Hamburg. Santos erlaubt sich seltene Fehler, Lacroix wirkt bei den Gegentoren orientierungslos, Narey steht goldrichtig im Weg.
Schwach angefangen, Spiel gedreht, trotzdem nicht gewonnen. Oder auch: Tabellenführung behauptet, Serie gerissen. Der HSV bot beim 2:2 im Spitzenspiel der 2. Bundesliga gegen Union Berlin ein breites Spektrum an Emotionen und Leistungen an. Die Einzelkritik.
Pollersbeck: Beim 0:1 und 2:2 ohne Abwehrchance, im Rest des Spiels ohne Auszeichnungschance.
Sakai: Unter Wolf dürfen die Außenverteidiger im Spiel nach vorn eine Art Achter spielen. Und der Japaner darf sich hier wie dort gern steigern.
Lacroix: Ist gefühlte sieben Meter groß und hat trotzdem bei Kopfballduellen so seine Problemchen. Große Orientierungsprobleme hatte der Hüne aber vor allem vor beiden Gegentreffern.
Van Drongelen: Haute sich voll rein und hätte auch beim gleichzeitig nebenan in der Barclaycard-Arena stattfindenen Trash-Metal-Konzert von Slayer eine gute Rolle spielen können. Nur beim Gegentor zum 0:1 war das eher eine Trash-Defensiv-Leistung.
Santos: Erlaubte sich Fehler, die sich der Brasilianer an jedem anderen Tag im Jahr nicht erlaubt.
Mangala (bis 86.): Legt sogar den Ball zum Freistoß eleganter als seine Kollegen hin.
Moritz (ab 86.): Kein Siegretter.
Narey (bis 79.): Lange Zeit ohne Fortune, vor dem 2:1 aber mit dem Glück des Tüchtigen, genau zum richtigen Moment im Weg zu stehen.
Arp (ab 79.): Ohne Wirkung.
Hunt (bis 74.): Nach drei Zuckerpässen und einer vergebenen Großchance versuchte es der Techniker einfach mal ohne zu viel Chichi schnell und schmutzig. Das Tor zum 1:1 war der verdiente Lohn.
Bates (ab 74.): Teil der Wir-wollen-das-2:1-über-die-Zeit-retten-Fünferkette. So gewinnt man aber dummerweise nicht.
Holtby: Brauchte bei Temperaturen um den Gefrierpunkt eine knappe Stunde, ehe er auftaute. Erst einmal auf Betriebstemperatur ging es dann aber auch ratzfatz. Am Ende reichte das aber nicht.
Jatta: Macht Dinge, die sonst wohl niemand im Profifußball macht. Darf gern wiederkommen und dem Begriff „unorthodox“ ein Gesicht geben.
Hwang: Hatte nach 111 Sekunden die erste Chance des Spiels. Außer diese Schnapszahl gab es im Rest der Partie aber nicht viel mehr zu feiern.