Janjicic fällt aus. Auch Pollersbeck fehlt im Training. Sorge um Rasen in Duisburg. Weihnachtsfeier wird eingespart.
Alexander Otto fördert weitere HSV-Projekte
Die gemeinnützige HSV-Campus GmbH fördert zukunftsorientierte Sportprojekte im HSV e.V. mit rund 220.000 Euro. Wie der Club mitteilte, gehören unter anderem der Aufbau eines Nachwuchskonzeptes im Bereich Rollstuhlbasketball, die Anschaffung eines Kunstrasen-Speedcourts für den Fußballnachwuchs der Altersklassen U9 bis U15 und die Ausstattung der Frauenfußball-Teams mit neuen Trainingsgeräten zu den Projekten.
Die gemeinnützige HSV-Campus GmbH ist Eigentümerin und Vermieterin der Alexander-Otto-Akademie, des HSV-Nachwuchsleistungszentrums im Volkspark. "Es ist das Ziel, mit der Akademie die Nachwuchsarbeit zu optimieren und zugleich mit den Mieteinnahmen den HSV-Amateursport substanziell zu unterstützen", sagte der Beiratsvorsitzende Alexander Otto.
Hunt und Pollersbeck fehlen im Training
Der Arbeitstag begann beim HSV recht harmonisch: Josha Vagnoman bekam zu seinem 18. Geburtstag vor Trainingsbeginn von den Kollegen ein Ständchen gesungen. Der linke Verteidiger hatte am Sonntag beim 2:0-Sieg der zweiten Mannschaft gegen den Nachwuchs von Holstein Kiel sein erstes Regionalligator erzielt und kam bereits dreimal bei den Profis zum Einsatz.
Derart eingestimmt ging es bei winterlichem Sonnenschein an die Arbeit – nicht aber für Aaron Hunt. Der Kapitän musste wegen seiner muskulären Probleme wie schon am Montag das Training auslassen. Auch Julian Pollersbeck fehlte. Den Torwart hatte vergangene Woche eine Rückenverletzung beinahe das Zweitliga-Heimspiel gegen Paderborn (1:0) gekostet. Diesmal allerdings setzte ihn eine Erkältung außer Gefecht.
Janjicic fällt aus
Sollten sich die beiden Stammspieler nicht bei der öffentlichen Trainingseinheit am Mittwoch (11 Uhr) zurückmelden, wird es eng mit einem Einsatz für den Tabellenführer im Spiel beim MSV Duisburg am Freitag (18.30 Uhr/Sky, Liveticker auf Abendblatt.de). In jedem Fall ausfallen wird Vasilije Janjicic. Der defensive Mittelfeldspieler hat sich "eine ausgeprägte Zerrung direkt am Nerv im Bereich des hinteren Oberschenkels" zugezogen, wie der Club bekannt gab.
Darf Arp erstmals unter Wolf stürmen?
"Wir müssen von Tag zu Tag schauen, wann wir ihn wieder ins Training eingliedern können", hatte Trainer Hannes Wolf schon am Montag in Bezug auf seinen formstarken Kapitän gesagt. Wie er Hunts Ausfall im Ernstfall kompensieren würde, ließ Wolf am Dienstag bereits durchblicken. Im Trainingsspiel rückte Hee-Chan Hwang auf Hunts Position im zentralen offensiven Mittelfeld. Den dadurch vakanten Platz in der Spitze der A-Elf übernahm Fiete Arp. Topscorer Pierre-Michel Lasogga, der zuletzt von Hwang vertreten wurde, hat seinen Muskelfaserriss noch nicht auskuriert.
Arp (18) stand bei Wolf noch nie als Stürmer in der Startelf und zuletzt überhaupt nicht mehr. Der Juniorennationalspieler wartet noch auf sein erstes Zweitligator.
Bei den Zebras muss der HSV ackern
Eins ist klar: Nur halb gesunde Spieler helfen dem Tabellenführer am Freitag nicht weiter. In Duisburg ist körperliche Frische mehr gefragt als ohnehin schon. Der Rasen der Schauinsland-Reisen-Arena gilt als schwierigstes Geläuf der gesamten Liga. Grund: Auch Drittliga-Aufsteiger KFC Uerdingen trägt dort in dieser Saison seine Heimspiele aus, weil das heimische Krefelder Grotenburg-Stadion instandgesetzt wird. Für den HSV heißt das: Bei den Zebras muss buchstäblich geackert werden.
Trainer Hannes Wolf hat aber schon am Montag klargestellt, die Platzverhältnisse nicht als Ausrede gelten zu lassen. "Wir müssen die Bedingungen im Winter annehmen", sagte Wolf: "Der Fußball in der Zweiten Liga ist zu dieser Jahreszeit anders. Das müssen wir akzeptieren und vor allem im Vorfeld wissen, damit es uns nicht überrascht."
Uerdingen zahlt für die Nutzung des Stadions eine Saisonmiete von 800.000 Euro kalt, die je zur Hälfte an den MSV und die Stadiongesellschaft geht. Teil der Vereinbarung ist, dass der Rasen einmal zusätzlich getauscht wird – leider nicht in dieser Woche.
HSV spart Weihnachtsfeier ein
Weniger Trikots zum Tauschen, keine kunstvoll gefalteten Servietten im VIP-Bereich mehr, günstigere Hotels, mehr Zugfahrten – Details des Sparporgramms, das Finanzvorstand Frank Wettstein nach dem Abstieg verordnet hatte, waren bereits im Sommer durchgesichert. Aus aktuellem Anlass ist jetzt eine andere Sparmaßnahme bekannt geworden. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, hat der HSV in diesem Jahr auf eine Weihnachtsfeier verzichtet.
Ersatzweise wurden die Mitarbeiter für Dienstagabend zum gemeinsamen Glühweintrinken und Würstchenessen auf einem Weihnachtsmarkt geladen. Die Mannschaft geht derweil gemeinsam essen. Im vergangenen Jahr hatte der HSV noch im großen Stil auf der Großen Freiheit im Musikclub Gruenspan gefeiert.
Magath mal ganz harmonisch
Für seinen HSV ist Felix Magath lange nicht mehr so ins Schwärmen geraten. "Weltklasse!", schrieb das Vereinsidiol in einem Facebook-Eintrag über die Elbphilharmonie: "Die grandiose Architektur und dieser phänomenale Saal sind atemberaubend. Ich bin sehr froh, heute in Hamburg zu sein."
Der frühere Profi, Manager und Trainer des HSV besuchte am Montagabend ein Konzert der Operndiva Cecilia Bartoli. Eine ausführliche Abendblatt-Kritik folgt.
Van der Vaart vom Aufstieg überzeugt
Apropos harmonische Töne: Der frühere HSV-Star Rafael van der Vaart ist mit der Entwicklung der Mannschaft unter Hannes Wolf sehr zufrieden. "Sie haben jetzt einen guten Trainer. Man erkennt die Handschrift", sagte der Niederländer in der Sendung "Sky90". Van der Vaart ist vom Aufstieg des HSV überzeugt: "Sie haben die beste Mannschaft und den besten Kader der Zweiten Liga. Sie gehen mit Köln zusammen hoch."
Orel Mangala ragt dabei für ihn heraus. Die belgische Leihgabe des VfB Stuttgart sei für ihn "viel zu gut für die Zweite Liga".
Für Kauczinski ist der HSV unerreichbar
In der Tabelle der 2. Bundesliga trennen den FC St. Pauli vom Klassenersten HSV nach 16 Spieltagen nur sechs Punkte und drei Plätze, doch mit dem großen Stadtrivalen mag sich Markus Kauczinski nicht vergleichen lassen. "Mit Köln oder dem HSV kann sich am Ende keiner messen – da zähle ich uns dazu", sagte der St.-Pauli-Trainer nach dem 3:1-Sieg in Bochum am Montagabend. Für Kauczinski beginnt in dieser Saison das Tabellenmittelfeld bereits bei Relegationsrang drei. Dort steht derzeit Union Berlin – punktgleich mit dem FC St. Pauli.