Berkay Özcan spielte erst für den DFB. Der türkische Nationaltrainer ist inzwischen eine wichtige Bezugsperson für ihn.

Hamburg. Berkay Özcan fand sich am Sonntag erst mal in der B-Elf wieder. Obwohl Kapitän Aaron Hunt noch nicht voll belastbar ist und ebenfalls im orangefarbenen Leibchen der Reservisten agierte, muss sich der HSV-Neuzugang vorerst hinten anstellen. Stattdessen spielte Tatsuya Ito auf der Zehn, Özcans Lieblingsposition.

Jene Position war es auch, die ihn zum Juniorennationalspieler machte. Nachdem er anfangs als Innenverteidiger eingesetzt worden war, schulte ihn der heutige Kiel-Trainer Tim Walter in der U15 zum Spielmacher um. Es folgte eine Nominierung für die deutsche Juniorennationalmannschaft.

In der U16 wurde Özcan dann aber nicht mehr vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) eingeladen, weshalb er sich für das Heimatland seiner Eltern entschied. „Es ist mein großes Ziel, der Türkei zu helfen, zum ersten Mal Weltmeister zu werden“, kündigt der 20-Jährige forsch an.

Türkische Nationaltrainer riet Özcan zum HSV

Seit Juni 2018 ist Özcan türkischer A-Nationalspieler. Ein „Riesenfaktor“ für seinen Wechsel von Stuttgart zum HSV war auch ein Gespräch mit Nationaltrainer Mircea Lucescu, der große Stücke auf den talentierten Mittelfeldspieler hält. „Der Trainer hat mir gesagt, wie wichtig es für mich ist zu spielen, damit ich weiterhin regelmäßig eingeladen werde.“

Einen Stammplatz beim HSV muss sich Özcan aber erst noch erkämpfen. „Jetzt ist erst mal wichtig, dass er sich integriert, die anderen ihn integrieren“, sagt Trainer Hannes Wolf, der den Jungprofi noch aus gemeinsamen Stuttgarter Tagen kennt. „Ich traue ihm zu, hier eine wichtige Rolle zu spielen.“

HSV steht vor Hammerprogramm

Bei drei anstehenden Spielen in fünf Tagen (Sandhausen, Bielefeld und Nürnberg im Pokal) soll Özcan auf seine angestrebte Einsatzzeit kommen. „Wir haben eine gute, torgefährliche Option im Offensivbereich dazubekommen, das ist sehr wichtig. Es wird mit Sicherheit auch der Moment kommen, wann er spielt. Sonst hätten wir ihn nicht holen müssen“, sagt Wolf.

Und so scheint es nur eine Frage der Zeit, bis Özcan das Trainingsleibchen der Reservisten abgeben darf.