Lasogga kann spielen. Stürmer prallt mit Mickel zusammen. Hrubesch rechnet mit HSV-Führung ab. Kostic-Wechsel perfekt.

Die HSV-News am Freitag, den 17. Mai 2019:

  • Lasogga fit, Zusammenprall mit Mickel
  • Hinterseer kommt – aber zu welchem Preis?
  • Kostic-Wechsel nach Frankfurt perfekt
  • Grammozis kommentiert HSV-Gerüchte nicht
  • Hrubesch und Hieronymus üben Kritik an Hoffmann und Becker
  • Sturmtalent Drawz wechselt nach Hannover
  • Mangala kann auf U-21-EM-Teilnahme hoffen
  • Hoeneß verteilt Seitenhieb gegen den HSV
  • Ex-Kapitän Jarolim wird 40

Lasogga kann spielen, Zusammenprall mit Mickel

Pierre-Michel Lasogga kann wohl noch ein letztes Mal für den HSV auflaufen. Nachdem er am Donnerstag wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel gefehlt hatte, kehrte der Topstürmer am Freitagnachmittag ins Training zurück und dürfte dem scheidenden Trainer Hannes Wolf beim Zweitliga-Saisonfinale gegen den MSV Duisburg am Sonntag (15.30 Uhr, Volksparkstadion/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) somit zur Verfügung stehen.

Bei einer unglücklichen Aktion prallte Lasoggga mit Torhüter Tom Mickel zusammen. Dabei zog sich der Ersatzkeeper eine Platzwunde zu und brach die Einheit vorzeitig ab. Er droht nun gegen den Absteiger aus Duisburg auszufallen.

Jairo wie erwartet keine Option

Die Hoffnung, dass Jairo Samperio nach seiner schweren Knieverletzung noch in dieser Saison sein Comeback feiern kann, hatte Wolf zuvor bei der Pressekonferenz gedämpft: "Das wäre eine schöne Geschichte, aber es geht darum, dass er konstant gesund und nächste Saison ein wichtiger Faktor für den HSV ist." Der spanische Außenangreifer stehe im Training noch "bei 80 Prozent – und das ist nach der schweren Verletzung auch genau richtig so".

Hinterseer einigt sich mit HSV – Verwirrung um Gehalt

Stürmer Lukas Hinterseer vom VfL Bochum hat sich offenbar mit dem HSV über einen Wechsel geeinigt. Nach Informationen des Portals "Reviersport" soll der Österreicher in Hamburg einen Dreijahresvertrag erhalten.

Lukas Hinterseer soll beim HSV Pierre-Michel Lasogga ersetzen.
Lukas Hinterseer soll beim HSV Pierre-Michel Lasogga ersetzen. © WITTERS | Tim Groothuis

Das kolportierte Gehalt von 1,5 Millionen Euro ist allerdings unwahrscheinlich, da sich die Hamburger auf eine Obergrenze von einer Million Euro in der Zweiten Liga festgelegt haben. Nach Abendblatt-Informationen wird sich der HSV auch im Fall von Hinterseer daran halten. Bochum soll Hinterseer ein Saisongehalt von 650.000 Euro geboten haben.

Hinterseer, mit seinen 18 Treffern zweitbester Torschütze der 2. Bundesliga, würde Pierre-Michel Lasogga ersetzen, dessen Vertrag ausläuft. Eine Unterschrift dürfte allerdings erst erfolgen, wenn der HSV den neuen Trainer bekannt gibt.

Der VfL Bochum hatte am Freitagvormittag verkündet, dass Hinterseer (27) am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) vor dem letzten Saisonspiel gegen den 1. FC Union Berlin offiziell verabschiedet wird.

Kostic-Wechsel nach Frankfurt perfekt

Und noch ein Transfer ist fix, diesmal allerdings ein Abgang: Eintracht Frankfurt ist dem Wunsch des HSV entsprochen und hat vorzeitig von seiner Kaufoption für Leihgabe Filip Kostic Gebrauch gemacht. Das gaben die Hessen am Freitag bekannt. Der 26 Jahre alte Serbe erhält einen Vertrag bis 2023.

„Für uns war Filip ein echter Glücksgriff. Mit seiner Dynamik, Zielstrebigkeit und Flexibilität hat er einen großen Anteil am positiven Verlauf der Saison“, sagt Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic, der Kostic 2014 vom FC Groningen zum VfB Stuttgart geholt hatte.

Linksaußen Kostic war im vergangenen Sommer vom HSV gegen eine Gebühr von 600.000 Euro pro Saison für zwei Jahre an die Eintracht verliehen worden. Seither erzielte er in 45 Pflichtspielen zehn Treffer und bereitete weitere 13 vor. Für das Leihende 2020 war eine über 6,5 Millionen Euro vereinbart worden. Die Ablöse dürfte nun etwas geringer ausfallen, dafür erhält der HSV dringend benötigtes Geld.

Grammozis: Kein Kommentar zu HSV-Interesse

Darmstadts Trainer Dimitrios Grammozis will sich zu einem möglichen Interesse des HSV nicht äußern. "Grundsätzlich habe ich mir vorgenommen, solche Sachen niemals zu kommentieren", sagte Grammozis am Freitag. Der 40 Jahre alte Grammozis soll auf der Liste von Hamburgs Sportvorstand Ralf Becker für den Cheftrainer-Posten stehen. Eine Verpflichtung des unerfahrenen Trainers (zehn Zweitligaspiele mit Darmstadt) gilt aber als sehr unwahrscheinlich. Sicher ist dagegen seit Freitagnachmittag der Abschied von HSV-Coach Hannes Wolf.

Ralf Becker erklärt das Aus für HSV-Trainer Hannes Wolf

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    Ex-HSV-Profi Grammozis hatte die Hessen Ende Februar übernommen und hat noch einen Vertrag bis 2020. "Jeder weiß, dass ich mich hier in Darmstadt sehr wohlfühle und dass wir eine schöne Zeit mit dem Verein hatten", sagte er. Jetzt gelte es, die Vorbereitung zu planen und sich auf das letzte Saisonspiel gegen Erzgebirge Aue am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) zu konzentrieren.

    Hrubesch und Hieronymus kritisieren HSV-Führung

    Die HSV-Legenden Horst Hrubesch und Holger Hieronymus haben deutliche Kritik an der Führung des Clubs um Vorstandschef Bernd Hoffmann und Sportvorstand Ralf Becker geübt. "Mir fehlt beim HSV die Kontinuität, der klare Plan. Es geht darum, eine Bestandsaufnahme zu machen und einen klaren Weg aufzuzeigen, wie es weitergehen soll", sagte der einstige Topstürmer und spätere DFB-Trainer Hrubesch (68) im neuen Podcast des Sportjournalisten Daniel Jovanov.

    Die einstigen HSV-Leitwölfe Horst Hrubesch (l.) und Holger Hieronymus 2017 bei einem Juniorenländerspiel in Norderstedt.
    Die einstigen HSV-Leitwölfe Horst Hrubesch (l.) und Holger Hieronymus 2017 bei einem Juniorenländerspiel in Norderstedt. © WITTERS | Tim Groothuis

    Ähnlich äußerte sich Hieronymus (60), der zusammen mit Hrubesch 1983 den Europokal der Landesmeister für den HSV gewann und später Sportvorstand des Clubs sowie Geschäftsführer der Deutschen Fußball-Liga war: "Beim HSV fehlen Typen wie Horst, die für die Sache begeistern können und ein Leitbild für den Verein vermitteln können. Es gibt seit Jahren eine gefühlte Führungslosigkeit, die sich bis auf die Mannschaft herunterzieht." Trainer Hannes Wolf sei da "die ärmste Sau. Er hat sicher nicht alles richtig gemacht. Aber mir fehlt die Fantasie, wie er in den vergangenen Monaten die nötige Unterstützung bekommen haben soll."

    Dem Sportvorstand Ralf Becker warf Hieronymus vor, nicht rechtzeitig dem sportlichen Absturz entgegengewirkt zu haben: "Mir fehlt im Verein die werthaltige Sportstimme, leider ist sie auch Ralf Becker nicht. Ich habe schon in der Hinserie wenig überzeugende Spiele gesehen. Da hätte schon jemand sagen müssen: Achtung, wir müssen aufpassen. Stattdessen wurde der Blick ins Reale vernebelt."

    Hrubesch: Fisch fängt am Kopf an zu stinken

    Hieronymus nahm die Vereinsführung in die Pflicht, einen Plan für den Wiederaufstieg zu entwickeln. "Es fehlt eine Philosophie und eine dazu passende Strategie. Das ist die Aufgabe, die schnell dargelegt werden sollte, um wieder Vertrauen zu schaffen." Die vielen Tausend Fans, die alle zwei Wochen mit einer Riesenenttäuschung nach Hause fahren, hätten "das gute Recht darauf, etwas Schlüssiges präsentiert zu bekommen".

    Horst Hrubesch (l.) und Holger Hieronymus 1983 mit dem Europapokal der Landesmeister.
    Horst Hrubesch (l.) und Holger Hieronymus 1983 mit dem Europapokal der Landesmeister. © WITTERS | Wilfried Witters

    Die über Jahre zu beobachtende Konzeptlosigkeit und Führungsschwäche ist für Hrubesch auch der Grund, warum er sich nicht mehr in den Verein eingebracht hat. "Es stimmt nicht, dass wir nicht helfen wollten. Ich lebe immer noch das, was ich dem HSV zu verdanken habe. Aber wenn man die aktuelle Situation sieht, muss man sagen, dass der Fisch am Kopf anfängt zu stinken. Das ist eine Frage der Führung. Man kann nur gemeinsam etwas schaffen, vom Präsidenten bis zum Zeugwart. Ich hatte beim HSV nie das Gefühl, dass das so ist, deshalb bin ich weggeblieben."

    Sein sehnlichster Wunsch sei jetzt, "dass der Dicke (Uwe Seeler, die Red.) es noch mal erlebt, dass der HSV in die Bundesliga kommt. Und ich will eine Mannschaft sehen, in der jeder über 90 Minuten alles gibt."

    Sturmtalent Drawz wechselt nach Hannover

    Der HSV verliert ein weiteres Eigengewächs: Flügelstürmer Marco Drawz (20) wechselt in die Regionalligamannschaft von Hannover 96. "Nach den neun Jahren beim HSV war es an der Zeit, eine neue sportliche Herausforderung zu suchen, und da ist Hannover 96 genau der richtige Verein, um mich weiterzuentwickeln", sagte der in Bad Segeberg geborene Deutschpole.

    Drawz war im vergangenen Sommer beim HSV zum Profi befördert worden, kam in der zu Ende gehenden Saison aber nur achtmal für die zweite Mannschaft in der Regionalliga zum Einsatz, wobei ihm ein Tor gelang. Für die polnischen Nachwuchsteams (U15 bis U20) lief er insgesamt 30-mal auf.

    Mangala im belgischen Kader für U-21-EM

    Der derzeit verletzte Noch-HSV-Profi Orel Mangala steht im vorläufigen Kader des belgischen Nationalteams für die U-21-Europameisterschaft in Italien. Der Mittelfeldakteur, für den die Zweitliga-Saison wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel vorzeitig beendet ist, dürfte rechtzeitig bis zu der vom 16. bis 30. Juni laufenden EM fit sein, teilten die Hamburger am Freitag mit.

    Für den HSV wird der 21-Jährige hingegen nicht mehr auflaufen. Der Leihspieler des VfB Stuttgart kehrt im Sommer zu den Schwaben zurück. Mangala bestritt für die Hamburger in dieser Saison 29 Spiele in der 2. Liga und wurde fünfmal im DFB-Pokal eingesetzt.

    Bei der U-21-EM trifft Belgien in der Gruppe A auf Gastgeber Italien, Polen und Spanien. Das deutsche Team hat es in Gruppe B mit Dänemark, Serbien und Österreich zu tun.

    Hoeneß verteilt Seitenhieb gegen den HSV

    Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat sich gegen eine Aufstockung der Bundesliga ausgesprochen – auch wenn Traditionsclubs wie der HSV möglicherweise davon profitieren würden. "Ohne da jemandem zu nahezutreten – das Problem des HSV liegt nicht darin, dass es nur 18 Plätze in der Bundesliga gibt", sagte Hoeneß bei einer Podiumsdiskussion in Bonn.

    Die Bundesliga müsse in ihrer jetzigen Form erhalten bleiben. Europapokal-Partien am Wochenende lehne er kategorisch ab. "Es ist für mich nicht vorstellbar, dass es wegen internationalen Spielen am Samstag keine Bundesliga mehr gibt", sagte Hoeneß.

    Ex-Kapitän Jarolim nullt

    Der frühere HSV-Kapitän David Jarolim feiert an diesem Freitag seinen 40. Geburtstag. Der Tscheche bestritt zwischen 2003 und 2012 für den HSV 344 Pflichtspiele (19 Tore). Herzlichen Glückwunsch!

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