Kind zählt Doll an. HSV bei Anleihe fast am Ziel. Bangen um Mangala und Özcan. Köhlert überzeugt in der deutschen U20.
96-Boss Kind zählt HSV-Idol Doll an
Geschäftsführer Martin Kind rückt bei Hannover 96 von Trainer Thomas Doll ab. "Ich persönlich habe gefühlt den Eindruck, dass weder André Breitenreiter noch jetzt Thomas Doll das Leistungspotenzial der Mannschaft ausschöpfen konnten", sagte der bisherige Präsident des Bundesliga-Vorletzten der "Bild"-Zeitung. Doll hatte die Mannschaft Ende Januar von Amtsvorgänger Breitenreiter auf einem Abstiegsplatz übernommen. In sieben Bundesliga-Partien gelang dem Coach nur ein Sieg, sechs Partien gingen verloren. Zuletzt kassierte 96 im Testspiel gegen Zweitligist Arminia Bielefeld eine 0:5-Klatsche.
"Die Leistung in Stuttgart war schon desaströs. Dass die Leistung beim Test in Bielefeld noch schlechter war, ist schon außergewöhnlich", sagte Kind mit Blick auf die jüngsten Niederlagen unter Doll. Vor dem wichtigen Spiel am Sonntag gegen den ebenfalls kriselnden FC Schalke 04 meinte Kind zur Zukunft von Doll: "Wir sollten das Spiel gegen Schalke und das Ergebnis abwarten."
Allerdings verwies der 74-Jährige auch auf den noch bis Ende Juni 2020 laufenden Vertrag des Trainers. Er hoffe, dass Doll in den verbleibenden acht Saisonspielen noch eine Wende gelinge, sagte Kind. Doll (52) spielte 1990/91 und 1998 bis 2001 für den HSV und startete anschließend in Hamburg seine Trainerkarriere.
HSV bei Fananleihe fast am Ziel
Knapp zwei Monate nach Verkaufsbeginn hat der HSV mit seiner neuen Fananleihe 2019|26 das Klassenziel fast erreicht. Nach Clubangaben wurden für die Depotanleihe Schuldverschreibungen im Wert von 17 Millionen Euro ausgegeben. Damit fehlen nur noch 500.000 Euro, um die alte Anleihe von 2012 vollständig abzulösen.
Die Anleihe läuft bis 2026 und wird mit jährlich sechs Prozent verzinst. Informationen gibt es unter diesem Link.
Bangen um Mangala und Özcan
Ohne Orel Mangala hat der HSV auch den zweiten Teil der Vorbereitung auf das Spiel beim VfL Bochum am Sonnabend (13 Uhr/Sky) bestritten. Der Mittelfeld-Antreiber ist mit muskulären Problemen vom Trainingslager der belgischen U-21-Nationalmannschaft zurückgekehrt.
Er ist allerdings nicht der einzige potenzielle Startelf-Spieler, um den sich Trainer Hannes Wolf sorgen muss. Auch Berkay Özcan hat seinen Sieg mit der türkischen U21 im EM-Qualifikationsspiel in Albanien mit einer Muskelverletzung bezahlt. Dafür meldete sich Positionskollege Vasilije Janjicic nach seinem erfolgreichen Trip zur Schweizer U21 bei Wolf zurück.
Oliver Geissens Sohn spielt im Profiteam
Der hat am Mittwoch anders als zuletzt seinen Trainingskader mit Perspektivspielern angereichert. Maximilian Geißen (20), Moritz-Broni Kwarteng (20), Patrick Storb (21), Khaled Mohssen (21), Arianit Ferati (21), Jonas Behounek (20), Patric Pfeiffer (19) und Fabian Gmeiner (22) aus der U-21-Regionalligamannschaft des HSV durften ebenso bei den Profis mitüben wie die A-Jugendlichen Peter Beke und Anssi Suhonen (beide 18).
Zumindest einer darf sich Hoffnung machen, dass es kein einmaliges Gastspiel bleibt: Maximilian Geißen. Der Sohn des Hamburger TV-Moderators Oliver Geissen (sic!) nahm im Trainingsspiel bei den Profis die Position neben Gideon Jung im defensiven Mittelfeld ein. Die Position war vakant geworden, weil Janjicic das Training vorsichtshalber vorzeitig beendete.
Die Profis gewannen das Spiel gegen den HSV-Nachwuchs übrigens durch ein Tor von Khaled Narey mit 1:0. Sollte Mangala nicht rechtzeitig fit werden, könnte Geißen am Sonnabend erstmals im Profikader stehen. In der laufenden Regionalligasaison brachte er es in 22 Einsätzen auf drei Vorlagen.
Wintzheimer und Köhlert mit U20 erfolgreich
Die HSV-Jungprofis Manuel Wintzheimer und Mats Köhlert werden die vergangenen Tage mit der U-20-Nationalmannschaft in bester Erinnerung behalten. Vier Tage nach dem 1:0-Sieg gegen Portugal setzte sich die Mannschaft von Interimstrainer Thomas Nörenberg im Rahmen der U-20-Spielerunde in Polen mit 2:0 durch. David Otto von der TSG Hoffenheim (17.) und Sidney Friede (78.) vom belgischen Club Royal Excel Mouscron trafen vor 6348 Zuschauern in Bielsko-Biala.
Köhlert spielte auffällig und scheiterte im Abschluss gleich dreimal knapp (21., 30., 32. Minute), bevor er zur Halbzeit ausgewechselt wurde. Stürmer Wintzheimer wurde für die letzten Minuten eingewechselt.
HSV in Bochum Wettfavorit
Nur vier Punkte hat der HSV in den vergangenen fünf Auswärtsspielen sammeln können. Trotzdem geht er für die Wettanbieter am Sonnabend als Favorit in das Spiel beim VfL Bochum. Für einen Erfolg der Hamburger zahlt Bwin 2,35 pro gesetztem Euro, für einen Heimsieg gibt es dagegen ebenso 3,10 Euro zurück wie im Falle eines Unentschiedens.
Der VfL hat von seinen letzten sieben Spielen nur eines gewonnen (ein Unentschieden und fünf Niederlagen) und ist als Tabellenneunter mit 34 Punkten aktuell nur noch das Mittelmaß der 2. Bundesliga.
Karten für Berlin weg – Fans gefrustet
Keine Viertelstunde hat es Mittwochmorgen gedauert, und die Auswärtskarten für das möglicherweise richtungweisende HSV-Spiel bei Union Berlin am 28. April waren vergriffen. Viele Interessenten gingen leer aus. Ihrem Frust darüber machten einige in den sozialen Netzwerken Luft.
Aber die Hamburger Anhänger sind diesen Kummer gewöhnt: Länger als eine halbe Stunde hat der HSV bisland nie gebraucht, um sein Gästekontingent im Mitglieder-Vorverkauf loszuwerden. Zum Spiel am Sonnabend in Bochum wird die Mannschaft von 2400 Anhängern begleitet, beim Zweitligagipfel in Köln am 15. April werden mindestens 5000 HSV-Fans zugegen sein.
Die vorerst letzte Auswärtsticket-Chance gibt es am 5. April: Von 8 Uhr an können Mitglieder je eine Karte für das Spiel in Paderborn am 12. Mai (15.30 Uhr) erwerben. Einen freien Vorverkauf für das letzte reguläre Auswärtsspiel wird es nicht geben.