Hamburg. Im Trainingslager sucht Wolf seine Startelf ohne den verletzten Kapitän, hier konzentriert sich alles auf die Präsidentenwahl.

Wenn der HSV um 10 Uhr in Fuhlsbüttel abhebt, um über Frankfurt nach Alicante zu fliegen, fehlt der Kapitän an Bord. Ohne Aaron Hunt reist das Team um Trainer Hannes Wolf an diesem Sonnabend nach Spanien. Wie der HSV am Freitag mitteilte, zog sich der 32-Jährige am Donnerstag im internen Testspiel einen kleinen Faszienriss im Oberschenkel zu. Hunt fällt eine Woche aus, verpasst somit das Trainingslager in Spanien.

Eine bittere Nachricht für Trainer Wolf, der in den sieben Tagen in Südspanien die entscheidende Basis legen will für den weiteren Verlauf der Rückrunde, die am 30. Januar gegen Sandhausen fortgesetzt wird. „Wir brauchen einen Ausscheidungskampf auf ganz hohem Niveau“, sagte Wolf vor der Abreise nach Spanien. I

In den täglichen zwei Einheiten sowie den Testspielen gegen die Schweizer Erstligisten FC St. Gallen und FC Lugano (14./18. Januar, jeweils 15 Uhr) will der Cheftrainer seine erste Formation finden, mit der er die Mission Wiederaufstieg erfolgreich zu Ende bringen will. Umso ärgerlicher, dass der Kapitän dabei fehlt. In Abwesenheit von Hunt haben nun andere Spieler die Chance, sich für den Auftakt gegen Sandhausen zu empfehlen. „Es muss jetzt jeder Spieler eine ehrliche Chance bekommen“, sagte Wolf über den Konkurrenzkampf in der Mannschaft.

Defensive Zweikampfführung ist eines der großen Themen

An der spanischen Südküste will Wolf sein Team fit machen für die kommenden fünf Monate. Defensive Zweikampfführung ist eines der großen Themen, ebenso das Umschaltspiel, aber auch die fußballerische Entwicklung. „Das Trainingslager wird noch mal ein bisschen härter. Wir müssen uns jetzt die Substanz holen für die ganze Serie“, sagte Wolf, der die Trainingsbedingungen im La Manga Club kennt. Bereits mit Borussia Dortmund und im Vorjahr mit dem VfB Stuttgart bereitete er sich dort auf die zweite Saisonhälfte vor. „Wir werden gute Bedingungen haben“, kündigte der Trainer an.

Während sich die HSV-Profis in Spanien auf die sportlichen Entscheidungen des Jahres vorbereiten, konzentriert sich in Hamburg derzeit alles auf die Mitgliederversammlung des HSV e. V. am kommenden Sonnabend. Bei der Wahl des neuen Vereinspräsidenten kommt es zu einer für den Club richtungweisenden Entscheidung. Marcell Jansen, Ralph Hartmann oder Jürgen Hunke? Einer der drei Kandidaten wird auf Bernd Hoffmann folgen, der sich vor einem Jahr bei der Wahl gegen Jens Meier durchgesetzt hatte, um im September dann einen Vertrag als Vorstandschef zu unterschreiben.

Kühne wird am Mittwoch beim HSV mit Spannung erwartet

Hoffmann selbst wird die kommenden Tage in Hamburg verbringen, anstatt mit der Mannschaft nach Spanien zu reisen. Das liegt weniger an der Vorbereitung auf die Mitgliederversammlung, als vielmehr an der Vorbereitung auf eine weitere wichtige Veranstaltung in der kommenden Woche: die Hauptversammlung der HSV Fußball AG. Am Mittwoch treffen sich im Volksparkstadion die Vorstände, Aufsichtsräte sowie die Gesellschafter des Clubs. Auch Klaus-Michael Kühne wird aller Voraussicht nach wie im Vorjahr dabei sein.

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Kühnes Kommen wird beim HSV mit Spannung erwartet. Der Investor hatte sich vor zwei Tagen im Abendblatt für Marcell Jansen als „sehr guten Kandidaten für das Präsidentenamt“ ausgesprochen. Hoffmann wird das persönliche Treffen nutzen, um mit Kühne auch das weitere Vorgehen beim Kauf der Namensrechte am Volksparkstadion zu besprechen. Bis zum 30. Juni läuft der Vertrag zwischen Kühne und dem HSV, der im Januar vor vier Jahren unterschrieben wurde. Der 81-Jährige zahlt dem Club jährlich vier Millionen Euro, damit die Arena Volksparkstadion heißt.

Bei der Präsidentenwahl fehlt die Mannschaft

Kühne hatte sich in den vergangenen Monaten immer mal wieder verstimmt über den HSV geäußert, nachdem Hoffmann betont hatte, sich unabhängiger von seinem wichtigsten Geld­-geber machen zu wollen. Einer Verlängerung der Namensrechte steht der Club seinem Gesellschafter aber offen gegenüber. Und auch Kühne hatte zuletzt gesagt, dass er sich nur schwer mit einem anderen Namen als Volksparkstadion anfreunden könne. Hoffmann will spätestens bis Ende Mai eine Entscheidung herbeigeführt haben. Dann endet das Lizenzierungsverfahren der Deutschen Fußball-Liga, bei dem die Finanzierung des Stadionnamens für den HSV eine entscheidende Rolle spielt.

Die erste wichtige Entscheidung des Jahres fällt aber schon in genau einer Woche bei der Präsidentenwahl in der Wilhelmsburger Inselparkhalle. Die Mannschaft des HSV wird dabei übrigens fehlen. Um 16.20 Uhr startet der Rückflug nach Hamburg.