Hamburg. Bremer Anhang zwischen Freude über Alleinstellungsmerkmal und Nordderby-Bedauern. Etliche Fans sinnen auf Revanche.

Den Dino-Status hatte der HSV bereits am 12. Mai 2018 eingebüßt, auf den Tag genau ein Jahr nach dem erstmaligen Abstieg aus der Ersten Fußball-Bundesliga folgte am Sonntag nun der nächste Nackenschlag für das stolze Gründungsmitglied. "Zweite Liga, Hamburg ist dabei", sangen Paderborns Fans in den Schlussminuten der bitteren 1:4-Niederlage.

Durch den damit verpassten direkten Wiederaufstieg in die Eliteklasse muss Hamburg ausgerechnet Werder Bremen ziehen lassen. Der Nordrivale wird ab der kommenden Saison der Verein mit der längsten deutschen Erstliga-Zugehörigkeit sein. Während die grün-weiße Raute im August ins 56. Bundesliga-Jahr geht, bleibt die blau-weiß-schwarze Raute vorerst bei 55 Jahren stehen.

Gesichter des Nicht-Aufstiegs:

Der HSV verliert den Showdown gegen Paderborn

Tränen eines Nicht-Aufsteigers: Fiete Arp und die Mannschaft vor der Gästekurve in Paderborn.
Tränen eines Nicht-Aufsteigers: Fiete Arp und die Mannschaft vor der Gästekurve in Paderborn. © Witters
Durch ein 1:4 haben Aaron Hunt und der HSV die letzte realistische Chance auf den direkten Wiederaufstieg verspielt.
Durch ein 1:4 haben Aaron Hunt und der HSV die letzte realistische Chance auf den direkten Wiederaufstieg verspielt. © Getty Images
Nach dem Spiel zogen die Spieler vor den rund 2000 Fans zu Kreuze.
Nach dem Spiel zogen die Spieler vor den rund 2000 Fans zu Kreuze. © Witters
Für Rick van Drongelen (l.) ein
Für Rick van Drongelen (l.) ein "ganz schwerer" Gang: "Einerseits wollen die Fans, dass wir gar nicht zu ihnen kommen, andererseits wollen sie auch, dass wir Größe zeigen und auch nach Rückschlägen zu ihnen kommen", sagte der Niederländer: "Es tut mir leid für die Fans." © Witters
Leid tat den HSV-Profis vor allem auch Tom Mickel (Nr. 12), der kurzfristig für Stammtorhüter Julian Pollersbeck einspringen musste.
Leid tat den HSV-Profis vor allem auch Tom Mickel (Nr. 12), der kurzfristig für Stammtorhüter Julian Pollersbeck einspringen musste. © Witters
Auch die beiden Trainer Hannes Wolf und Steffen Baumgart (Paderborn) spendeten Michel Trost.
Auch die beiden Trainer Hannes Wolf und Steffen Baumgart (Paderborn) spendeten Michel Trost. © Witters
Wolf nahm auch Youngster Manuel Wintzheimer in den Arm.
Wolf nahm auch Youngster Manuel Wintzheimer in den Arm. © Witters
Hier kauern Wintzheimer und sein Paderborner Gegenspieler Mohamed Dräger auf dem Boden – aus unterschiedlichen Gründen.
Hier kauern Wintzheimer und sein Paderborner Gegenspieler Mohamed Dräger auf dem Boden – aus unterschiedlichen Gründen. © Witters
Und während die HSV-Profis geschlagen von dannen zogen...
Und während die HSV-Profis geschlagen von dannen zogen... © Witters
...bedankten sich die Ostwestfalen für eine
...bedankten sich die Ostwestfalen für eine "geile Saison". © Witters
Auch Hamburgs Sportchef Ralf Becker (r.) war bedient.
Auch Hamburgs Sportchef Ralf Becker (r.) war bedient. © Imago/DeFodi
Er muss nun erneut einen schlagkräftigen Zweitliga-Kader zusammenstellen.
Er muss nun erneut einen schlagkräftigen Zweitliga-Kader zusammenstellen. © Witters
Ob Léo Lacroix und Vasilije Janjicic dazugehören werden, wird sich weisen.
Ob Léo Lacroix und Vasilije Janjicic dazugehören werden, wird sich weisen. © Witters
Können Gefühle unterschiedlicher zum Ausdruck gebracht werden? Während Paderborns Sven Michel den Ball nach dem erfolgreichen Torschuss seines Teamkollegen Sebeastian Vasiliadis (hinten) aus dem Hamburger Netz fischt, ahnt HSV-Torhüter Tom Mickel, was die Stunde geschlagen hat.
Können Gefühle unterschiedlicher zum Ausdruck gebracht werden? Während Paderborns Sven Michel den Ball nach dem erfolgreichen Torschuss seines Teamkollegen Sebeastian Vasiliadis (hinten) aus dem Hamburger Netz fischt, ahnt HSV-Torhüter Tom Mickel, was die Stunde geschlagen hat. © dpa
Das 2:0 fiel 20 Sekunden nach Wiederanpfiff.
Das 2:0 fiel 20 Sekunden nach Wiederanpfiff. © Witters
Auch Backe: Nur 20 Sekunden nach Wiederanpfiff mussten Kapitän Gotoku Sakai & Co. das 0:2 hinnehmen.
Auch Backe: Nur 20 Sekunden nach Wiederanpfiff mussten Kapitän Gotoku Sakai & Co. das 0:2 hinnehmen. © Witters
Augen zu und durch? Pierre-Michel Lasogga im vorgezogenen Aufstiegs-Endspiel des HSV beim SC Paderborn.
Augen zu und durch? Pierre-Michel Lasogga im vorgezogenen Aufstiegs-Endspiel des HSV beim SC Paderborn. © Reuters
Bedröppelte Gesichter in der 25. Minute: Soeben hat Sebastian Vasiliadis Paderborn in Führung gebracht.
Bedröppelte Gesichter in der 25. Minute: Soeben hat Sebastian Vasiliadis Paderborn in Führung gebracht. © Witters
HSV-Torhüter Tom Mickel, der für den erkrankten Julian Pollersbeck zwischen die Pfosten gerückt war, konnte den vorangegangenen Schuss nur abklatschen.
HSV-Torhüter Tom Mickel, der für den erkrankten Julian Pollersbeck zwischen die Pfosten gerückt war, konnte den vorangegangenen Schuss nur abklatschen. © Witters
Vor dem Rückstand hatte eigentlich der HSV die besseren Chance – eine davon durch einen Kopfball von Léo Lacroix.
Vor dem Rückstand hatte eigentlich der HSV die besseren Chance – eine davon durch einen Kopfball von Léo Lacroix. © Witters
Auch kämpferisch schien der HSV auf der Höhe zu sein.
Auch kämpferisch schien der HSV auf der Höhe zu sein. © Witters
Was sich auch in dieser Rudelbildung offenbarte.
Was sich auch in dieser Rudelbildung offenbarte. © Witters
Rick van Drongelen im Zweikampf mit Vasiliadis.
Rick van Drongelen im Zweikampf mit Vasiliadis. © Getty Images
Khaled Narey gegen Jamilu Collins
Khaled Narey gegen Jamilu Collins © Getty Images
Gemeinsam zurück in die Aufstiegsspur: Zum Warmmachen trugen die HSV-Profis in Paderborn besondere Motivations-Shirts.
Gemeinsam zurück in die Aufstiegsspur: Zum Warmmachen trugen die HSV-Profis in Paderborn besondere Motivations-Shirts. © Witters
Auch die rund 2000 mitgereisten Fans waren größtenteils in weiß gekleidet.
Auch die rund 2000 mitgereisten Fans waren größtenteils in weiß gekleidet. © Witters
Vorstandschef Bernd Hoffmann sowieso.
Vorstandschef Bernd Hoffmann sowieso. © Getty Images
HSV-Trainer Hannes Wolf stellte seine Mannschaft auf vier Positionen um.
HSV-Trainer Hannes Wolf stellte seine Mannschaft auf vier Positionen um. © Imago/Nordphoto
Sportchef Ralf Becker sinnierte derweil vor dem Anpfiff auf der Auswechselbank.
Sportchef Ralf Becker sinnierte derweil vor dem Anpfiff auf der Auswechselbank. © Witters
HSV-Clubmanager Bernd Wehmeyer fieberte auf der Tribüne mit.
HSV-Clubmanager Bernd Wehmeyer fieberte auf der Tribüne mit. © Getty Images
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Jan Delay stichelt mit einer HSV-Uhr

Klar, dass dieser Umstand für die Anhänger des ewigen Konkurrenten ein gefundenes Fressen bedeutet. Als einer der ersten stürzte sich der Hamburger Musiker Jan Delay genüsslich auf den Teller des Nicht-Abstiegs. "In der 2. Bundesliga seit einem Jahr und einer Sekunde", rechnete der bekennende Werder-Fan via Twitter vor – und postete dazu ein Imitat der berühmten Bundesligauhr aus dem Volksparkstadion.

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Dass dort auch in der kommenden Saison ein Nordderby ausbleiben wird, finden hingegen neben Ex-Torhüter Tim Wiese etliche andere Bremer ebenfalls äußerst bedauerlich. Doch auch im vermeintlichen Mitleid steckte für manchen Beobachter noch leichte Schadenfreude. "Oder nur nett vom HSV, Werder müsste den Polizeieinsatz ja selbst zahlen", twitterte einer. Hintergrund: Nach einem Grundsatzurteil des Bundesverwaltungsgerichtes könnte die DFL die Polizeikosten auch auf die Vereine abwälzen.

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Neue Derbys gegen den "kleinen HSV"

Aber auch in der Zweiten Liga gewinnt der HSV ein Nordderby hinzu, wenn auch "nur" gegen den sogenannten kleinen HSV. "Mensch, wir alle in einer Liga", frohlockte ein Fan des am Wochenende aus der Ersten Liga abgestiegenen Rivalen Hannover 96. Und auch Arminia Bielefeld, dessen Fanszene ebenfalls freundschaftlich mit der des HSV verbunden ist, bezog der Absender in seine Vorfreude ein. "HSV und H96 - In den Farben getrennt, in der Liga und dem inkompetenten Vorstand vereint", schrieb ein anderer.

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Kiel und Osnabrück freuen sich

Und während man sich auch im hohen Norden (Holstein Kiel) auf weitere Duelle mit dem HSV freut, reiben sich weiter südlich die Fans des Aufsteigers VfL Osnabrück nicht nur angesichts des Hamburger Gastspiels an der Bremer Brücke die Hände. "Klar, freue ich mich natürlich, auch zweimal nach Hamburg zu fahren", hatte Erfolgstrainer Daniel Thioune schon vor Wochen im NDR-"Sportclub" angekündigt.

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St.-Pauli-Fans singen das HSV-Meisterlied

Nicht ganz so wohlgesonnen sind naturgemäß die Anhänger des FC St. Pauli, die nun mindestens zwei weitere Stadtderbys erhalten. "Wer wird Deutscher Meister, Ha, ha, ha, HSV!", schallte es nach dem 0:0 im Heimspiel gegen Bochum von der Südtribüne des Millerntors. Szene-Beobachter "HeLuecht" ließ es sich daraufhin nicht nehmen, Euphorie bremsend auf die Derbysiege der Profis und der U21 des HSV in dieser Saison hinzuweisen.

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Revanchegelüste beim KSC-Anhang

Von Revanche-Gedanken getrieben überschlagen sich seit Sonntag indes die Fans des Karlsruher SC. Durch den Aufstieg der Badener wird es in der kommenden Runde erstmals seit der denkwürdigen Relegation vor vier Jahren wieder zu einem direkten Duell der ehemaligen Erstligisten kommen. "Ab wann gibt's Tickets für HSV gegen KSC und KSC gegen HSV?", wollte einer wissen.

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Ein anderer schilderte bereits seinen großen Traum für den letzten Spieltag der nächsten Saison: "HSV:KSC. 93.Min Freistoß für Karlsruhe. Wird versenkt. KSC gewinnt die Relegation und der HSV verweilt noch ein Jahr in der 2.Liga." Es wäre die späte Antwort auf Hamburgs Retter-Freistoß von Marcelo Díaz – ein Alptraum, auf den die HSV-Fans nur zu gerne verzichten würden.

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