Hamburg. Bei der Abschaffung der Kult-Hymne gehen die Meinungen der HSV-Fans weit auseinander. SPD-Politikerin startet Petition.
Auch am Tag nach der Entscheidung haben sich die Gemüter noch nicht beruhigt. Egal, ob beim Bäcker, in der Mittagspause oder in der U-Bahn: Das Aus von Lotto King Karl als HSV-Stadionsprecher und der Verzicht, künftig den Kultsong "Hamburg, meine Perle" im Volksparkstadion live zu spielen, polarisiert. Und ist das Thema in der Stadt.
Teile der HSV-Fans finden das Aus für die Kult-Hymne gut
Dabei gehen die Meinungen darüber, ob es richtig ist, bei der Stadionshow im Volksparkstadion neue Wege zu gehen, durchaus auseinander. Die einen echauffieren sich, und sehen es als Affront gegen die Fans und die Vereinstradition, andere wiederum sagen, dass die Entscheidung überfällig war, und schon unmittelbar nach dem Abstieg vor einem Jahr hätte getroffen werden müssen. Schließlich sei es nicht mehr zeitgemäß, von "Juve oder Rom" zu singen, während Erzgebirge Aue den HSV im eigenen Stadion schlägt.
SPD-Abgeordnete startet Online-Petition für Hymnen-Erhalt
Vor allem in den sozialen Netzwerken kocht die Stimmung noch immer hoch. HSV-Fan Annika Urbanski ist so sauer über die Entscheidung, dass sie umgehend eine Online-Petition unter dem Motto: "Live-Version von Hamburg, meine Perle für jedes HSV-Heimspiel behalten". Die 25 Jahre alte SPD-Bezirksabgeordnete aus Stellingen hofft, mit zahlreichen Stimmen die Verantwortlichen des Zweitligaclubs umzustimmen zu können. Bis zum Freitagmittag trugen sich 103 Fans in die Liste ein.
Zum ersten Mal werden die Fans mit der neuen Stadionshow am 20. Juli konfrontiert, wenn der HSV sein Volksparkfest mit einem Testspiel gegen den RSC Anderlecht feiert. Auf lautstarke Reaktionen und Banner sollten sich die Verantwortlichen um den Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann in jedem Fall einstellen.