Kittel und Papadopoulos treten kürzer. Ex-HSV-Profi Ostermann nach Kiel. Walace vor Wechsel in Serie A. Heimatclub will Janjicic nicht.
Die HSV-News am Donnerstag, den 1. August 2019:
- Kittel und Papadopoulos absolvieren Schonprogramm
- Neues Polit-Banner am HSV-Trainingsplatz
- Ex-HSV-Profi Ostermann geht zu Holstein Kiel
- Walace vor Wechsel – spielt er trotzdem für 96?
- Kittel ersetzt Jatta bei HSV-Trainingsspiel
- Hecking testet Narey auf drei Positionen
- Arp nach Torpremiere für Bayern: "Gerne mehr"
- Auch Heimatclub FC Zürich will Janjicic nicht
- HSV-Hauptsponsor steigt bei Nordrivale ein
- Ex-Kapitän Jarolim verliert Trainerjob
- Drmic geht unter die Rapper
- Hahn hatte "Angst" vor Rost
Kittel und Papadopoulos absolvieren Schonprogramm
Wurde bei der Trainingseinheit am Vormittag noch der Ernstfall im Spiel elf gegen elf geprobt, teilte HSV-Coach Dieter Hecking am Nachmittag seinen Kader wieder auf. Während ein Teil der Mannschaft auf verkleinertem Feld neun gegen neun spielte, absolvierten Angreifer Sonny Kittel und Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos individuell Sprints. Da beide Spieler schon schwere Knieverletzungen hatten, soll bei ihnen offenbar die Belastung dosiert werden.
Das nächste Training findet am Freitag um 15.30 Uhr statt. Für Sonnabend ist eine nicht öffentliche Einheit angesetzt.
Politisches Statement am Trainingsplatz
"Love Hamburg – hate racism", zu Deutsch: liebe Hamburg, hasse Rassismus: Diesen aus der Fanszene stammenden Slogan hatte der HSV im März vergangenen Jahres auf die Westtribüne des Volksparkstadions sprühen lassen. Fortan ist das Statement nicht mehr nur an Spieltagen präsent. In dieser Woche wurde ein entsprechendes Banner am Trainingsplatz angebracht.
Früherer HSV-Profi Ostermann geht nach Kiel
Zweitligist Holstein Kiel hat Elard Ostermann als neuen U-17-Trainer verpflichtet. Der 50 Jahre alte Ex-Profi trug in seiner aktiven Zeit das Trikot des HSV (neun Ligaspiele für die erste Mannschaft, 21 für die zweite), nach seinem Karriereende trainierte er unter anderem den Regionalligisten Lüneburger SK und zuletzt den Hamburger Oberligisten TuS Dassendorf. „Wir sind sehr froh darüber, dass wir Ostermann für unser U-17-Team gewinnen konnten“, sagte Finn Jaensch, der Sportliche Leiter des Kieler Nachwuchsleistungszentrums (NLZ).
Holstein Kiels U17 war im Juni aus der B-Junioren-Bundesliga abgestiegen und startet am 24. August mit der Partie beim JFV Bremen in die neue Saison der Regionalliga Nord. „Holstein Kiel ist ein aufstrebender Verein, der sehr großen Wert auf die Nachwuchsarbeit legt“, sagte Ostermann. Er habe sich einen NLZ-Job gewünscht, „um mich dort mit ambitionierten und ehrgeizigen Kollegen austauschen und voneinander lernen zu können. Dafür ist Holstein Kiel der ideale Ort.“
Ex-HSV-Profi Walace vor Wechsel nach Italien
Trotz seines erwarteten Wechsels nach Italien wird Bundesliga-Absteiger Hannover 96 im ersten Zweitliga-Heimspiel gegen Jahn Regensburg womöglich noch einmal den brasilianischen Olympiasieger Walace einsetzen. „Ich habe mit ihm gesprochen, und seine Antwort war: 'Trainer, ich bin Profi. Ich bin hier bei Hannover 96 so lange Profi, bis ich woanders bin.' Seine Einstellung ist da erstklassig“, erklärte Chefcoach Mirko Slomka am Donnerstag bei der Pressekonferenz zum Spiel gegen Jahn Regensburg (Sonnabend, 15.30 Uhr).
Dem früheren HSV-Profi Walace (24) liegt nach übereinstimmenden Medienberichten ein Angebot des italienischen Erstligisten Udinese Calcio vor. Die 96er wollen den Brasilianer aus wirtschaftlichen Gründen verkaufen. Solange der Transfer aber noch nicht perfekt ist, plant Slomka den Olympiasieger von 2016 ein. „Natürlich nehme ich die besten Spieler, die ich zur Verfügung habe, mit in den Kader“, sagte er.
Walace war im Januar 2017 für 9,2 Millionen Euro Ablöse von Grêmio Porto Alegre nach Hamburg gewechselt. Nach diversen Undiszipliniertheiten und dem Abstieg verkaufte der HSV den defensiven Mittelfeldmann vor einem Jahr für sechs Millionen Euro an Hannover 96 weiter. In einem Testspiel gegen Udine hatte Walace vor einem Jahr doppelt für Hannover getroffen.
Rotiert Jatta aus der Startelf?
Beim 1:1 zum Saisonauftakt gegen Darmstadt machte Bakery Jatta auf dem linken HSV-Flügel zwar gewohnt Betrieb, allerdings offenbarte er im Abschluss Schwächen, bevor ihn Trainer Dieter Hecking nach gut einer Stunde ausgewechselte. Rutscht der Gambier, der unter Heckings Vorgänger Hannes Wolf gesetzt war, für das Topspiel bei Bundesliga-Absteiger 1. FC Nürnberg am Montag (20.30 Uhr/Sky) aus der Startelf?
Im Trainingsspiel am Donnerstagmorgen ließ Dieter Hecking jedenfalls Neuzugang Sonny Kittel auf Linksaußen ran. Jatta nahm allerdings erst gar nicht am Training teil – er trainierte stattdessen im Kraftraum. Ansonsten war die vermeintliche A-Elf mit der identisch, die auch gegen Darmstadt begonnen hatte.
Wechselspiel: Hecking testet Narey auf drei Positionen
Im weiteren Verlauf des Trainingsspiels, das etwa 300 Fans am Volkspark verfolgten, rotierte Hecking kräftig die Positionen durch. Gideon Jung wurde eingewechselt und durfte sich zunächst anstelle von Adrian Fein auf der Sechs versuchen. Fein rückte dafür ins zentrale Mittelfeld auf den Platz von Jeremy Dudziak vor. Neuzugang Xavier Amaechi, ebenfalls von der Bank gekommen, löste auf Rechtsaußen Khaled Narey ab, der wiederum zuerst anstelle von Kittel die Seite wechselte, bevor er sich auf der Position von Jan Gyamerah als rechter Verteidiger beweisen durfte. Amaechi gab derweil anstelle von Lukas Hinterseer den Mittelstürmer.
Schließlich kehrte Hecking zu seiner Anfangsaufstellung zurück. Ein Fingerzeig für Nürnberg?
Später arbeitete der Coach dann an der Variabilität des Teams und testete eine Dreierkette mit Jung im Zentrum sowie Rick van Drongelen und Gyamerah. Auf den Außen agierten hier Narey und der gelernte Verteidiger Tim Leibold. Nach gut eineinhalb Stunden beendete Hecking die Einheit.
Arp nach Debüttor happy
Es ist erst wenige Wochen her, da durfte sich Fiete Arp die Spiele des HSV nur von der Ersatzbank anschauen. Dem damaligen Trainer Hannes Wolf war der Stürmer für die 2. Bundesliga nicht gut genug. Jetzt ist der 19-Jährige mittendrin beim FC Bayern München. Am Mittwochabend stand er nicht nur zusammen mit seinem Idol Harry Kane von Tottenham Hotspur auf dem Platz der Allianz-Arena, sondern durfte im Finale um den Audi-Cup gegen den Champions-League-Finalisten erstmals über einen Treffer für den Rekordmeister jubeln. Nach starkem Antritt vollendete Arp zum 1:2-Anschlusstreffer.
Auch wenn das Spiel am Ende nach Elfmeterschießen verloren ging: Arp war im Interview später anzuhören, wie wohl er sich inmitten der Topstars fühlt. Das Tor? "Gerne mehr!" Aber es gab auch selbstkritische Töne.
Auch bei seinem Jugendclub ist für Janjicic kein Platz
Bittere Abfuhr für Vasilije Janjicic: Auch sein Jugendclub FC Zürich hat an dem beim HSV aussortierten Schweizer U-21-Nationalspieler kein Interesse. „Wenn ein Spieler den FC Zürich verlässt, verfolgen wir seine Entwicklung natürlich immer. Das Spielerprofil von Vasilije Janjicic ist in unseren Kaderplanungen aktuell allerdings nicht vorgesehen“, sagte Sportchef Thomas Bickel dem Online-Portal "4-4-2.ch".
Janjicic (20), in Zürich geboren, spielte von 2004 bis 2016 für den zwölfmaligen Schweizer Meister, bevor er nach Hamburg wechselte. Vergangene Saison absolvierte der Mittelfeldmann immerhin noch 27 Pflichtspiele für die HSV-Profis. Der neue Trainer Dieter Hecking hat für Janjicic allerdings keine Verwendung und schob ihn in die zweite Mannschaft ab.
Derzeit ist Janjicic vom Training freigestellt, um sich einen neuen Verein zu suchen. Sein Vertrag mit dem HSV ist noch ein Jahr gültig.
HSV-Sponsor steigt bei Nordkonkurrent ein
HSV-Sponsor Popp Feinkost steigt auch bei Nordrivale Holstein Kiel ein. Der Lebensmittelhersteller aus Kaltenkirchen schloss mit dem Zweitligaclub eine Partnerschaft, wie die Kieler bekannt gaben.
„Wir engagieren uns seit vielen Jahren erfolgreich im Fußball-Sponsoring und freuen uns sehr über die Kooperation mit diesem norddeutschen Traditionsverein", wird Popp-Marketingleiter Alexander Schmolling in der Mitteilung zitiert.
Popp Feinkost ist beim HSV Ärmel-, Exklusiv- und Feinkostpartner. Der Schriftzug ist bei der zweiten Mannschaft auf der Brust und bei den Profis auf dem Trikotärmel vertreten. Die seit 2017 bestehende Kooperation gilt noch für diese Saison.
Ex-HSV-Kapitän Jarolim verliert Trainerjob
Der frühere HSV-Kapitän David Jarolim ist arbeitslos. Sein Verein FK Olympia Radotin, den er als Trainer im September vergangenen Jahres übernommen hatte, hat wegen finanzieller Probleme die Lizenz verloren und ist von der dritten in die fünfte tschechische Liga strafversetzt worden. Die Mannschaft hat sich praktisch aufgelöst, Jarolim seinen Posten verloren.
"Das ist bitter und tut weh. Das alles kam sehr plötzlich und unerwartet", sagte Jarolim (40) der "Bild"-Zeitung. Der griechische Investor Angelos Goulis soll sich mit dem Verband überworfen haben und hat daraufhin sein Engagement beendet.
Jetzt sucht Jarolim nach einer neuen Aufgabe. Er bestritt zwischen 2003 und 2012 für den HSV 344 Pflichtspiele (19 Tore, 43 Vorlagen).
Drmic geht unter die Rapper
Der ehemalige HSV-Profi Josip Drmic (26) hat sich für einen guten Zweck vors Mikrofon gewagt. Zusammen mit dem Rapper Eko Fresh und dem Produzenten Chekaa nahm der Schweizer Nationalspieler den Song "No tomorrow" auf, der am Montag veröffentlicht wurde. Aber sehen und hören Sie selbst.
"Jetzt brauchen wir eure Unterstützung, denn alle Einnahmen … gehen zugunsten eines guten Zwecks", schreibt Drmic bei Instagram und bekam dafür umgehend Beifall von Ex-HSV-Kapitän und Nationalmannschaftskollege Johan Djourou.
Zu seinen Qualitäten als Rapper äußerte sich Drmic zurückhaltend. “Ich musste mich wirklich überwinden, als ich im Studio dieses Lied eingesungen habe. Ich bin ja schließlich alles andere als ein Sänger", sagte er der Zeitung "Blick". Aber zum Glück könne man im Studio vieles nachbessern: "Da lässt sich aus fast jedem ein Justin Bieber machen."
Drmic war 2016 von Borussia Mönchengladbach für ein halbes Jahr an den HSV verliehen worden, kam jedoch wegen einer schweren Verletzung nicht über sechs Einsätze hinaus. Vor einem Monat wechselte er zum englischen Erstligaaufsteiger Norwich City.
Hahn hatte "Angst" vor Rost
Eine Begegnung ist André Hahn aus seiner ersten Zeit beim HSV besonders in Erinnerung geblieben. "Als ich zum Hamburger SV kam, hat mich Frank Rost nicht einmal begrüßt. Und als ich im Training auf ihn zugelaufen bin, hatte ich Angst, dass er mir beide Beine bricht", erzählte der Flügelstürmer des FC Augsburg dem "Kicker" schmunzelnd.
Worauf Hahn (28) Bezug nahm: Zu seinen Anfangszeiten im Herrenbereich habe es stets eine klare Hierarchie gegeben. "Als ich angefangen habe, setzte ich mich in der Kabine stll ins Eck. Das hat sich extrem geändert. Damals gab es auch noch Typen – also unter den erfahrenen Profis –, die solchen jungen Spielern im Training halt mal deutlich gezeigt haben, wo es langgeht. Aber diese Typen werden immer weniger."
Der frühere HSV-Torhüter Rost (46) sei so ein Typ gewesen. Ihn erlebte Hahn in seiner Zeit beim HSV II (2008 bis 2010) aus der Nähe. 2017 holte der HSV den inzwischen schon früheren Nationalspieler Hahn für die Profis zurück, gab ihn aber nach nur einem Jahr und dem Abstieg an seinen Ex-Club Augsburg ab.