Hamburg. Stürmer trifft gegen seinen Ex-Club. Der Weg an die Spitze war allerdings ein hartes Stück Arbeit gegen tapfer kämpfende Bochumer.

Nach einem harten Stück Arbeit hat der HSV die Tabellenführung der Zweiten Liga erobert. In einem zähen Spiel setzte sich der HSV am Freitagabend mit 1:0 gegen den VfL Bochum durch. Das Tor des Tages erzielte Stürmer Lukas Hinterseer (60) gegen seinen Ex-Club. Die Hamburger führen nun mit sieben Punkten nach drei Spielen die Tabelle für mindestens einen Tag an. Es ist ein gelungener Start für den neuen Trainer Dieter Hecking, dem allerdings nicht nach Feiern zumute war.

"Bochum hat uns das Leben in der ersten Halbzeit sehr schwer gemacht. Ich war damit überhaupt nicht einverstanden. Das war viel zu wenig. Gerade, wenn du zu Hause spielst. Das hat mich geärgert", klagte der Coach, der während der Partie mit seinen Rufen von der Seitenlinie immer wieder zu schnellerem Spiel mahnte. "In der zweite Halbzeit haben wir es deutlich besser gemacht und endlich Tempo aufgenommen. So müssen wir hier spielen. Wir müssen dahin kommen, dass wir hier den Gegner so bespielen, dass er viel laufen muss und dann Fehler macht."

Hinterseer: Der HSV-Sieg ist verdient

Auch Torschütze Hinterseer war nicht gänzlich zufrieden mit dem Auftritt der Hanseaten. "Bochum hat es uns sehr schwer gemacht", sagte der Österreicher. "Wir wollten in der zweiten Halbzeit mehr Druck über die Außen ausüben – das ist uns beim Tor dann auch gelungen. Es war nicht unser bestes Spiel, aber wir haben verdient gewonnen."

Ähnliche bewertete auch Mittelfeldtaktgeber Adrian Fein den mühsam erkämpften Sieg. „Wir waren in der zweiten Halbzeit galliger und zielstrebiger Richtung Tor. Wir haben aber auch noch ein paar Dinge, die wir für das nächste Spiel in Karlsruhe verbessern müssen.“

Van Drongelen bügelt Jung-Patzer aus

Wie erwartet, war der HSV die gesamten 90 Minuten die spielbestimmende Mannschaft. Doch es fehlte dem Team an Ideen, gegen tief stehende Bochumer eine Lücke zu finden. Hinzu kamen die Unsicherheiten des in der Defensive anfälligen Gideon Jung, dessen gröbster Schnitzer die Hamburger beinahe in Rückstand gebracht hätte.

Gideon Jung erntet einen lautstarken Rüffel von Abwehrchef van Drongelen nach einem groben Schnitzer an der Mittellinie, der beinahe zum Rückstand geführt hätte.
Gideon Jung erntet einen lautstarken Rüffel von Abwehrchef van Drongelen nach einem groben Schnitzer an der Mittellinie, der beinahe zum Rückstand geführt hätte.

Der Innenverteidiger verlor den Ball an der Mittellinie als letzter Mann und konnte sich bei seinem Nebenmann Rick van Drongelen bedanken, dass sein Patzer ohne Folgen blieb. Der Niederländer stoppte Bochums Stürmer Ganvoula mit einer beherzten Grätsche im eigenen Strafraum (10.).

14:0 Ecken für den HSV

Fortan spielte aber nur noch der HSV – jedoch ohne sich dabei die ganz großen Chancen zu erspielen. Daran änderte auch das sensationelle Eckenverhältnis von 14:0 nichts. Die beste Möglichkeit zur Hamburger Führung vergab Jeremy Dudziak. Auch Kittel (33.) und Kinsombi konnten VfL-Keeper Manuel Riemann nicht überwinden, ehe Hinterseer nach Pass von Tim Leibold zum ersten und einzigen Mal in einer gefährlichen Position an den Ball kam – und prompt traf.

32 Tore schoss Hinterseer in den vergangenen beiden Spielzeiten für Bochum. Nun hat der 28-Jährige auch zum ersten Mal für den HSV in der Liga getroffen. Das letzte Wort gebührt dem Mann des Spiels. "Ich hatte nur diese eine Chance im Spiel und die habe ich zum Glück auch genutzt."

Die Statistik

HSV: Heuer Fernandes - Gyamerah (88. Vagnoman), Gideon Jung, van Drongelen, Leibold - Fein - Dudziak, Kinsombi (66. Moritz) - Jatta, Hinterseer, Kittel (80. Samperio). - Trainer: Hecking

Bochum: Riemann - Lorenz, Decarli, Bella Kotchap - Lee (75. Osei-Tutu), Losilla, Janelt (68. Bapoh), Soares - Sebastian Maier, Weilandt (54. Blum) - Ganvoula. - Trainer: Dutt

Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)

Tor: 1:0 Hinterseer (60.)

Zuschauer: 41.737

Gelbe Karten: Jatta – Lorenz

Torschüsse: 14:7

Ecken: 14:0

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