Neuzugang Harnik mit Pizarro-Spruch. Jubilar Hunt beschenkt sich selbst. Youngster vor Profi-Debüt. Sieben HSV-Spiele angesetzt.
Die HSV-News am Mittwoch, den 4. September 2019:
- Harnik und Fabisch trainieren erstmals mit den HSV-Profis
- Hecking nimmt Ersatzspieler in die Pflicht
- Jubilar Hunt tankt Selbstvertrauen
- Sieben HSV-Spiele terminiert: Topduell fällt auf Sonnabend
- Neu-HSVer Harnik freut sich schon aufs Derby
- Nationalspieler würden Jatta mit offenen Armen empfangen
- Hecking zieht Grönemeyer dem DFB vor
- Santos mit St. Petersburg erfolgreich
- Erste Niederlage für Sakai mit Kobe
- Sechs HSV-Profis auf Reisen
- Cyberkriminelle missbrauchen Hecking als Werbefigur
Harnik trainiert erstmals beim HSV – zwei Youngster dabei
Martin Harnik (32) war nicht der einzige Neuling beim Training der HSV-Profis am Mittwochnachmittag. Auch Jonah Fabisch, gerade 18 Jahre alt geworden, durfte sich bei Trainer Dieter Hecking vorstellen. Der zentrale Mittelfeldspieler, Sohn des früheren Bundesligaprofis und Nationaltrainers Reinhard Fabisch (u.a. Benin), hatte sich durch gute Leistungen für die U19 des HSV in der A-Junioren-Bundesliga empfohlen.
Kein Neuling mehr ist Maximilian Geißen (20): Der Mittelfeldspieler des HSV-Regionalligateams und Sohn von TV-Moderator Oliver Geissen verstärkt regelmäßig die Trainingsgruppe der ersten Mannschaft. Möglich wurden die Gastspiele, weil sechs Profis mit ihren jeweiligen Nationalmannschaften auf Länderspielreise sind (s. unten).
Geburtstagskind Hunt sammelt Selbstvertrauen
Beschwerdefrei mittrainieren konnte auch der Alterspräsident: Kapitän Aaron Hunt wird an diesem Mittwoch 33 Jahre alt. Und im Training machte er sich mit einem blitzsauberen Kopfballtreffer selbst ein kleines Geschenk – was wiederum auch Dieter Hecking freute. "Jedes Tor gibt Selbstvertrauen", sagte der HSV-Trainer im Anschluss.
VfL-Test: Hecking nimmt Ersatzspieler in die Pflicht
Beim morgigen Test gegen den VfL Wolfsburg (16 Uhr, AOK-Stadion Wolfsburg) wird Hunt ebenso mit von der Partie sein wie Kyriakos Papadopoulos und Bakery Jatta, die heute nicht mit der Mannschaft trainiert hatten. Auch die Youngster Geißen und Fabisch dürfen sich auf Einsatzzeit freuen – für Letzteren wäre dies eine weitere Profi-Premiere.
Hecking erhofft sich vor allem von denjenigen, "die weniger gespielt haben", großes Engagement gegen einen "guten Gegner": "Ich hoffe, dass sich viele zeigen können und eine gute Leistung anbieten." Das Ergebnis sei gleichwohl ebenfalls nicht ganz unwichtig, sagte Hecking: "Gewinnen wollen wir natürlich auch."
Hecking: Harnik muss sich einfinden
Auch für Martin Harnik bietet der Test am Donnerstag eine gute Möglichkeit, sich weiter an die neuen Kollegen zu gewöhnen. "Er muss sich erst einmal in die Spielform und unsere Intensität einfinden", sagte Hecking nach dem Mittwochstraining über den Angreifer.
Das dürfte dem Routinier nach Heckings Befinden wohl eher nicht so schwer fallen. "Du siehst, dass er weiß, wie das Spiel geht", sagte Hecking über Harnik.
Letschert muss weiter warten
Weiter warten auf seinen ersten HSV-Einsatz muss Timo Letschert. "Er ist noch nicht richtig stabil, das macht noch keinen Sinn", sagte Hecking über den niederländischen Innenverteidiger, der sich kurz nach seiner Verpflichtung Ende Juli einen Außenbandriss im Knie zugezogen hatte.
Für das Derby gegen St. Pauli wäre Letschert laut Hecking allenfalls eine Option, wenn er in der kommenden Woche ins Mannschaftstraining einsteigen könne. Er rechne für das Spiel am 16. September aber "eher nicht" mit Letschert.
Weiterer freier Tag für die Profis?
Nach dem Test in Wolfsburg versammelt Hecking seine Spieler am Freitagmorgen noch einmal zum Training, ehe es für die Profis ins freie Wochenende geht. Am Montag stehen dann Laktattests an.
Da das nächste Pflichtspiel erst am darauffolgenden Montag (16. September) stattfindet, könnten sich die Zweitligaspieler in der kommenden Woche unter Umständen über einen weiteren freien Tag freuen.
Nur einmal montags: sieben HSV-Spiele angesetzt
Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat die Spieltage neun bis 15 der 2. Bundesliga terminiert. Erfreulich für die HSV-Fans: Nur das "Freundschaftsspiel" bei Armnia Bielefeld fällt auf einen Montagabend (21. Oktober, 20.30 Uhr). Das Topduell des aktuellen Tabellenführers gegen den zweitplatzierten VfB Stuttgart findet am Sonnabend, den 26. Oktober statt – nur drei Tage bevor es in der zweiten Runde des DFB-Pokals zu der gleichen Paarung kommt.
Ebenfalls auf einen Sonnabend fallen das Heimspiel gegen Greuther Fürth (5. Oktober), das Derby bei Holstein Kiel (9. November) sowie das Heimspiel gegen Dynamo Dresden (23. November, alle 13 Uhr). Einziges Sonntagsspiel ist das beim SV Wehen Wiesbaden am 3. November (13.30 Uhr), einziger Freitagstermin der beim VfL Osnabrück am 29. November (18.30 Uhr).
Harnik freut sich aufs Derby beim FC St. Pauli
HSV-Neuzugang Martin Harnik freut sich schon auf das Stadtduell mit dem FC St. Pauli. „Einen besseren Einstand kann es nicht geben“, sagte der 32 Jahre alte Stürmer am Mittwoch vor dem Training. „Ich hoffe auf Einsatzzeiten.“ Der Tabellenführer der 2. Bundesliga tritt am 16. September beim Kiezclub an.
Der in Hamburg geborene und aufgewachsene Harnik war am Montag vom Bundesligisten Werder Bremen nach Hamburg gewechselt. Der ehemalige österreichische Nationalspieler ist zunächst nur ausgeliehen. Sollten die Hamburger aufsteigen, besteht eine verpflichtende Kaufoption.
„Ich bin froh, endlich in Hamburg zu sein“, sagte Harnik. „Ich komme in eine super-intakte Mannschaft, die von Spiel zu Spiel stärker geworden ist.“ In der Bundesliga traf er in 240 Spielen für den VfB Stuttgart, Hannover 96 und Werder Bremen 66-mal. Auch in der 2. Bundesliga war er erfolgreich und erzielte in 60 Partien 30 Treffer.
Dass er jetzt hinter seinem ehemaligen Bremer Teamkollegen Aaron Hunt (33) der zweitälteste Profi beim HSV ist, sieht Harnik nicht als Problem: "Ich fühle mich topfit, habe super Laktatwerte, kann noch laufen wie ein Junge. Das sollte über allem stehen. Und gegen Claudio Pizarro bin ich ein Talent." Sein bisheriger Mitspieler bei Werder wird im Oktober 41 Jahre alt.
A-Nationalspieler begrüßen Kuntz' Jatta-Plan
Der Plan von Trainer Stefan Kuntz, HSV-Profi Bakery Jatta bei der Einbürgerung zu helfen und in die deutsche U-21-Nationalmannschaft zu berufen, findet auch unter den A-Nationalspielern Zustimmung. "Ich würde mich auf jeden Fall freuen", sagte Mittelfeldspieler Emre Can von Juventus Turin auf Abendblatt-Nachfrage. "Er spielt jetzt in Deutschland, und wenn er seine Leistung bringt, dann hat er es auch verdient." Ähnlich äußerte sich Dortmunds neuer linker Verteidiger Nico Schulz: "Sehr gerne" dürfe der Gambier Jatta (21) künftig für Deutschland spielen: "Ich würde mich darüber auf jeden Fall freuen."
Auch Bayern-Angreifer Serge Gnabry würde Jatta mit offenen Armen empfangen: "Ich verstehe nicht, dass daraus so eine Riesenthema gemacht wird. Ich freue mich für jeden Spieler, der berufen wird, egal woher er kommt, weil ich weiß, wie es sich anfühlt und welche Ehre es ist." Kölns Linksverteidiger Jonas Hector gab sich zurückhaltender: "Wenn der Trainer das sagt, dann soll er es machen. Fußballerisch hat er sicher seine Qualitäten, sonst würde er nicht als Profi beim HSV spielen."
Kuntz hatte erklärt, Jatta bei der Einbürgerung helfen und von der deutschen U21 überzeugen zu wollen. „Auf diesem Weg waren wir schon, und dann kam diese, für meine Begriffe, etwas unsägliche Diskussion“, sagte Kuntz im Sender Sport1. Am Montag hatte das zuständige Bezirksamt Hamburg-Mitte die Anhörung im Fall Jatta beendet. Ein "Sport-Bild"-Bericht hatte Zweifel an der Identität des Gambiers aufgeworfen. Der 1. FC Nürnberg, der VfL Bochum und der Karlsruher SC hatten daraufhin Einspruch gegen die Wertung ihrer Niederlagen gegen den HSV eingelegt, diesen aber am Dienstag zurückgezogen.
Hecking: Grönemeyer statt DFB
Die A-Nationalmannschaft spielt am Freitag (20.45 Uhr/RTL) in der EM-Qualifikation im Volksparkstadion gegen die Niederlande. Dieter Hecking wird das Spiel allerdings verpassen, da er sich gleichzeitig einem anderen Großereignis widmet.
"Am Freitag besuche ich die HDI-Arena", verriet Hecking am Mittwoch. Im Stadion von Hannover 96 tritt dann Sänger Herbert Grönemeyer auf.
Santos mit St. Petersburg erfolgreich
Douglas Santos hat mit Zenit St. Petersburg in die Erfolgsspur zurückgefunden. Eine Woche nach seiner ersten Niederlage (0:1 in Ufa) feierte der Brasilianer in seinem achten Einsatz seit seinem Wechsel vom HSV den fünften Sieg. Jurij Schirkow erzielte das Tor zum 1:0-Sieg bei Spartak Moskau.
Douglas Santos spielte auf der linken Verteidigerposition wieder 90 Minuten durch. Mit 17 Punkten liegt Zenit als Tabellendritter nun gleichauf mit dem neuen Spitzenreiter FK Rostow.
Sakai kassiert mit Kobe erste Niederlage
Die erste Niederlage seit seinem Abgang vom HSV musste dagegen Gotoku Sakai einstecken. Sein neuer Club Vissel Kobe unterlag zu Hause ohne seine Stars Andrés Iniesta und Lukas Podolski gegen HC Sapporo mit 2:3 (1:1). Sakai spielte über die vollen 90 Minuten im linken Mittelfeld.
Kobe, Club des früheren HSV-Trainers Thorsten Fink, ist in der Tabelle der J1 League mit 29 Punkten Zwölfter, Sapporo mit 39 Punkten Siebter.
Sechs HSV-Profis auf Reisen
Beim HSV-Training am Mittwochnachmittag (15.30 Uhr) werden einige bekannte Gesichter fehlen. Sechs Profis sind mit ihren Nationalmannschaften auf Reisen. Mittelfeldspieler Jeremy Dudziak (24) könnte, nach 37 Juniorenländerspielen für Deutschland, zu seinem Debüt in der tunesischen A-Nationalmannschaft kommen. Am Freitag (20.15 Uhr) geht es in Radès gegen Mauretanien, am Dienstag (19 Uhr) in Le Petit-Quevilly (Frankreich) gegen die Elfenbeinküste.
Stürmer Lukas Hinterseer (28) steht nach fast drei Jahren Pause vor seinem Comeback in der österreichischen Nationalmannschaft. Einsatzchancen ergeben sich in der EM-Qualifikation am Freitag (20.45 Uhr) in Wals-Siezenheim gegen Lettland und am Montag (20.45 Uhr) in Warschau gegen Polen.
Adrian Fein (20) könnte sein Debüt in der U-21-Nationalmannschaft geben. Der defensive Mittelfeldspieler ist für das Freundschaftsspiel am Donnerstag (18.15 Uhr/ProSieben Maxx) gegen Griechenland in Zwickau und das EM-Qualifikationsspiel in Wrexham (Wales) am Dienstag (20 Uhr/ProSieben Maxx) nominiert. Eine feste Größe ist Innenverteidiger Rick van Drongelen (20) in der niederländischen U21. Am Dienstag (19 Uhr) geht es in Doetinchem gegen Zypern um Punkte in der EM-Qualifikation.
Der defensive Mittelfeldspieler Jonas David (19) und der linke Verteidiger Josha Vagnoman (18) stehen vor ihrem Debüt in der deutschen U20. Gespielt wird am Donnerstag (16.30 Uhr) in Halle (Saale) gegen die Tschechische Republik und am Sonntag (16 Uhr) auswärts in Uden gegen die Niederlande.
HSV-Trainer Hecking wurde Opfer von Internet-Betrügern
HSV-Trainer Dieter Hecking ist offenbar Opfer von Internet-Betrügern geworden. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, wurde der Coach als Werbefigur für eine Krypto-Währung missbraucht. In erfundenen Aussagen erklärte Hecking (54) dabei, dass er seine Karriere in diesem Sommer aufgeben wolle, um mit der digitalen Währung Bitcoin Geld zu machen.
Auf der mittlerweile abgeschalteten Seite des sozialen Netzwerks Instagram wurde Hecking wie folgt zitiert: "Ich spreche hier von mehreren Zehntausend Euro, die man täglich verdienen kann." Ein bearbeitetes Foto zeigte Hecking, damals noch Trainer von Borussia Mönchengladbach, als Gast des ZDF-"Sportstudios". In dem dazugehörigen Artikel wurde suggeriert, dass er mit Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein über seine Pläne und die "Gelddruckmaschine" Bitcoin geplaudert hat. Alles frei erfunden. Über Links gelangte man auf die Seite von Kryptowährungs-Händlern.
Hecking hat laut "Bild" einen Anwalt eingeschaltet, der Anzeige erstatten will. "Das ist Betrug mit meinem Namen. Dagegen werden wir vorgehen", wird Hecking zitiert. Zudem wolle er Kontakt zum Verbraucherschutz aufnehmen. Noch ist unklar, wer hinter der erfundenen Kampagne steckt. Auch Investor Carsten Maschmeyer wurde schon von Bitcoin-Händlern mit erfundenen Artikeln als Werbefigur missbraucht.