Arp kehrt in den Kader zurück, Hunt fehlt. Volksparkstadion nicht voll. Schottischer Torwart im Visier. “HW4“ fängt beim DFB an.
Die HSV-News am Freitag, den 3. Mai 2019:
- Paderborn patzt! Bielefeld hilft dem HSV
- Volksparkstadion nicht ausverkauft
- "HW4" fängt beim DFB an
- Mangala vor Rückkehr, Hunt fällt aus
- Vier Stürmer im Kader – neue Chance für Arp?
- HSV ist angeblich an Torwart Liam Kelly dran
- Neues US-Angriffstalent für die A-Junioren?
- Derby-Schiedsrichter pfeift Ingolstadt-Spiel
- Hahn zieht HSV-Vergleich
- Wolf stellt sich im NDR
- Ingolstadt rechnet sich etwas aus
- "Ausnahmespieler" Kittel muss zuschauen
- Vorsicht vor Standardsituationen!
Paderborn patzt! Bielefeld hilft dem HSV
Kann der HSV diese Steilvorlage nutzen? Der Tabellenzweite SC Paderborn hat im Aufstiegsrennen gepatzt und am Freitagabend bei Arminia Bielefeld 0:2 verloren. Stürmer Fabian Klos erzielte beide Tore für die Gastgeber. Mit einem Heimsieg am Sonnabend gegen Ingolstadt (13 Uhr) können die auf Rang vier liegenden Hamburger (53 Punkte) wieder an Paderborn (54) vorbei ziehen.
Folgerichtig schickte Bielefeld über Twitter eine Botschaft in Richtung Volkspark. "Grüße gehen raus nach Hamburch! Macht was draus", lautete ein Post der Ostwestfalen – versehen mit dem Hashtag #SchwarzWeißBlauArminiaundDerHSV. Beide Clubs verbindet eine Fanfreundschaft.
Mangels Gästefans: Volksparkstadion nicht voll
Keine Mannschaft in der 2. Bundesliga wird in fremden Stadien von so vielen Fans unterstützt wie der HSV. Laut dem Portal "Fussballmafia.de" begleiten trotz der teils großen Entfernungen durchschnittlich 3441 Anhänger die Mannschaft zu ihren Auswärtsspielen.
Damit mobilisert der HSV knapp 150 Anhänger mehr als Mitabsteiger 1. FC Köln – und mehr als zehnmal so viele wie der nächste Gegner FC Ingolstadt. Die "Schanzer" werden durchschnittlich auswärts von nur 324 Fans unterstützt, nur die Anhänger des 1. FC Heidenheim (299) und die des SV Sandhausen (197) sind weniger reisefreudig. Das Spiel in Paderborn sahen Mitte März gar nur 60 FCI-Fans.
In Hamburg werden am Sonnabend immerhin 400 Gästefans erwartet. Zum Vergleich: Dynamo Dresden un der 1. FC Magdeburg wurden im Volksparkstadion trotz Montagabendtermins von jeweils 8000 Anhängern unterstützt. Die Differenz entspricht ziemlich genau dem Wert, der dem HSV zu einem ausverkauften Stadion fehlt. Aktuell sind 50.000 der 57.000 Eintrittskarten verkauft.
Die Tageskassen Nord-Ost, Nord-West und Süd-Ost öffnen am Sonnabend um 11 Uhr. Es sind noch Tickets ab 26 Euro erhältlich.
Westermann wird Juniorentrainer im DFB
Heiko Westermann (35) geht als Juniorentrainer zum Deutschen Fußball-Bund (DFB). Der frühere HSV- und Nationalspieler wird zum 1. Juli Assistent des neuen U-15-Nationalcoachs Marc Meister (38), der ebenfalls eine Hamburger Vergangenheit hat.
"HW4", der fünf Jahre lang für den HSV und 27-mal für Deutschland spielte, hatte vor einem Jahr seine aktive Laufbahn als Verteidiger beendet. Im Februar fing er als Co-Trainer für die U17 von Fortuna Düsseldorf an. Meister war von Januar 2007 bis Juni 2013 als Trainer im Nachwuchsbereich des HSV tätig. Er rückt vom Co- zum Cheftrainer auf.
Der DFB gab zudem bekannt, dass der frühere Nationalspieler Christian Wörns (46) die deutsche U18 übernehmen wird.
Das Restprogramm der Aufstiegskandidaten
Hunt nicht im Kader, Mangala dabei
Einen Tag vor dem richtungweisenden Spiel gegen den FC Ingolstadt (Sonnabend, 13 Uhr, Volksparkstadion/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) hat der HSV seinen Kader bekannt gegeben. Dass Wackelkandidat Orel Mangala trotz seiner Zehenprellung zu den 18 Nominierten zählen würde, hatte sich angedeutet.
HSV-Trainer Hannes Wolf hatte am Donnerstag durchblicken lassen, dass er mit Mangala rechnet. Der Belgier hatte schon im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Leipzig vor zehn Tagen trotz seiner Verletzung gespielt, im Punktspiel am Sonntag bei Union Berlin dann aber ausgesetzt.
Während der Defensivmann am Freitagvormittag beim Abschlusstraining in Rotenburg (Wümme) schon wieder mit der Mannschaft übte und bis zum Ende durchhielt, absolvierte Kapitän Aaron Hunt (Rückenprellung) nur ein leichtes Individualprogramm mit dem Ball und beendete dieses frühzeitig.
Für Hunt kommt die morgige Partie somit zu früh. Das gilt auch für Jairo Samperio. Der spanische Angreifer, der sich zu Saisonbeginn schwer am Knie verletzt hatte, legte eine Trainingspause ein und fehlt somit ebenfalls im Kader. Auch Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos, gerade von einem Infekt genesen, ist am Sonnabend nicht dabei.
Nach der Einheit beendete der HSV sein dreitägiges Trainingslager und kehrte nach Hamburg zurück. Am Freitagnachmittag quartierte sich die Mannschaft im Hotel "Grand Elysée" an der Rothenbaumchaussee ein.
Vier Stürmer dabei – neue Chance für Arp?
Auf eine neue Bewährungsprobe darf Fiete Arp hoffen. Der 19-Jährige, der voraussichtlich schon im kommenden Sommer zum FC Bayern München wechselt, steht erstmals seit der 2:3-Heimniederlage gegen Darmstadt Mitte März wieder im Profikader des HSV.
Arp kam zuletzt nur für die zweite Mannschaft in der Regionalliga Nord zum Einsatz. Trainer Wolf hatte ihn aber mit ins Kurztrainingslager nach Rotenburg genommen. "Fiete ist ein guter Junge, ein großes Talent", sagte Wolf: "Wir wollten sehen, auf welchem Level er nach ein paar Spielen in den Füßen ist."
Allerdings scheinen die Einsatzchancen gering zu sein. Neben Arp stehen auch Pierre-Michel Lasogga, Manuel Wintzheimer und Hee-Chan Hwang als Optionen für die Position im Sturmzentrum im Aufgebot. Und auf den Flügeln hatte Arp in dieser Saison enttäuscht.
HSV ist angeblich an Torwart Kelly dran
Holt sich der HSV nach David Bates ein weiteres schottisches Talent? Wie die Zeitung "The Scottish Sun" berichtet, sind die Hamburger an der Verpflichtung von Torwart Liam Kelly (23) vom FC Livingston interessiert. Sein Vertrag ist zwar noch ein Jahr gültig, doch dürfte Kelly gegen eine Zahlung von 50.000 Pfund (58.000 Euro) den Erstligaverein vorzeitig verlassen – woran er angesichts des Abgang mehrerer Stars auch gesteigertes Interesse habe.
Kelly war, wie auch Innenverteidiger Bates, im vergangenen Sommer von den Glasgow Rangers gekommen. Mit überragenden Leistungen hatte er entscheidenden Anteil am Klassenerhalt des Aufsteigers (41 Pflichtspiele, 42 Gegentore). Das blieb allerdings auch Celtic Glasgow nicht verborgen, der Meister habe ebenfalls ein Auge auf Kelly geworfen. Zudem soll der frühere schottische U-21-Nationaltorwart laut dem Bericht von den englischen Clubs Ipswich, Wigan, Barnsley und Reading beobachtet werden.
Favorit unter den Bewerbern sei allerdings der HSV. Denkbar ist, dass die Hamburger im Sommer Stammtorwart Julian Pollersbeck (24) trotz Vertrags bis 2021 ziehen lassen, sollte es für den U-21-Europameister ein attraktives Wechselangebot geben.
Alles klar mit Nachwuchsangreifer Sousa?
Und weil eine Transferspekulation selten allein kommt, hier gleich die nächste: Laut "Bild"-Zeitung steht der HSV vor der Verpflichtung von Travian Sousa (17). Der US-amerikanische Juniorennationalspieler aus dem Nachwuchs des Zweitligateams Sacramento Republic soll mehrmals am Volkspark gewesen sein und bereits Probetrainings und Testspiele für die Hamburger absolviert haben.
Sousa, der auch einen portugiesischen Pass besitzt, solle zunächst für die U-19-Mannschaft in der A-Junioren-Bundesliga auflaufen. Auf den Flügelstürmer aufmerksam geworden seien die HSV-Scouts bei einem Sichtungsturnier des US-Verbands. Sousa wäre der zweite neue Nachwuchsangreifer nach Ware Pakia (17), der von Borussia Dortmund kommt.
Hannes Wolf über das Trainingslager in Rotenburg:
Derby-Schiedsrichter pfeift Ingolstadt-Spiel
Schiedsrichter Markus Schmidt wird die Partie gegen den FC Ingolstadt am Sonnabend leiten. Für den 45-Jährigen aus Stuttgart ist es der 20. Einsatz bei einem HSV-Spiel (sechs Siege, je sieben Unentschieden und Niederlagen), aber erst der zweite in der 2. Bundesliga. Ende September hatte er das 0:0 im Stadtderby gegen den FC St. Pauli beaufsichtigt.
Schmidt hatte auch die Leitung beim bis dato letzten Bundesligaduell mit dem FC Ingolstadt – und das ist in unguter Erinnerung geblieben. Im Januar 2017 unterlag der HSV auswärts mit 1:3.
An den Linien assistieren am Sonnabend Stefan Lupp (Zossen) und Robert Wessel (Berlin), vierter Offizieller ist Franz Bokop (Vechta).
Hahn: "Unruhe? Beim HSV war es viel schlimmer"
Ein erneuter Abstieg wird André Hahn sehr wahrscheinlich erspart bleiben, aber auch er hatte sich die erste Saison nach seiner Rückkehr vom HSV zum FC Augsburg anders vorgestellt. "Für Augsburg war es wohl das turbulenteste Jahr bisher in der Bundesliga", sagte der Rechtsaußen in einer Medienrunde: "Aber wir haben unseren Stiefel durchgezogen und versucht, uns nicht anstecken zu lassen."
Unruhe gebe es bei anderen Bundesligavereinen auch. "Hier kannte man das nicht so, aber ich komme aus Hamburg, beim HSV war es noch viel schlimmer." Seinem Exclub wünscht er nur das Beste: den Aufstieg. "Ich finde, der HSV ist ein großartiger Verein, der einfach in die Erste Liga gehört."
Mit seiner bisherigen Saisonbilanz – drei Tore, fünf Vorlagen – ist Hahn nicht zufrieden. "Es ist eine ganz ordentliche Saison, aber natürlich erwarte ich von mir mehr. Ich hatte die Chancen, aber der Knoten ist lange nicht geplatzt. Ich fasse mir da an die eigene Nase." Lobend äußerte sich Hahn (28) über den neuen Trainer Martin Schmidt:" Er hat uns sehr gut gepackt, er hat eine sehr gute Ansprache. Da ist sehr viel Energie drin, was sich auf die Mannschaft überträgt. Es ist ein frischer Wind in der Truppe. Er gibt richtig Gas, ist sehr emotional und hat richtig Feuer drin." Er glaube allerdings, dass der Klassenerhalt auch unter Schmidts Vorgänger Manuel Baum gelungen wäre.
Wolf stellt sich im "Sportclub"
Es wird ein langer Sonntag für HSV-Trainer Hannes Wolf. Am Vormittag (11 Uhr) steht die Nachbereitung des Ingolstadt-Spiels auf dem Programm: Die eingesetzten Spieler gehen laufen oder radfahren, die nicht eingesetzten absolvieren ein sogenanntes Spielersatztraining. Am Abend dann ist Wolf zu Gast im "Sportclub" des NDR-Fernsehens (22.50 Uhr) und stellt sich den Fragen von Gerhard Delling in dessen letzter Sendung als NDR-Moderator.
Weitere Themen der Sendung sind das wahrscheinliche Double der Wolfsburger Frauen und die aktuellen Bundesligaspiele.
Ingolstadt rechnet sich etwas aus
Der FC Ingolstadt stemmt sich gegen den drohenden Abstieg aus der 2. Bundesliga. "Wir wollen uns ein Endspiel erarbeiten, in dem wir den Klassenerhalt selbst in der Hand haben", sagte Ingolstadts Trainer Tomas Oral am Donnerstag. Der Tabellen-17. liegt vor dem drittletzten Spieltag nur einen Punkt hinter dem 1. FC Magdeburg auf dem Relegationsplatz.
Oral erwartete gegen den HSV am Sonnabend eine "hochinteressante Partie". Die Ingolstädter wollen ihre Positivserie fortsetzen. Aus vier Spielen mit Oral an der Seitenlinie holten die Schanzer starke zehn Punkte, so viele wie sonst nur der neue Tabellenzweite SC Paderborn. "Die Überzeugung bei den Spielern wächst", sagte Oral.
Beim Tabellenvierten aus Hamburg herrscht nach sechs Spielen ohne Sieg Krisenstimmung. Für Oral ist das aber kein Vorteil: !Wir wissen alle, wie es im Fußball läuft. Wir können nicht beeinflussen, was da oben passiert. Wir können nur beeinflussen, welchen Fokus wir legen. Wir müssen jedes Spiel so angehen, als wäre es unser letztes."
"Ausnahmespieler" Kittel muss zuschauen
In Hamburg muss Oral allerdings ohne Leistungsträger Sonny Kittel auskommen, der nach der fünften Gelben Karte gesperrt ist. "Es ist keine Frage, dass Sonny ein Ausnahmespieler ist", sagte der Trainer, "wir werden das als Mannschaft auffangen müssen." Es gebe "die eine oder andere Option". Welche er wähle, habe er noch nicht entschieden.
Der offensive Mittelfeldspieler Kittel kam in der laufenden Saison 30-mal in einem Pflichtspiel zum Einsatz, erzielte dabei neun Tore und bereitete sechs vor.
Vorsicht vor Standards
Kittel hatte am vergangenen Wochenende gegen Dynamo Dresden das Siegtor erzielt – per Freistoß. Fast jeder zweite Treffer der "Schanzer" (17 von 35) fiel nach einer Standardsituation. Die Quote (49 Prozent) ist Ligaspitze.
Eine Negativbestmarke bei Standards hält dagegen der HSV. 18 der 35 Gegentore fielen nach einem ruhenden Ball (51 Prozent). Fouls in Tornähe sowie Ecken sollten am Sonnabend somit tunlichst vermieden werden.