Bielefeld. Mangala hätte ein bisschen mehr Materazzi gut getan, Narey ein wenig mehr Kopf. Der HSV nach der Bielefeld-Pleite in der Einzelkritik.
HSV-Trainer Hannes Wolf sprach nach der 0:2 (0:2)-Niederlage bei Arminia Bielefeld von einem "gebrauchten Tag". Hier sind die Hamburger Profis in der Einzelkritik.
Julian Pollersbeck: Wenn ein Torwart bei einer 0:2-Niederlage der beste Spieler des Teams ist, muss der Rest des Teams sehr viel falsch gemacht haben.
Gotoku Sakai: Sein Sekundenschlaf entschied das Spiel. Traf dann mit der Notbremse auch noch die falsche Entscheidung. Wird dem HSV nun vermutlich zwei Ligaspiele fehlen.
Gideon Jung (bis 45.): Erst bereiteten ihm die Bielefelder Stürmer Kopfzerbrechen, dann streikte auch noch die Muskulatur. Ein schmerzhafter Tag.
David Bates (ab 46.): Stabiler als sein Vorgänger. Aber die Arminen machten es ihm nicht mehr wirklich schwer.
Rick van Drongelen: Der einzige Hamburger, der den kernigen Bielefeldern die nötige Körperlichkeit entgegensetzte.
Douglas Santos: Startete erneut als spielmachender Verteidiger, vergaß bei aller Spielfreudigkeit aber seine Abwehraufgaben.
Orel Mangala: Wollte wie Zinedine Zidane spielen. An diesem Tag wäre aber etwas mehr Marco Materazzi nötig gewesen. Verlor viel zu viele Bälle.
Khaled Narey: Als Kopf-durch-die-Wand-Spieler rannte er immer wieder erfolglos in das Bielefelder Bollwerk hinein. In diesem Jahr bislang wirkungslos.
Lewis Holtby: Der Ersatz-Kapitän konnte das Fehlen des Häuptlings Hunt an diesem Nachmittag nicht kompensieren.
Tatsuya Ito: Besser als gegen Sandhausen. Aber noch immer nicht gut genug, um die zentrale Rolle im Mittelfeld effektiv auszuführen. Vergab dann auch noch die beste HSV-Chance kläglich.
Die Höhepunkte
3. Minute
Douglas Santos leitet die erste Chance des Spiels ein und passt auf Narey. Der rechte Flügelspieler schlägt noch einen Haken nach innen, bevor er Richtung Tor abzieht – der Schuss saust aber doch recht deutlich drüber.
12. Minute
Platzverweis gegen den HSV! Douglas Santos zieht im Laufduell mit Vogelsammer kurz vor dem Strafraum die Notbremse und wird dafür zu Recht mit glatt Rot bestraft. Der Bielefelder wäre frei durch gewesen. Zuvor hatte Jung einen Zweikampf mit Klos verloren.
19. Minute
Tor für Bielefeld – 1:0. Die Arminia nutzt die Überzahl, benötigt dafür allerdings eine Standardsituation. Seufert schlägt einen Freistoß von links in den Strafraum. Dort setzt sich Voglsammer gegen Mangala durch, hält dabei das Bein aber ziemlich hoch. Schiedsrichter Siebert erkennt keinen Regelverstoß und gibt den Treffer. Holtby protestiert und sieht dafür Gelb.
26. Minute
Tor für Bielefeld – 2:0. Yabos ersten, leicht abgefälschten Versuch aus gut 20 Metern kann Pollersbeck noch stark zur Seite parieren. Der Ball landet aber erneut bei dem Bielefelder Rückkehrer – Yabo zieht erneut Richtung linke Ecke ab, und diesmal zischt der Strich unter Pollersbeck hindurch ins Netz.
39. Minute
Hartherz packt ein Pfund aus, das van Drongelen entschärfen kann. In der Folge bleibt der Ball im Hamburger Strafraum, der HSV kann Mühe und Not klären.
41. Minute
Narey holt einen Freistoß raus, den er anschließend allerdings selbst kläglich in die Wolken drischt.
53. Minute
Jatta hat Wut im Bauch und gibt noch einmal ein Lebenszeichen ab. Der wuchtige Schuss geht aber übers Tor.
62. Minute
Ito fällt im Strafraum, doch die Pfeife von Schiedsrichter Siebert bleibt stumm. Im Gegenzug fällt Klos beim Konter im Duell mit Bates – Gelb für Hamburgs Schotten.
76. Minute
Der eingewechselte Weihrauch holt für Bielefeld mit einem abgefälschten Schuss eine Ecke raus. Neben einem kurz darauf folgenden Schuss von Hartherz eine der wenigen verbliebenen Vorstöße der Gastgeber.
86. Minute
Ito hat plötzlich im Strafraum freie Schussbahn, scheitert aber halbrechts an der Brust von Bielefelds Keeper Ortega.
1/10
Josha Vagnoman (bis 61.): Hatte sowohl links vorne als auch rechts hinten große Probleme. Der 18-Jährige braucht noch Zeit.
Berkay Özcan (ab 61.): Spielte einige gute Pässe. Dürfte nun im Pokal am Dienstag seine Startelfpremiere geben.
Bakery Jatta (77.): Mit dem Rücken zum Tor fühlt sich der Gambier nicht wohl. Konnte Lasogga im Sturmzentrum zu keiner Zeit gleichwertig ersetzen.
Fiete Arp (ab 77.): Zeigte bei seinem Kurzeinsatz, warum er trotz des Lasogga-Ausfalls nicht länger spielen durfte.
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