Anleihe erlöst am ersten Tag Millionenbetrag. Sorgen um Papadopoulos. Kühne kritisiert Arps Wechsel. Santos und Hunt tasten sich heran.
Santos und Hunt tasten sich heran
Nach zwei freien Tagen hat der HSV am Mittwoch die Vorbereitung auf das Zweitligaspiel beim SSV Jahn Regensburg (Sonntag, 13.30 Uhr/Sky) aufgenommen. Drei Profis fehlten angeschlagen beim Mannschaftstraining am Vormittag: Kapitän Aaron Hunt sowie die Verteidiger Gideon Jung und Douglas Santos.
Zumindest die beiden Letztgenannten sollen am Sonntag aber mitwirken können. Santos (Oberschenkelzerrung) übte am Vormittag individuell und machte bei der zweiten Einheit des Tages am Nachmittag Teile schon wieder Teile des Mannschaftstrainings mit. "Wir wollen das Schritt für Schritt machen, es war genau so geplant", sagte Trainer Hannes Wolf. Jung hatte über Probleme im Adduktorenbereich geklagt. "Wir checken alles im System. Wenn er keine Schmerzen hat, ist er am Sonntag dabei."
Auch Hunt (Muskelfaserriss) stand am Nachmittag auf dem Platz. Der Kapitän plant sein Comeback aber erst für das Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth am 4. März an. Wolf: "Bei Aaron müssen wir ein bisschen Geduld haben. Wir brauchen ihn gesund und fit." Santos und Hunt stiegen vorzeitig aus dem Mannschaftstraining aus und übten mit Rehatrainer Sebastian Capel weiter.
HSV-Anleihe erzielt am ersten Verkaufstag 1,5 Millionen Euro
In den ersten 24 Stunden nach Beginn des freien Verkaufs der neuen HSV-Fananleihe am Montagnachmittag (18 Uhr) wurden nach Abendblatt-Informationen Kaufangebote in Höhe von 1,5 Millionen Euro abgegeben. Damit steigt der bisher erzielte Gesamterlös auf etwa neun Millionen Euro. Zuvor hatten Inhaber der Jubiläumsanleihe von 2012 durch Umtausch oder Zukauf 7,4 Millionen Euro gezeichnet.
Die sogenannte HSV-Anleihe 2019|26 im Gesamtvolumen von 17,5 Millionen Euro läuft über sieben Jahre und wird mit sechs Prozent verzinst. In der öffentlichen Verkaufsphase können Depotanleihen zum Nennwert von 100 Euro und Schmuckurkunden zu den Nennwerten 100 und 250 Euro erworben werden.
Wolf über Vagnomans Trainingsunfall: "Krass"
Etwa vier Wochen muss der HSV auf Josha Vagnoman verzichten – der Außenverteidiger hatte im Training am Freitag eine Teilruptur des Innenbandes im rechten Knie erlitten. Aber es hätte wohl weit schlimmer kommen können. "Die Szene im Training war krass", erzählte Trainer Hannes Wolf in einer Medienrunde am Mittwoch. Er habe Vagnomans Unfall später auf Video gesehen: "Er ist abseits vom Ball ohne Einwirkung eines Gegenspielers ausgerutscht. Wenn man das sieht, kann man froh sein, dass keine Operation notwendig ist."
Vagnoman (18) hatte sich am Sonnabend noch auf einen Einsatz beim Spiel in Heidenheim vorbereitet, den Versuch jedoch beim Aufwärmen abbrechen müssen.
Neue Sorgen um Papadopoulos' Knie
Noch vor zwei Wochen präsentierte sich Kyriakos Papadopoulos seinem Instagram-Gefolge voller Vorfreude auf sein Comeback. "Soon!!!", schrieb der Grieche über ein Bild von sich, "bald" also werde er wieder auf dem Platz stehen, nachdem er im Juli einen Knorpelschaden im Knie erlitten hatte. Da trainierte er bereits wieder teilweise mit der Mannschaft und übte sogar schon Torschüsse.
Doch so bald wird der einstige Abwehrchef wohl nicht zurückkehren. Papadopoulos, der am Sonnabend 27 Jahre alt wird, habe im Training einen Rückschlag hinnehmen müssen, sagte Trainer Hannes Wolf. Das lädierte Knie habe eine "kleine Reaktion" auf die Belastung gezeigt: "nicht direkt am Knorpel, aber in der Gesamtstruktur." Wann Papadopoulos das Training wieder aufnehmen könne, sei derzeit offen. "Der Reiz muss erst mal wieder raus."
Wolf hat dadurch immerhin ein Luxusproblem weniger. In der Innenverteidigung gibt es derzeit ein Überangebot an Spielern mit Stammplatzanspruch: Rick van Drongelen, David Bates, Léo Lacroix, Gideon Jung.
Für Papadopoulos ist die Rückkehr auch eine finanzielle Frage. Derzeit wird er von der Berufsgenossenschaft bezahlt. Erst wenn er gesundgeschrieben wird, kassiert er wieder seine vollen Bezüge von etwa 180.000 Euro pro Monat.
Wechselt Titz nach Dänemark?
Der frühere HSV-Trainer Christian Titz wird nicht nur bei Darmstadt 98 in Verbindung gebracht, sondern neuerdings auch mit Bröndby IF. Der dänische Spitzenclub hatte sich am Montag nach enttäuschendem Saisonverlauf von Trainer Alexander Zorniger getrennt.
Kurz zuvor ist Titz laut "Bild"-Zeitung mit seinem Berater bei Bröndby vorstellig geworden. Beim HSV habe aber noch niemand um die Auflösung von Titz' Vertrag gebeten.
Regensburgs Trainer erinnert an das Hinspiel
0:5 – der SSV Jahn Regensburg hat den HSV in der Hinrunde in dessen eigenem Stadion gedemütigt. Im Rückspiel am kommenden Sonntag wäre Regensburgs Trainer Achim Beierlorzer trotzdem schon mit einem Unentschieden gegen den Tabellenführer der 2. Bundesliga zufrieden. "Wenn wir gewinnen oder auch nur einen Punkt holen, ist das ein großer Erfolg für uns", sagte Beierlorzer der "Hamburger Morgenpost".
Wie es geht, habe man im Hinspiel gezeigt, auch wenn der HSV unter dem damaligen Trainer Christian Titz noch taktisch anders eingestellt war als unter Nachfolger Hannes Wolf. "Es wird aber immer noch versucht, spielerisch durch das Mittelfeld zu kommen. Da können wir einiges abrufen, was wir im Hinspiel gezeigt haben", sagte Beierlorzer. Allerdings hätten sich die Hamburger inzwischen stabilisiert und stünden zu Recht ganz oben.
Der Kantersieg habe ihm aber auch deutlich gemacht, "was für eine gewaltige Wucht" der HSV auch nach dem Abstieg aus der Bundesliga immer noch habe: "Überall wurde über das Spiel berichtet. Es gab auch viel internationale Presse. Da merkt man, dass der HSV ein gewaltiges Renommee hat und ein internationaler Topverein ist."
HSV beim Jahn Favorit
Die neuesten Zahlen sprechen klar für einen Hamburger Erfolg beim Jahn. Für die Regensburger gab es in den vergangenen drei Spielen nur einen Punkt. Mit gerade einmal zehn Treffern stellt der Jahn die schwächste Heim-Offensive der Liga.
Der HSV hat von seinen jüngsten fünf Ligaspielen zwar nur zwei gewonnen (ein Unentschieden und zwei Niederlagen). Allerdings stellen die Hamburger weiterhin das stärkste Auswärtsteam der Liga (23 Punkte in elf Spielen).
Wettanbieter Bwin zahl für einen HSV-Sieg bei einem Euro Einsatz nur 2,25 Euro zurück. Für ein Unentschieden gibt es einen Euro mehr. Ein Heimsieg wird mit Quote 3,10 belohnt.
Pokal: Vorverkauf nur für Mitglieder
Am kommenden Montag (8 Uhr) beginnt der Online-Vorverkauf für das DFB-Pokal-Viertelfinalspiel beim SC Paderborn (Dienstag, 2. April, 18.30 Uhr). Allerdings können nur Mitglieder eine Karte erwerben – und zwar genau eine und nicht mehr. Grund: Der HSV bekam gerade einmal 1500 Tickets zugeteilt. Ein Stehplatz in der Benteler-Arena kostet 17 Euro, ein Sitzplatz 34,10 Euro.8
Kühne kritisiert Arps Wechsel – und die Bayern
HSV-Investor Klaus-Michael Kühne hat wegen des Wechsels von Sturm-Talent Fiete Arp zum FC Bayern den Hamburger Zweitligaclub und den Rekordmeister aus München gleichermaßen kritisiert. „Ich halte es für eine krasse Fehlentscheidung, ein Talent schon wieder an den „Bayern-Feind“ zu verkaufen, der nichts Besseres tun kann, als anderen Bundesliga-Vereinen die besten Spieler und Talente zu Höchstpreisen abzunehmen, sagte der Unternehmer der Zeitschrift „Sport-Bild“. Dies führe zu einer vollkommenen Verzerrung des Wettbewerbs im deutschen Profifußball.
Erst vor knapp zwei Wochen war bekannt geworden, dass Arp vom Zweitliga-Tabellenführer zum FC Bayern wechseln wird. Die Abmachung war bereits im vergangenen Sommer getroffen worden. Offen ist noch der Zeitpunkt des Wechsels.
Der 19 Jahre alte Angreifer hatte seinen HSV-Vertrag im Vorjahr nach dem Abstiegs des Traditionsclubs bis 2020 verlängert. Allerdings darf er selbst entscheiden, ob er im Sommer 2019 oder erst ein Jahr später nach München geht. Die Entscheidung soll erst nach der Saison gefällt werden. Der HSV kassiert dafür einen Transfererlös in Höhe von drei Millionen Euro, der durch spätere Bonuszahlungen auf fünf Millionen Euro anwachsen kann.
Ob Arp ein „ewiges Talent“ bleibe „oder ein wirklich guter Spieler wird, bleibt abzuwarten“, sagte Kühne. „Der HSV ist wieder einmal zu kurz gesprungen!“ Der U-19-Nationalspieler ist in dieser Saison nicht über die Rolle als Ersatzspieler hinausgekommen und bislang torlos geblieben. Bei den Bayern soll Arp pro Saison fünf Millionen Euro verdienen, mehr als zehnmal so viel wie bisher beim HSV.
Der 81 Jahre alte Kühne hat 20,57 Prozent Anteile an der Fußball-AG des finanziell angeschlagenen HSV und ist damit der größte Einzelaktionär.