaft zwei weitere HSVer

Bei den HSV-Profis hatte Jonas David zuletzt keinen guten Lauf: Bei seinem einminütigen Saisondebüt in der 2. Bundesliga legte der 19-Jährige vor einer Woche unfreiwillig den 1:1-Ausgleichstreffer für Wehen Wiesbaden auf. U-20-Nationaltrainer Manuel Baum ist allerdings weiter von David überzeugt und hat den defensiven Mittelfeldmann in sein Aufgebot für das Länderspiel in Portugal am 18. November berufen.

Bei dem Lehrgang wird David auch auf zwei HSV-Mitspieler der vergangenen Saison treffen: Die vom HSV verliehenen Angreifer Manuel Wintzheimer (VfL Bochum) und Aaron Opoku (Hansa Rostock) stehen ebenfalls im 22-Mann-Aufgebot.

David hatte im September sein Debüt in der U20 gegeben und bei vier Einsätzen seither drei Siege gefeiert. Zuletzt war er Mitte Oktober im Spiel gegen die Schweiz mit einer Gelb-Roten Karte vom Platz geflogen.

Ebenfalls auf Länderspielreise sind Lukas Hinterseer (Österreich) sowie die U-21-Nationalspieler Adrian Fein (Deutschland) und Rick van Drongelen (Niederlande). Für alle anderen geht es am Dienstag (15.30 Uhr) mit dem Training weiter.