Baunatal hofft auf HSV. Talente Behrens und Pfeiffer gehen. Köttgen warnt vor harter Saison. Spielt Pollersbeck bald Champions League?
Die HSV-News am Freitag, den 14. Juni 2019:
- Baunatal wünscht sich im Pokal den HSV
- Sportvorstand Boldt erwartet maximale HSV-Identifikation von Profis
- HSV-Torwart Pollersbeck bei Red Bull Salzburg im Gespräch
- Nachwuchskeeper Behrens wechselt nach Magdeburg
- Pfeiffer spielt künftig gegen den HSV
- Ex-HSV-Profi Gouaida geht in die 3. Liga
- Aufsichtsratschef warnt vor "härterer Saison"
- Hecking-Debüt bei Testspiel in Lübeck
Darmstadt 98 verpflichtet HSV-Innenverteidiger Pfeiffer
Darmstadt 98 hat Patric Pfeiffer vom HSV verpflichtet. Der 19 Jahre alte Innenverteidiger unterschrieb einen Vertrag bis Juni 2022, teilte der Zweitligist am Freitag mit. Der gebürtige Hamburger war im Alter von 13 Jahren in die Jugend des HSV gewechselt und hatte seitdem alle Jugendmannschaften durchlaufen. In der vergangenen Spielzeit absolvierte Pfeiffer für die U23 insgesamt 22 Regionalliga-Partien. Für die deutsche U18- und U19-Nationalmannschaft bestritt er jeweils zwei Länderspiele.
Hessenligist Baunatal hofft auf HSV als Pokalgegner
Beim KSV Baunatal haben sie vor der Auslosung der ersten Runde im DFB-Pokal am Sonnabend (18 Uhr/ARD) klare Präferenzen. "Bayern, Dortmund, Gladbach, Köln oder der HSV, das wäre was", sagte der sportliche Leiter Ralf-Jürgen Rössler dem Hessischen Rundfunk. Dass die Hamburger ein Zweitligist sind, spielt für ihn keine Rolle: "Die ziehen viele Fans an, darauf kommt es an."
Sollte Ex-Nationalspielerin Nia Künzer dem Hessenligisten einen der Wunschgegner zulosen, wolle man das Spiel in Kassel austragen, um vor bis zu 20.000 Zuschauern spielen zu können. Einen bestimmten Bundesligisten als Gegner würde Rössler seinem Club aber gern ersparen: "Bitte nicht Hoffenheim, da kommt keiner. Da reicht auch ein kleines Stadion."
Boldt: "HSV ist meine Lebensaufgabe"
Der neue Sportvorstand Jonas Boldt hat sich voll und ganz dem HSV verschrieben. "Der HSV ist für mich kein Projekt oder irgendwas in der Art, sondern meine neue Identifikation. Ich gehe dies als meine neue Lebensaufgabe an", sagte der 37-Jährige im Interview mit der Vereinsseite hsv.de. Eine ähnliche Einstellung erwarte er auch von jedem Spieler. "Die entscheidende Frage, die wir allen stellen, ist: Siehst du dich als Teil des Ganzen, als Teil dieses HSV, und bist du bereit dazu, unter den gegebenen Bedingungen den aufgezeigten Weg mitzugehen?", sagte Boldt mit Blick auf den Trainingsauftakt am kommenden Montag.
Jeder Profi müsse wissen, was es bedeute, für den HSV zu spielen. "Du musst nachvollziehen können, was die Menschen hier in den letzten Jahren mitgemacht haben, wie sie gelitten haben, wie die aktuelle Situation ist und was die Ziele sind, die du mit diesem Club erreichen kannst, wenn du die Herausforderung annimmst. Und ich bin überzeugt, dass es für viele Spieler eine riesengroße Motivation ist, mit dem HSV etwas zu erreichen, etwas Neues aufzubauen."
Im bestehenden Kader will Boldt jetzt die Spieler identifizieren, die bereit seine, "den HSV-Weg mitzugehen". Er habe zudem "deutliche Vorstellungen" und einen "klaren Plan", wer zur kommenden Zweitligasaison die Mannschaft noch verstärken kann und soll. Dies gelte es unter den gegebenen finanziellen Rahmenbedingungen bis Ende August umzusetzen. Boldt hatte vor drei Wochen die Nachfolge des entlassenen Ralf Becker angetreten. Zuvor war der gebürtige Nürnberger zwölf Jahre im Management von Bayer Leverkusen tätig.
Wechselt HSV-Torwart Pollersbeck nach Salzburg?
Beim HSV hat Julian Pollersbeck nach zwei Jahren sportlich keine Zukunft mehr. Der Club hat sich auf den von Darmstadt geholten Daniel Heuer Fernandes als neue Nummer eins festgelegt und den bisherigen Stammtorwart auf die Verkaufsliste gesetzt.
Jetzt könnte sich ein Abnehmer für Pollersbeck gefunden haben. Laut einem Bericht der "Salzburger Nachrichten" hat der FC Red Bull Salzburg den U-21-Europameister als möglichen Ersatz für den verletzten Alexander Walke in Betracht gezogen. Walke (36) hatte sich im Urlaub den Fuß gebrochen, als ein Motorrad daraufgefallen war.
Die HSV-Transfers 2019/20
Pollersbeck (24) müsste beim österreichischen Serienmeister allerdings mit Nationaltorwart Cican Stankovic um die Nummer eins kämpfen. Dafür könnte er in Salzburg in der Champions League spielen, für die der Club nach elf vergeblichen Anläufen erstmals automatisch qualifiziert ist.
Red Bull hat dem Bericht zufolge aber einen Plan B: Gregor Kobel. Der 21 Jahre alte Schweizer von der TSG Hoffenheim war zuletzt an den FC Augsburg ausgeliehen.
Eigengewächs Behrens geht nach Magdeburg – wohin geht Golz?
Zählt man Routinier Tom Mickel dazu, hat der HSV aktuell allerdings auch nur drei Torhüter an Bord. Denn Morten Behrens (22) wechselt zur kommenden Saison zum Zweitliga-Absteiger 1. FC Magdeburg. Das haben beide Clubs am Freitagnachmittag bestätigt.
In Magdeburg trifft Behrens übrigens auf einen weiteren ehemaligen HSV-Nachwuchstorhüter: Alexander Brunst (23). Zudem angelte sich der FCM leihweise Linksverteidiger Thore Jacobsen (22), der wie Behrens vom HSV ausgebildet wurde, bevor er 2015 zu Werder Bremen wechselte.
Der gebürtige Segeberger Behrens spielte seit 2014 im Nachwuchs des HSV und rückte in der vergangenen Spielzeit erstmals in den Profikader auf. Zum Einsatz kam Behrens vergangene Saison allerdings nur für die zweite Mannschaft und blieb dabei in 22 Regionalligaspielen sechsmal ohne Gegentor. Sein Vertrag war noch ein Jahr gültig. An Behrens soll auch der frühere HSV-Trainer Christian Titz (jetzt Rot-Weiss Essen) interessiert gewesen sein.
Von Hamburg weg zieht es auch Jakob Golz (20), mit dem sich Behrens vergangene Saison beim HSV II abgewechselt hat. Der Sohn des langjährigen HSV-Torwarts Richard Golz (51) sucht bereits nach einem neuen Verein. Sein Vertrag läuft Ende Juni aus.
Pfeiffer wechselt zur Konkurrenz
Behrens ist nicht das einzige Talent, das der HSV ziehen lässt: Innenverteidiger Patric Pfeiffer (19) wechselt trotz Vertrags bis 2021 zum Zweitligarivalen Darmstadt 98. Der HSV kann mit einer Ablöse von 250.000 Euro rechnen.
Eine offizielle Bestätigung des Transfers steht noch aus. Pfeiffer absolvierte vergangene Saison 22 Einsätze für die zweite Mannschaft in der Regionalliga Nord, davon 21 von Beginn an.
Wie auch bei Behrens soll der HSV nach Abendblatt-Informationen eine Rückkaufoption für Pfeiffer vertraglich vereinbart haben. Zudem würde der Club bei einem Weiterverkauf eines der beiden Talente finanziell beteiligt.
Gouaida bleibt in der Region
Bereits offiziell ist der Wechsel des früheren HSV-Profis Mohamed Gouaida vom Zweitligisten SV Sandhausen zum Drittliga-Aufsteiger Waldhof Mannheim – beide Clubs trennen nur 25 Kilometer. Der tunesische Mittelfeldspieler erhält einen Zweijahresvertrag. Gouaida (26) bestritt für den HSV zwölf Bundesliga- und 59 Regionalligaspiele.
Köttgen: Finanzielle Lage besser als 2018
Der HSV-Aufsichtsratsvorsitzende Max-Arnold Köttgen sieht den HSV trotz des verpassten Bundesliga-Aufstiegs wirtschaftlich auf einem guten Kurs. "Finanziell stehen wir inzwischen auf wesentlich stabileren Füßen als zu Saisonbeginn 2018", sagte der 61-Jährige in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung. Ausschlaggebend dafür sei, dass man sich mit Investor Klaus-Michael Kühne einigen konnte. Zum anderen habe der Club dank der neuen Fananleihe wieder finanziellen Spielraum gewonnen.
Zugleich warnte Köttgen davor, den Aufstieg in der kommenden Saison für selbstverständlich zu erachten: "Der Wettbewerb wird hart. Sehr viel härter als in der abgelaufenen Spielzeit." Natürlich müsse das Ziel sein, besser abzuschneiden als Platz vier. "Man muss die Aufgabe aber auch mit einer Portion Demut angehen. Der Aufstieg ist kein Automatismus. Dafür muss hart gearbeitet werden."
HSV bestreitet erstes Testspiel in Lübeck
Keine zwei Wochen, dann können die HSV-Fans ihre Mannschaft wieder spielen sehen. Für Mittwoch, den 26. Juni (19 Uhr) wurde ein Testspiel beim Oberliga-Aufsteiger 1. FC Phönix Lübeck vereinbart. Es ist zugleich das HSV-Debüt für den neuen Trainer Dieter Hecking. Der Gastgeber hofft auf mehr als 3000 Zuschauer im Stadion Flugplatz.
Trainingsauftakt beim HSV ist am kommenden Montag. Vom 8. bis zum 14. Juli geht es ins Trainingslager nach Österreich.