Amaechi fällt gegen Stuttgart aus. Personalrochaden beim VfB. Ansturm auf neue Trikots. Bricht der HSV den Pokalbann?

Die HSV-News am Dienstag, den 29. Oktober 2019:

Doppelt hält beim HSV nicht immer besser

Siebenmal traf der HSV so wie jetzt gegen den VfB Stuttgart in zwei Pflichtspielen nacheinander auf den gleichen Gegner, wie der Sporthistoriker und HSV-Mitarbeiter Broder-Jürgen Trede ermittelt hat. Nur einmal ging es gut: Im Spätsommer 1987 besiegten die Hamburger den FC Homburg zunächst als Titelverteidiger im DFB-Pokal zu Hause mit 3:0 und drei Tage später in der Bundesliga auswärts mit 2:0.

Ausgeglichen war die Bilanz beim ersten HSV-Doppelpack: Gegen den 1. FC Köln gab es im April 1971 zunächst einen 2:0-Heimsieg in der Liga und fünf Tage später eine 0:2-Auswärtsniederlage im Pokal. Ähnlich lief es im Oktober 1993 gegen Werder Bremen: Einem 2:0-Auswärtssieg in der Liga folgte drei Tage später eine 2:4-Auswärtsniederlage im Pokal. Ausgeglichen war auch die Bilanz gegen den FC Bayer im Frühjahr 1983: In der Bundesliga hieß es zu Hause ebenso 1:1 wie eine Woche später im Supercup auswärts nach Verlängerung – die Münchner setzten sich hier letztlich nach Elfmeterschießen durch.

Schlechter lief es im Dezember 2002 gegen den VfL Bochum: Erst ereilte den HSV auswärts das Aus im DFB-Pokal (0:1), fünf Tage später kam man im eigenen Stadion in der Liga nicht über ein 1:1 hinaus. Gar zwei Niederlagen binnen einer Woche erlebte der HSV im August 1992 gegen Karlsruhe: Im Pokal hieß es auswärts 2:4, in der Liga zu Hause 1:2. Der Tiefpunkt bleiben die traumatischen Werder-Wochen im Mai 2009, als der HSV von vier Vergleichen mit dem Nordrivalen binnen 19 Tagen drei verlor und aus zwei Pokalwettbewerben ausschied. Zwischen dem Rückspiel im Uefa-Cup-Halbfinale in Hamburg (2:3) und dem Duell in der Bundesliga in Bremen (0:2) lagen damals ebenfalls nur drei Tage.

Gambias Nationaltrainer Saintfiet: Darum habe ich HSV-Profi Jatta nominiert

Gambias Nationaltrainer Tom Saintfiet hat HSV-Profi Bakery Jatta ins A-Nationalteam berufen.
Gambias Nationaltrainer Tom Saintfiet hat HSV-Profi Bakery Jatta ins A-Nationalteam berufen. © imago/Domenic Aquilina

Auch fünf Tage nach der offiziellen Nominierung für die A-Nationalmannschaft hat Gambias Trainer Tom Saintfiet noch keinen Kontakt zu HSV-Stürmer Bakery Jatta gehabt. "Ich habe versucht, mit ihm zu sprechen. Das hat nie geklappt. Aber unser Verband steht in Kontakt mit seiner Familie", sagte der Belgier der "Bild"-Zeitung. HSV-Angreifer Jatta (21) spielt in Saintfiets Personalplanungen eine zentrale Rolle. "Mit Jattas Fähigkeiten hätten wir insgesamt vielleicht die stärkste Offensive in der Geschichte der gambischen Nationalmannschaft", sagte der frühere Trainer des Oberligaclubs BV Cloppenburg.

Er hoffe, dass sich Jatta für sein Heimatland entscheide, nachdem der Deutsche Fußball-Bund (DFB) einer schnellen Einbürgerung eine Absage erteilt hat. Dass Jatta, der vor vier Jahren als Flüchtling nach Deutschland kam, ohne fußballerische Ausbildung den Durchbruch als Profi geschafft hat, überrascht Saintfiet nicht: "99,9 Prozent der Vereine in Gambia haben keine richtige Nachwuchsförderung. Die Jungs spielen am Strand oder auf der Straße. Ein paar sind in privaten Akademien. Die Ausbildung fängt eigentlich erst mit 17 Jahren an."

HSV-Profi Bakery Jatta (r., mit Adrian Fein) war gegen Stuttgart der beste Mann auf dem Platz.
HSV-Profi Bakery Jatta (r., mit Adrian Fein) war gegen Stuttgart der beste Mann auf dem Platz. © Witters

Die Diskussion um Jattas Identität interessiere ihn nicht: "Der Name oder das Alter, das ist mir egal", sagte Saintfiet. "Das Alter spielt ja auch gar keine Rolle. Jatta spielt nun beim HSV, hat das Niveau, um auf einem Toplevel dabei zu sein. Und jetzt ist ja ohnehin alles geklärt, die Gerüchte waren nicht richtig." Saintfiet hatte den Stürmer für die Qualifikationsspiele zum Afrika-Cup in Angola (13. November) und gegen die Demokratische Republik Kongo (18. November) berufen. Der HSV hat den Eingang der Nominierung inzwischen bestätigt. Ob Jatta der Einladung folgt, ließ er selbst am Sonnabend offen.

Bricht der HSV gegen Stuttgart den Pokalbann?

Der HSV kann mit einem Sieg in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen den VfB Stuttgart an diesem Dienstag (18.30 Uhr, Volksparkstadion/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) eine schwarze Serie beenden. In vier Vergleichen in diesem Wettbewerb hatten die Hamburger immer das Nachsehen.

Legendär ist das erste Aufeinandertreffen: Im Januar 1984 hieß es im Achtelfinale in Stuttgart 1:1 nach Verlängerung. Das Wiederholungsspiel im Volksparkstadion verlor der damalige deutsche Meister und Europapokalsieger HSV gegen den späteren deutschen Meister VfB mit 3:4 nach Verlängerung.

1997 gab es im Halbfinale eine 1:2-Niederlage in Stuttgart, 2001 kam das Aus in der zweiten Runde durch ein 0:2 zu Hause. Beim letzten Vergleich 2011 setzte sich der VfB im Achtelfinale im eigenen Stadion mit 2:1 durch.

VfB mit neuer Aufstellung beim HSV

Im Ligaspiel am Sonnabend hat der HSV den VfB mit 6:2 abgekocht. Damit sich das Defensivdebakel nicht wiederholt, dürfte Stuttgarts Trainer seine Mannschaft heute gleich auf mehreren Positionen umstellen. Da Holger Badstuber im Pokal nicht gesperrt ist, wird der frühere Nationalspieler wohl wieder in die Innenverteidigung rücken und dort Maxime Awoudja ersetzen. Linksverteidiger Emiliano Insúa dürfte seinen Startplatz an Gonzalo Castro verlieren.

Im Mittelfeld könnte Santiago Ascacíbar für den formschwachen Philipp Klement kommen. Ex-HSV-Profi Orel Mangala würde dafür auf die linke Seite wechseln. Und im Sturm dürfte Ex-Nationalspieler Mario Gómez den Platz von Silas Wamangituka einnehmen.

Amaechi fällt gegen Stuttgart aus

HSV-Trainer Dieter Hecking muss im Pokalspiel auf Xavier Amaechi verzichten. Der englische Youngster, am Freitag beim 3:0-Sieg im Regionalligaderby gegen Altona 93 noch zweifacher Torschütze für die U21, leidet unter Magen-Darm-Problemen.

Erstmals in dieser Saison steht Julian Pollersbeck im Profikader. Die frühere Nummer eins des HSV hatte sich mit guten Leistungen bei der U21 für eine Berufung empfohlen. Für ihn muss Ersatztorwart Tom Mickel seinen Platz abgeben.

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Ansturm auf HSV-Trikots

Liegt es am Design oder am guten Auftreten der Mannschaft? Tatsache ist: Die HSV-Trikots erfreuen sich in dieser Saison großer Beliebtheit. Das weiße Heimtrikot mit dem blau-schwarzen Längsstreifen wurde bereits doppelt so oft verkauft wie im Vorjahr, teilte der HSV mit. Die Nachfrage sei so groß, dass es trotz einer Nachlieferung des Ausrüsters Adidas nur noch in den Extremgrößen XS und 3XL verfügbar ist.

Eine weitere Nachproduktion werde es nicht geben, da die Auslieferung noch in dieser Saison nicht zu gewährleisten wäre. Wer sich ein aktuelles Trikot sichern wolle, müsse auf das pink Auswärtstrikot oder das schwarze Ausweichtrikot zurückgreifen. Absolute Verkaufszahlen wurden nicht genannt.

Die HSV-Termine bis zur Winterpause:

  • 29.10.: DFB-Pokal HSV gegen Stuttgart (Dienstag, 18.30 Uhr)
  • 3.11.: HSV in Wiesbaden (Sonntag, 13.30 Uhr)
  • 9.11.: HSV in Kiel (Sonnabend, 13 Uhr)
  • 23.11.: HSV gegen Dresden (Sonnabend, 13 Uhr)
  • 29.11.: HSV in Osnabrück (Freitag, 18.30 Uhr)
  • 6.12.: HSV gegen Heidenheim (Freitag, 18.30 Uhr)
  • 15.12.: HSV in Sandhausen (Sonntag, 13.30 Uhr)
  • 21.12.: HSV in Darmstadt (Sonnabend, 13 Uhr)