Hamburg. Doch aus der Geste macht er ein Geheimnis. Mit seinem ersten Profitreffer bedankt sich der U-Nationalspieler auch bei Dieter Hecking.
Josha Vagnoman hatte den Telefonhörer am Ohr. So sah zumindest das Bild aus, das der HSV-Profi mit seiner linken Hand kreierte, als er jubelnd Richtung Eckfahne lief. „Das war ein Insider zwischen mir und Jonas David“, sagte Vagnoman 90 Minuten nach dem 4:0-Sieg gegen Erzgebirge Aue, als er auf dem Weg in die Kabine über sein erstes Profitor für den HSV sprach. Was genau die Geste zu bedeuten hatte, wollte er nicht verraten. Nur so viel: „Wir haben auf den Moment gewartet, bis einer von uns bei den Profis trifft und wir den Jubel machen können.“
Vagnoman bedankt sich bei Hecking
Ewas mehr hatte sein Trainer Dieter Hecking verraten, der schon am Tag nach der Derbyniederlage beim FC St. Pauli ankündigte, wohl auch gegen Erzgebirge Aue auf Vagnoman zu setzen als Ersatz für den verletzten Jan Gyamerah. „Ich schätze es sehr, das Vertrauen des Trainers zu bekommen“, sagte Vagnoman, der im Derby das erste Mal in dieser Saison in der Startelf stand und zunächst Probleme hatte. Drei Spieler rotierten nach dem Derby aus der Startelf – nicht aber Vagnoman, der in dieser Saison auch in drei U-21-Einsätzen schon dreimal getroffen hatte.
Harnik würdigt Vagnomans "Dosenöffner"
Und nun die Profipremiere. In der 18. Minute zog er von der rechten Seite wie bei einem Slalomlauf an drei Aue-Verteidigern vorbei. „Ich habe geguckt, wer frei ist, aber keine Mitspieler gefunden. Da habe ich mir ein Herz genommen.“ Bei seinem Linksschuss aus 18 Metern stand Martin Harnik eigentlich im Abseits und verdeckte Aues Torhüter Martin Männel die Sicht. Weil der Ball aber von Marko Mihojevic entscheidend abgefälscht wurde und sich dadurch auch Männels Sicht veränderte, war der Treffer regelkonform. „Joshas Tor war der klassische Dosenöffner“, sagte Harnik. „Es war enorm wichtig, weil wir eine positive Stimmung brauchten.“
Vagnoman: "Davon habe ich lange geträumt"
Für Vagnoman, der als Zehnjähriger zum HSV wechselte, war es ein ganz besonderer Moment. „Davon habe ich lange geträumt“, sagte Vagnoman. Mit seinem Kumpel Jonas David, mit dem er seit der U15 beim HSV spielt, musste Vagnoman übrigens nicht telefonieren. Der 19-Jährige saß auf der Bank und war einer der ersten Gratulanten.