Hecking überrascht mit Nordderby-Aussage. Nächstes Montagsspiel verärgert Fans. Hannes Wolf nach Nürnberg? Hunt hat Schmerzen.

Die HSV-News am Donnerstag, den 7. November 2019:

HSV bekommt in Kiel seinen 1:0-Schiedsrichter

Der DFB hat Schiedsrichter Christian Dingert für das Nordderby des HSV bei Holstein Kiel (Sonnabend, 13 Uhr/Sky und im Abendblatt-Liveticker) angesetzt. Der 39-Jährige aus Thallichtenberg (Rheinland-Pfalz) leitete bislang drei Zweitligaspiele der Hamburger – und dreimal siegte der HSV jeweils mit 1:0. Allerdings fanden alle drei Partien (Köln und Fürth in der Vorsaison sowie Bochum im August) zu Hause statt. Nun wird die erfolgreiche Dingert-Bilanz erstmals auswärts auf die Probe gestellt.

Schiedsrichter Christian Dingert zeigt Fürths Julian Green im März 2019 Gelb-Rot. Anschließend gewann der HSV noch glücklich mit 1:0.
Schiedsrichter Christian Dingert zeigt Fürths Julian Green im März 2019 Gelb-Rot. Anschließend gewann der HSV noch glücklich mit 1:0. © imago / Zink

Vor allem beim Heimspiel gegen Fürth machte Dingert sich einen Namen bei den HSV-Fans, als er den Ex-Hamburger Julian Green in der 67. Minute wegen einer vermeintlichen Schwalbe mit Gelb-Rot vom Platz schickte. Eine fragwürdige Entscheidung in einer Phase, in der die Gäste das bessere Team waren. Anschließend gewannen die Hanseaten wieder Oberwasser und erzielten in Person von Aaron Hunt (85.) die späte Führung.

Auch in der Bundesliga hat der HSV gute Erinnerungen an den Unparteiischen. Unter Dingerts Regie feierten die Hamburger im April 2018 einen 3:2-Erfolg gegen Schalke 04. Wieder war es Hunt, der die Elf des damaligen Trainers Christian Titz mit einem Traumtor aus der Distanz zum Sieg schoss. In insgesamt 14 Spielen mit Dingert als Schiedsrichter ging der HSV siebenmal als Sieger vom Platz (vier Unentschieden und drei Niederlagen). Eine Sache wird diesmal aber definitiv anders sein: Hunt fehlt verletzt.

Wieder ein Montag: HSV-Ansetzung verärgert Fans

Die DFL hat am Donnerstag die termingenaue Ansetzung der Spieltage 19 bis 21 verkündet – und damit für Ärger innerhalb der HSV-Fanszene gesorgt. Denn das Auswärtsspiel beim VfL Bochum (3. Februar, 20.30 Uhr) findet an einem fanunfreundlichen Montag statt. Es ist bereits das vierte Montagsspiel der Hamburger in dieser Saison. Nur Nürnberg und St. Pauli kommen bis Anfang Februar auf genauso viele Partien.

Dahinter folgen Bielefeld, Bochum, Hannover, Stuttgart und Darmstadt (jeweils drei) in dieser Statistik. Zum Vergleich: Mit Fürth, Heidenheim, Regensburg und Dresden mussten gleich vier Vereine noch nicht einmal an einem Montag antreten.

Über die sozialen Netzwerke verbreiteten einige HSV-Fans bereits ihre Frustration über den Spieltermin in Bochum. "Das ist doch zum kotzen!", schrieb Supporters-Chef Tim-Oliver Horn bei Twitter. "Es nervt so krass", kommentierte Simon Philipps den Beitrag.

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In der vergangenen Saison war der Ärger über die Montagsspiele sogar noch viel größer. In der Spielzeit nach dem Bundesligabstieg mussten die Hamburger siebenmal an einem Montag antreten und damit so oft wie kein anderes Team. Zumindest diese Rekordzahl dürfte in dieser Saison nicht mehr erreicht werden.

Die neuen Ansetzungen im Überblick:

  • 19. Spieltag, Donnerstag, 30.01.2020: HSV – Nürnberg (20.30 Uhr)
  • 20. Spieltag, Montag, 03.02.2020: Bochum – HSV (20.30 Uhr)
  • 21. Spieltag, Sonnabend, 08.02.2020: HSV – Karlsruhe (13 Uhr)

Hecking: Kiel spielt ähnlich wie der HSV

Nachdem der kommende HSV-Gegner schlecht in die Saison gekommen ist und Trainer André Schubert entlassen hat, befinden sich die Störche unter dem neuen Übungsleiter Ole Werner im Aufwind. Drei Siege holten die Schleswig-Holsteiner aus den zurückliegenden fünf Partien. "Man sieht eine Entwicklung in der Mannschaft, die den fußballerischen Ansatz auch von hinten heraus sucht", sagte HSV-Trainer Hecking auf der turnusmäßigen Pressekonferenz.

Der 55-Jährige hat sich Kiel in den Duellen gegen Bielefeld (1:2), Hannover (1:2) und Bochum (2:1) angesehen, um sich ein Bild zu machen. "Sie agieren mit viel Bewegung im Spielaufbau, die Achter stehen breit, sie sind variabel in der Arbeit gegen den Ball und nutzen unterschiedliche Systeme", sagte Hecking nicht etwa über seine eigene Mannschaft, sondern Holstein Kiel. "Die Abläufe sind ähnlich wie bei uns auch. Sie machen es im Moment sehr ordentlich.“

Hecking: "...dann werden wir in Kiel nicht gewinnen"

Weniger ordentliche machte es der HSV zuletzt in der Fremde, wo die Hamburger seit vier Spielen auf einen Sieg warten. Bei Aufsteiger Wehen Wiesbaden reichte selbst eine Führung bis zu Nachspielzeit sowie eine mehr als 30-minütige Überzahl nicht für die drei Punkte. „Wehen war nicht gut. Uns fehlte die Frische – vor allem im mentalen Bereich", weiß Hecking, der zugleich vor der kommenden Aufgabe warnt. „Wenn wir wieder so fahrig spielen, werden wir in Kiel nicht gewinnen.“

Ist das Nordderby nur für Kiel besonders?

Bei der Frage, welche Brisanz das Nordderby in Kiel mit sich bringe, überraschte Dieter Hecking mit seiner Antwort. „Für Kiel ist es immer besonders, wenn der HSV kommt. Für den HSV ist es aber zur Normalität geworden, solche Spiele zu spielen", sagte der erfahrene Coach. Ist das Duell also nur für die "Störche" ein Highlight?

David Kinsombi erzielte damals einen Doppelpack für Kiel gegen den HSV. Im Sommer wechselte er für drei Millionen Euro nach Hamburg.
David Kinsombi erzielte damals einen Doppelpack für Kiel gegen den HSV. Im Sommer wechselte er für drei Millionen Euro nach Hamburg. © Cathrin Mueller/Bongarts/Getty Images

In der vergangenen Saison sahen das die HSV-Protagonisten wohl ähnlich. Kiel agierte viel giftiger als der damalige Tabellenführer aus der Hansestadt und siegte schließlich auch in der Höhe völlig verdient mit 3:1 am 23. Dezember im letzten Spiel vor der Winterpause. „Da waren viele Spieler wohl schon im Weihnachtsurlaub. Diesmal ist Weihnachten zum Glück weit weg“, scherzte Hecking, der bei der Neuauflage der Partie vollen Fokus seiner Mannschaft erwartet.

Heuer Fernandes kann in Kiel spielen

Aufatmen beim HSV: Stammtorwart Daniel Heuer Fernandes ist rechtzeitig wieder fit und wird in Kiel zum Einsatz kommen. Der Portugiese hatte am Mittwoch mit dem Training wegen eines grippalen Infekts ausgesetzt. „Er kann heute trainieren", sagte Hecking am Donnerstag, ehe er kurz überlegte und noch ein bestätigendes "Ja“ ergänzte.

Ex-HSV-Spieler Seo darf gegen alte Liebe ran

Holstein Kiel geht selbstbewusst in die Partie gegen den HSV. „Wir spielen gegen eine starke Mannschaft. Sie wirken sehr stabil und haben eine hohe individuelle Qualität auf dem Platz. Aber es ist ein Ligaspiel, das wir gewinnen wollen“, sagte Trainer Ole Werner. Die Kieler können nahezu in Bestbesetzung antreten. Lediglich Linksverteidiger Johannes van den Bergh fällt aus. Er wird durch den Ex-HSV-Spieler Young-Jae Seo ersetzt.

Hannes Wolf Trainerkandidat in Nürnberg

Hannes Wolf war bis Mai dieses Jahres Trainer beim HSV. Nach dem verpassten Aufstieg musste er gehen.
Hannes Wolf war bis Mai dieses Jahres Trainer beim HSV. Nach dem verpassten Aufstieg musste er gehen. © imago / Sven Simon

Wird Ex-Trainer Hannes Wolf zum Konkurrenten für den HSV um den Aufstieg? Der 38-Jährige soll beim 1. FC Nürnberg als Nachfolger für den entlassenen Damir Canadi im Gespräch sein. Auch der frühere HSV-Coach Markus Gisdol gilt als Kandidat beim Bundesliga-Absteiger. Favorit auf den vakanten Posten soll allerdings Markus Anfang sein.

Der Ex-Kieler war vergangene Saison kurz vor dem Erreichen des Aufstiegs beim 1. FC Köln entlassen worden. Mit Wolf, Anfang oder Gisdol erhofft sich Nürnberg nach einem miserablen Saisonstart doch noch ins Aufstiegsrennen einzugreifen.

Wolf steht beim HSV noch bis Saisonende auf der Gehaltsliste. Sollte er nun bei den Franken anheuern, würden die Hanseaten eine mittlere sechsstellige Summe einsparen.

Aaron Hunt: "Ich habe Schmerzen"

Die Leidensgeschichte von Aaron Hunt (33) nimmt einfach kein Ende. Auch für das kommende Auswärtsspiel am Sonnabend bei Holstein Kiel fällt der HSV-Kapitän wegen einer Oberschenkelzerrung aus. "Noch habe ich ein wenig Schmerzen. Für Kiel am Sonnabend reicht es nicht", sagte Hunt der "Bild".

Saisonübergreifend verpasste der Spielmacher in diesem Jahr mehr als die Hälfte aller Ligaspiele. 13-mal kam er zum Einsatz, in 15 Partien fiel er wegen diverser Verletzungen aus. Kiel wird nun das 16. Spiel sein.

Thorsten Fink will zurück nach Deutschland

Ex-HSV-Coach Thorsten Fink will mittelfristig wieder eine Bundesligamannschaft trainieren. „Aktuell fühle ich mich hier sehr wohl, der Rest kommt von allein. Aber natürlich bin ich ein Kind der Bundesliga, keine Frage“, sagte Fink "t-online.de". Fink ist momentan Trainer von Gotoku Sakai, Lukas Podolski und Andres Iniesta beim japanischen Erstligisten Vissel Kobe.

Fink war 2011 bis 2013 Trainer beim HSV. Nun sagt er Weltstar Iniesta, wo es lang geht.
Fink war 2011 bis 2013 Trainer beim HSV. Nun sagt er Weltstar Iniesta, wo es lang geht. © imago / Kyodo News

Zwar müsse Fink „nicht um jeden Preis“ in die Bundesliga zurück, eine Position in einer europäischen Top-Liga sei aber „ganz klar auch ein Ziel“, sagte der 52-Jährige.

HSV trainiert ganz geheim im Volkspark

Wie unter Trainer Dieter Hecking üblich, fand die vorletzte Einheit vor dem Spiel in Kiel heute unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Beim Abschlusstraining am Freitag (15 Uhr) sind Fans am Volkspark dann wieder willkommen.