Hamburg. Wolf lobt den Japaner nach der geglückten Generalprobe gegen Midtjylland. Folgt jetzt der erste Auftaktsieg seit acht Jahren?
Hannes Wolf hatte es eilig. Schnellen Schrittes ging der HSV-Trainer am Mittwoch nach dem Testspiel gegen den FC Midtjylland auf die Medienvertreter zu. Wolfs forsches Auftreten lag aber nicht daran, dass er unzufrieden war mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Im Gegenteil. Wolf wollte nach drei Spielphasen über jeweils 45 Minuten bei minus vier Grad im Volkspark so schnell wie möglich ins Warme. Über das, was er zuvor über 135 Minuten gesehen hatte, zeigte sich der HSV-Coach zufrieden. „Das war ein guter Test mit vielen guten Sachen. Man hat gesehen, dass die Frische wieder da ist. Es war alles 20 Prozent schneller als noch im Trainingslager“, sagte Wolf nach dem 5:3-Sieg gegen die Dänen.
Die Statistik
Eine Woche vor dem Ligastart gegen den SV Sandhausen am Mittwoch (20.30 Uhr) stand der Test ganz im Zeichen der voraussichtlichen Aufstellung, mit der Wolf in sechs Tagen in die zweite Saisonhälfte starten will. Der Trainer hatte zuvor angekündigt, die Generalprobe mit der aktuell stärksten Elf zu bestreiten. Umso mehr überraschte Wolf auf einer Position, mit deren Besetzung kaum einer gerechnet hatte: Tatsuya Ito durfte im zentralen Mittelfeld die Rolle des verletzten Spielmachers Aaron Hunt übernehmen.
Ito ist der Gewinner der Vorbereitung
Der kleine Japaner, der bislang ausschließlich auf den Außen zum Einsatz kam, ist nach schwacher Vorrunde der Gewinner der Vorbereitung. Ito wusste in der neuen Rolle zu gefallen. „Tatsu hat Fähigkeiten, mit dem kurzen Weg zum Tor etwas zu machen“, sagte Wolf. An den Toren von Bakery Jatta (35.), Khaled Narey (42.), Pierre-Michel Lasogga (69.), Christoph Moritz (83.) und David Bates (106.) war er zwar nicht direkt beteiligt, doch Ito zeigte einige gute Pässe in die Tiefe.
HSV siegt gegen Midtjylland:
HSV siegt in der Langzeit-Generalprobe gegen Midtjylland
Festgelegt zu haben scheint sich der Trainer in der Innenverteidigung. Rückkehrer Gideon Jung übernimmt die Position an der Seite des gesetzten Rick van Drongelen. Nach seinem Knorpelschaden nähert sich Jung seiner alten Verfassung. „Er ist fit und kann spielen“, sagte Wolf über den 24-Jährigen. Zu Beginn der Woche fehlte Jung noch mit muskulären Problemen, nun bestand er den letzten Härtetest. Allerdings offenbarten sich gegen den dänischen Meister im Abwehrzentrum noch ein paar Lücken. „Defensiv haben wir noch zu viel zugelassen, aber da sind wir dran“, sagte der Cheftrainer.
Guter körperlicher Zustand
Wolf war vor allem mit dem körperlichen Zustand seiner Mannschaft zufrieden. „Wir hatten eine hohe Intensität und ein gutes Tempo. Man hat gesehen, dass wir marschieren können.“ Nun gelte es, bis zum ersten Ligaspiel des Jahres gegen Sandhausen die Belastung richtig zu dosieren. Nach einer Regenerationseinheit am Donnerstag und einem freien Freitag will Wolf sein Team am Sonnabend und Sonntag noch einmal richtig fordern.
„Ab Montag müssen wir dann aufpassen, dass wir nicht mehr zu viel machen.“ Der HSV will am Mittwoch gegen Sandhausen erstmals nach acht Jahren wieder das erste Punktspiel das Jahres gewinnen – 2011 gelang das zuletzt unter Armin Veh durch ein 1:0 auf Schalke (Torschütze: Ruud van Nistelrooy). „Es geht nicht darum, Ende Februar auf dem Level zu sein“, sagte Wolf. „In einer Woche wollen wir voll da sein, und das soll man auch sehen.“