Son wollte Hamburg nicht verlassen. HSV setzt zum Grill-Konter gegen Towers an. Neues Trainerduo darf sich bei Profis bewähren.
Die HSV-News am Dienstag, den 1. Oktober 2019:
- Salihamidzic traut Fein Durchbruch bei Bayern zu
- Heung-Min Son wollte nicht aus Hamburg weg
- Hamburg Towers fühlen mit dem HSV
- Hinterseer für Österreich nominiert
- HSV-Talent darf gegen England ran
- HSV-Training: Schweinsteiger und Rahn springen ein
- Jonas David als Ersatz für Gideon Jung?
- Papadopoulos darf auf Kaderplatz hoffen
- Bernd Wehmeyer in Sorge um Almuth
Salihamidzic: Fein kann bei Bayern Durchbruch schaffen
Der FC Bayern traut dem an den HSV verliehenen U-21-Nationalspieler Adrian Fein bei einer Rückkehr nach München den Sprung in die Profimannschaft zu. Der 20-Jährige war vom deutschen Rekordmeister im Sommer für ein Jahr nach Hamburg abgegeben worden. Beim Zweitligisten stand er bislang jede Pflichtspielminute im defensiven Mittelfeld auf dem Platz.
"Wir sehen hier die Chance, dass eines unserer Talente nach überzeugenden Lehrjahren im Profifußball zum FC Bayern zurückkehrt und Mitglied unserer Mannschaft wird", sagte Salihamidzic der Zeitschrift "Sport Bild" und ergänzte: "Wir stehen in regelmäßigem Austausch mit dem Jungen, er hat die Qualität, das zu schaffen."
Fein durchlief bei den Bayern die Jugendteams, ehe er 2018 an Jahn Regensburg verliehen wurde. Nach einem Jahr folgte nun eine weitere Leihe zu einem Zweitligisten. "Wir sind froh, dass Adrian konstant gute Spiele macht und er sich stark in Hamburg präsentiert", sagte Salihamidzic. "Für ihn war es genau der richtige Weg, zum HSV zu gehen. Dieter Hecking ist ein sehr erfahrener Trainer, unter ihm wird Adrian weiter reifen und sich auch als Persönlichkeit entwickeln."
Die Münchner schafften es zuletzt lange nicht mehr, Nachwuchsspieler zu Leistungsträgern in der ersten Mannschaft zu formen wie einst Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller oder David Alaba.
Son: Weggang vom HSV hat geschmerzt
Südkoreas Starstürmer Heung-Min Son hat 2013 nur ungern den HSV verlassen. „Eigentlich wollte ich nicht aus Hamburg weg, weil ich mich sehr wohlgefühlt habe. Deshalb hat der Abgang auch durchaus geschmerzt“, sagte der 27 Jahre alte Stürmer in einem Interview mit DAZN und spox.de. Aber für ihn sei es wichtig gewesen, „den nächsten Schritt in meiner Karriere machen“.
Son war nach fünf Jahren in der Hansestadt zum damaligen Bundesliga-Konkurrenten Bayer Leverkusen gewechselt. „Leverkusen hat damals in der Champions League gespielt. Auch aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen, zu Bayer zu wechseln. Ich wollte mich auf hohem Niveau beweisen“, sagte er.
Beim Werksclub spielte Son bis 2015, ehe er zu Tottenham Hotspur in die Premier League ging. Son zählte bei den Londonern zu den Stars und erreichte mit dem Verein im vergangenen Jahr das Champions-League-Finale gegen den FC Liverpool. An diesem Dienstag stand das Gruppenspiel der Königsklasse gegen den deutschen Meister Bayern München an.
Das Geschehen beim HSV, zu dem er als 16-Jähriger kam, verfolgt Son aus der Ferne, so auch den Abstieg des Traditionsclubs 2018. „Als Ex-Hamburger hat mir das sehr wehgetan“, meinte er. „Diese geilen Fans und diese geile Stadt haben es einfach verdient, in der Bundesliga zu spielen.“
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Geprügelte Towers im Grill-Duell mit dem HSV
Beim HSV freut man sich sehr über die jüngsten Erfolge der Hamburg Towers. Schließlich haben die Basketballer das vorgemacht, was den Fußballern nun endlich auch wieder gelingen soll: Der Aufstieg in die Erste Bundesliga.
Den Auftakt haben die Towers dort allerdings gründlich verpatzt. Bei der 55:111-Klatsche erfuhren die Wilhelmsburger am Montagabend prompt eine Lehrstunde durch den amtierenden Deutschen Meister FC Bayern München.
Was bei den Basketballern direkt Erinnerungen hervorrief an die Fußballkollegen aus der Heimat. "Nun wissen wir, wie ihr euch in München immer gefühlt habt, lieber HSV", twitterten die Towers noch während des Spiels.
Zur Erinnerung: In den letzten acht Gastspielen bei den Bayern kassierten die Rothosen acht herbe Niederlagen bei einem Torverhältnis von 3:50 – zusammengenommen auch fast schon ein Basketball-Halbzeitergebnis.
Und wie reagierte der HSV auf die freundliche Erinnerung an das eigene Bayern-Trauma? "Wir können euch gerne unseren Grill leihen", antwortete das Social-Media-Team in Anspielung auf eine legendäre Versöhnungsgeste.
Nach dem 2:9 in München, der Mutter aller Demütigungen durch den deutschen Rekordmeister, hatten die HSV-Profis im April 2013 ausgewählte Fans zum Grillen eingeladen.
So weit wird es bei den Towers wohl kaum kommen, schließlich steht der Basketball-Aufsteiger vorerst noch unter Welpenschutz. "Kopf hoch, Jungs!", schrieb denn auch der HSV in Richtung der Korbjäger: "Ihr werdet eure Erfolge feiern."
Spielt Hinterseer endlich international?
Motivationsschub für Lukas Hinterseer: Der Topscorer des HSV (je drei Liga-Treffer und Assists) ist erneut in den Kader der österreichischen Nationalmannschaft berufen worden.
Nun muss Hinterseer nur noch darauf hoffen, dass Trainer Franco Foda ihm in den EM-Qualifikationsspielen gegen Israel (10. Oktober) sowie in Slowenien (13. Oktober) auch endlich ein paar Minuten gönnt.
Hinterseers letzter Einsatz für Österreich liegt immerhin schon bald drei Jahre zurück (beim 0:0 im November 2016 gegen die Slowakei). Einen Treffer hat der HSV-Stürmer bei zwölf Spielen im Nationaltrikot bislang noch nicht erzielt.
HSV-Talent Andresen vom DFB nominiert
Auch Bent Andresen darf sich über eine Nominierung freuen: Das 16 Jahre alte HSV-Talent wurde von DFB-Trainer Christian Wück in den Kader der deutschen U17 für zwei Länderspiele gegen England berufen (10. und 12. Oktober).
Verteidiger Andresen spielt mit dem HSV in der Junioren-Bundesliga und soll über das Nachwuchsleistungszentrum Campus möglichst an den Profibereich herangeführt werden.
Gleiches gilt für Torhüter Finn Böhmker, der vor seinem Debüt für die U-16-Auswahl des DFB steht. Nationaltrainer Michael Prus berief Böhmker für den Lehrgang in Finnland inklusive zweier Spiele gegen den Gastgeber (9. und 12. Oktober).
Schweinsteiger und Rahn übernehmen
Schietwetter zum Geburtstag – da blieb Jubilar Dirk Bremser doch lieber gleich drinnen. Der Co-Trainer, der heute seinen 54. Geburtstag feiert, sollte am Dienstag eigentlich Dieter Hecking vertreten, dessen Vater Wilfried beigesetzt wurde.
Doch bei der Einheit am Vormittag sprang stattdessen Tobias Schweinsteiger ein, die Jacke mit den Bremser-Initialen streifte sich wiederum Christian Rahn über. Der 40 Jahre alte Ex-Profi ist eigentlich Co-Trainer des Oberligisten HSV III.
In ihrer ungewohnten Rolle im Rampenlicht ließen die Assistenten 14 Profis bei strömendem Regen für einen Spiel-Mix aus Rugby und Handball von der Leine.
Die Nationalspieler Adrian Fein, Lukas Hinterseer, Rick van Drongelen, Jeremy Dudziak, Josha Vagnoman und Jonas David, die in der vergangenen Länderspielpause die Laktattests verpasst hatten, durften diese währenddessen nachholen.
Gleiches galt für die Langzeitverletzten Ewerton und Christoph Moritz. Alle acht genannten Profis fehlten wegen der Tests auch beim Nachmittagstraining.
Jonas David als Ersatz für Gideon Jung?
Apropos Verletzte: In der Innenverteidigung spitzt sich die Situation zu. Nach der Verletzung von Gideon Jung, bei dem am Montag eine Oberschenkelzerrung diagnostiziert wurde, stehen für das Spiel gegen Greuther Fürth am Sonnabend (13 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) momentan nur noch zwei ernsthafte Ersatzkandidaten zur Verfügung.
Timo Letschert allerdings, der gegen Jahn Regensburg nach seinem Außenbandriss im Knie gerade überhaupt erst seine ersten Minuten absolviert hatte, ist körperlich wohl noch nicht für einen Startelfeinsatz parat. Jonas David wiederum hat aus der vergangenen Saison gerade einmal 45 Minuten Zweitliga-Erfahrung auf dem Buckel.
Dieter Hecking hätte dennoch kein Problem damit, den 19 Jahre alten deutschen Junioren-Nationalspieler an der Seite von Rick van Drongelen aufzubieten – und das, obwohl David eigentlich eher im defensiven Mittelfeld zuhause ist. "Wenn es nicht anders geht, werfen wir eben den nächsten Jungen rein", wird der HSV-Trainer in der Bild-Zeitung zitiert.
Papadopoulos zurück im HSV-Training
Am Dienstag tat sich dann aber doch noch eine mögliche dritte Alternative auf: Denn Kyriakos Papadopoulos konnte nach seiner Wadenverhärtung wieder mit der Mannschaft trainieren. Ob der Grieche, der es in der aktuellen Runde bislang auf nur 104 Spielminuten verteilt auf zwei Einsätze brachte, tatsächlich Heckings erste Wahl sein wird, bleibt abzuwarten.
Bernd Wehmeyer bangt um Ehefrau Almuth
Schwerer Schlag für Bernd Wehmeyer: Der HSV-Clubmanager bang nach einem Einriss der Hauptschlagader (Aorta) um seine Ehefrau Almuth. Das 65 Jahre alte Best-Ager-Model liegt seit Sonntag auf der Intensivstation des UKE. Mehr über den "Wettlauf mit der Zeit" lesen Sie hier.