Hamburg. HSV löst Vertrag mit Ex-Sportchef Becker auf. Van Nistelrooy & Co. bei van der Vaarts Abschiedsspiel. Stadion erhält neuen Rasen.

Die HSV-News am Freitag, dem 19. Juli 2019:

  • Kinsombi wackelt für Saisonauftakt
  • Jung fällt aus, Ewerton macht Fortschritte
  • HSV überträgt Anderlecht-Test live
  • Van der Vaart kündigt viel Prominenz für Abschiedsspiel an
  • HSV einigt sich mit Becker auf Vertragsauflösung
  • Volksparkstadion erhält neuen Rasen
  • HSV gegen Anderlecht – ein Duell mit Geschichte
  • Kompany freut sich auf die Rückkehr

Kinsombi droht Saisonauftakt zu verpassen

Eigentlich sollte David Kinsombi an diesem Freitagnachmittag wieder voll ins HSV-Mannschaftstraining einsteigen. Doch der Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel, den sich der Neuzugang von Holstein Kiel Ende Juni im Testspiel beim TSV Buchholz zugezogen hatte, ist offensichtlich noch nicht verheilt. Kinsombi soll nun am Wochenende noch einmal untersucht werden und am Mittwoch ins Training einsteigen.

David Kinsombi verletzte sich beim Testspiel in Buchholz am Oberschenkel.
David Kinsombi verletzte sich beim Testspiel in Buchholz am Oberschenkel. © WITTERS | Valeria Witters

Statt auf dem Platz trainierte Kinsombi am Freitag im Kraftraum, am Wochenende soll er sich schonen. Für die Generalprobe gegen den RSC Anderlecht am Sonnabend (13.30 Uhr, Volksparkstadon/live bei HSV.tv) fällt Kinsombi damit aus. Ob er beim Zweitliga-Auftakt gegen Darmstadt 98 am 28. Juli mitwirken kann, bleibt fraglich.

Trainer Dieter Hecking zeigte sich am Freitag optimistisch: "David hat heute Mittag intensive Läufe gemacht, das sah alles gut aus. Wir sind am Ende der Verletzung angekommen, müssen aber schauen, wann der richtige Zeitpunkt für den Trainingseinstieg ist." Kinsombi hatte bereits die Rückrunde der vergangenen Saison wegen eines Schienbeinbruchs verpasst. Auf seiner Position im zentralen Mittelfeld könnten die Neuzugänge Sonny Kittel und Jeremy Dudziak zum Zuge kommen.

Jung fällt mit Knieproblemen aus, Ewerton macht Fortschritte

Auch Gideon Jung fehlte im Abschlusstraining, er klagte über Knieprobleme und dürfte am Sonnabend nicht zum Einsatz kommen. Dafür meldete sich Verteidigerkollege Rick van Drongelen auf dem Trainingsplatz zurück, nachdem er am Donnerstag noch im Kraftraum gearbeitet hatte. Unter den knapp 100 Zuschauern am Volkspark war am Freitag auch Vereinspräsident Marcell Jansen.

Für den neuen Innenverteidiger Ewerton kommt der Saisonauftakt wohl zu früh. Der von Leistenproblemen geplagte Brasilianer konnte am Freitag aber immerhin das Aufwärmprogramm mitmachen, bevor er mit Reha-Coach Sebastian Capel individuell an seinem Comeback arbeitete.

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"Dafür, dass er das erste Mal wieder im Training dabei war, war es okay", sagte Hecking, "aber für ihn ist es noch ein weiter Weg."

HSV überträgt Generalprobe live

Noch sind für das Saisoneröffnungsspiel des HSV gegen den RSC Anderlecht am Sonnabend (13.30 Uhr, Volksparkstadion) genügend Karten zu haben. Die Tageskassen öffnen mit Beginn des Volksparkfests um 10 Uhr, Erwachsenentickets sind bereits für zehn Euro, Kindertickets für sechs Euro zu haben.

Wer die Generalprobe vor dem Zweitliga-Auftakt geegen Darmstadt (Sonntag, 28. Juli) nicht im Stadion ansehen kann oder will, kann trotzdem live dabei sein. Der HSV überträgt die Partie von 12.30 Uhr an bei HSV.tv und auf seinem Youtube-Kanal. Eine Liveberichterstattung im NDR-Fernsehen war nicht möglich, der Sender berichtet parallel vom Drittliga-Auftaktspiel von Hansa Rostock gegen Viktoria Köln.

Viel Prominenz bei van der Vaarts Abschiedspiel

Der frühere HSV-Kapitän und ehemalige niederländische Nationalspieler Rafael van der Vaart (36) freut sich über prominente Zusagen für sein Abschiedsspiel am 13. Oktober (15 Uhr) im Hamburger Volksparkstadion. Ex-Bayern-Star Arjen Robben, der frühere Hamburger Topspieler Ruud van Nistelrooy und Robin van Persie vergrößern die Oranje-Fraktion, auch Spielertrainer Vincent Kompany vom RSC Anderlecht sowie Eric Maxim Choupo-Moting von Paris Saint-Germain kündigten ihr Kommen an.

Im Team der HSV-All-Stars wird van der Vaart unter anderem auf Frank Rost, Stefan Beinlich, David Jarolim, Sergej Barbarez, Marcell Jansen und Heiko Westermann treffen. Ebenfalls zum Kader zählt Ailton, über den van der Vaart am Freitag in Hamburg scherzte: „Ich habe ihn eingeladen, damit ich nicht der Dickste auf dem Platz bin.“

Van der Vaart hatte im vergangenen Jahr seine Fußballschuhe an den Nagel gehängt. Zuletzt stand der Mittelfeldspieler in Dänemark bei Esbjerg fB unter Vertrag. Für die Niederlande bestritt er 109 Länderspiele und schoss dabei 25 Tore. Im Verlauf seiner Karriere spielte „Rafa“, dessen 13 Jahre alter Sohn Damian nach wie vor in Hamburg lebt, unter anderem auch für Ajax Amsterdam, Real Madrid und Tottenham Hotspur.

HSV löst Vertrag mit Becker auf

Der HSV hat eine prominente Personalakte geschlossen. Wie das Abendblatt erfuhr, hat sich der Aufsichtsrat des Zweitligaclubs mit dem früheren Sportvorstand Ralf Becker auf eine Vertragsauflösung geeinigt. Der HSV wollte den Vorgang zunächst nicht bestätigen.

Ralf Becker (l.) bei seiner Vorstellung durch den HSV-Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann im Main 2018.
Ralf Becker (l.) bei seiner Vorstellung durch den HSV-Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann im Main 2018. © WITTERS | Valeria Witters

Becker (48) war am Saisonende nach nur einem Jahr entlassen worden. Sein Vertrag war noch bis 2021 gültig. Beckers Jahresgehalt soll sich auf 600.000 Euro belaufen haben und hätte sich im Fall des Aufstiegs im kommenden Jahr erhöht, zudem wäre eine Prämie fällig gewesen.

Beckers Nachfolger Jonas Boldt strebt an, weitere Karteileichen des Clubs von der Gehaltsliste zu bekommen. So ist der bereits im März vergangenen Jahres freigestellte Torwarttrainer Stefan Wächter noch immer arbeitsrechtlich an den HSV gebunden. Ex-U-21-Coach Steffen Weiß, der zur neuen Saison durch Hannes Drews ersetzt wurde, besitzt ebenfalls noch einen unbefristeten Vertrag. Auch mit dem im Mai entlassenen Cheftrainer Hannes Wolf (Vertrag bis 2020) steht noch eine Einigung aus.

Neuer Hightech-Rasen im Volksparkstadion

Am Volkspark ist alles im grünen Bereich: Einen Tag vor dem Saisoneröffnungsspiel gegen den RSC Anderlecht hat das HSV-Stadion einen neuen Rasen erhalten. Spezialisten der Firma Pfeiffer Rollrasen verlegten das neue Geläuf.

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Seit 2017 setzt der HSV auf den Hybridrasen vom Typ FS Pro der Firma EuroSportsTurf. Bei dem System wird der Naturrasen durch Polypropylenfasern verstärkt, die in die Tragschicht eingemischt werden. Das soll für stärkere Festigkeit in der Wurzel und so für längere Haltbarkeit sorgen.

HSV gegen Anderlecht – beim ersten Mal wurde es historisch

Die erste Belastungsprobe für das neue Geläuf folgt dann am Sonnabend (13.30 Uhr) mit dem Testspiel gegen Anderlecht als Höhepunkt des 5. Volksparkfests. Für den HSV ist es das sechste Aufeinandertreffen mit dem belgischen Rekordmeister. Das erste ist in besonderer Erinnerung geblieben: Am 11. Mai 1977 besiegte der HSV den damaligen Titelverteidiger im Finale des Europapokals der Pokalsieger in Amsterdam mit 2:0.

Georg Volkert (82. Minute) und Felix Magath (90.) sicherten dem Club mit ihren späten Toren erstmals eine europäische Trophäe – und anderntags den großen Aufschlagauf der Titelseite des Abendblatts.

Die Revanche folgte allerdings schon in der Folgesaison: Noch im Herbst desselben Jahres warfen die Belgier den HSV im Achtelfinale des Pokalsiegerwettbewerbs raus. Nach einer 1:2-Heimniederlage – für den HSV glich Ferdinand Keller zwischenzeitlich aus – reichte den Hamburgern im Rückspiel der Ausgleichstreffer durch Kevin Keegan zum 1:1-Endstand nicht fürs Weiterkommen. Anderlecht gewann am Ende auch den Titel.

Besser lief es im Achtelfinale der Europa-League-Saison 2009/10: Dank eines 3:1-Heimsieg im Hinspiel (Tore durch Joris Mathijsen, Ruud van Nistelrooy und David Jarolim) zog der HSV trotz einer 3:4-Niederlage im Rückspiel ins Viertelfinale ein. Auch hier waren die Hamburger Torschützen prominent: Jérôme Boateng, Marcell Jansen und Mladen Petric.

Kompany freut sich auf Rückkehr in den Volkspark

Von seinen Glanzzeiten ist der RSC Anderlecht heute weit entfernt, wenn auch nicht ganz so weit wie der HSV. In der belgischen Meisterschaftsrunde belegte der Club nur den sechsten Platz, 20 Punkte hinter Meister KRC Genk.

Ein früherer Hamburger soll den Hauptstadtclub zurück an die Spitze führen: Vincent Kompany. Der Verteidiger spielte von 2006 bis 2008 für den HSV, ehe er bei Manchester City zum Kapitän und Weltstar wurde. Jetzt ist er 33 und als Spielertrainer zu jenem Club zurückgekehrt, von dem ihn der HSV 2006 für mehr als zehn Millionen Euro geholt hat – bis heute der drittteuerste Einkauf der Clubgeschichte.

„Ich freue mich, zurück auf dem Platz im Volksparkstadion zu sein und die Fans zu begrüßen“, sagte Kompany. Die Partie sei auch für seine Mannschaft ein „sehr wichtiger Part in der Saisonvorbereitung. Der HSV ist ein toller Traditionsverein, von dem ich zwei Jahre lang ein Teil sein durfte.“