Hamburg. Nachdem der HSV zum achten Mal in Folge rote Zahlen geschrieben hat, appellieren die Grünen an die Verantwortung des Clubs.

Die finanziell prekäre Lage des HSV hat nun auch Reaktionen aus der Politik hervorgerufen. „Ich mache mir Sorgen, denn wenn ein Verein zum achten Mal in Folge rote Zahlen schreibt, ist das ein durchdringendes Alarmsignal und lässt Rückschlüsse auf ein unzulängliches Management zu“, sagt die sportpolitische Sprecherin der Grünen-Bürgerschaftsfraktion, Christiane Blömeke, dem Abendblatt.

„Am HSV hängen auch viele Kinder- und Jugendmannschaften. Aus meiner Sicht trägt der HSV Verantwortung für die gesamte Fußballlandschaft in Hamburg – auch für den kleinen Fußballverein im Stadtteil – und sollte daher sein Management entsprechend überdenken und verantwortungsvoll ausrichten", so Blömeke weiter.

Christiane Blömeke, sportpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion.
Christiane Blömeke, sportpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion. © picture alliance / dpa

Der HSV hatte am Dienstag seine Bilanz veröffentlicht. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017/18 hat der Club einen Verlust von 5,8 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Hamburger Finanzexperte für Insolvenz- und Steuerrecht, Hans-Jürgen Beil, hatte im Abendblatt analysiert, dass „die Bilanz geschönt wurde“.

Für die laufende Saison steuert der HSV nach Abendblatt-Informationen auf ein Rekorddefizit von mehr als 20 Millionen Euro zu. „Wir beobachten die Entwicklung des Vereins natürlich. Selbstverständlich hoffen wir, dass mit der sportlichen Konsolidierung auch die finanzielle erfolgt“, sagt Juliane Timmermann, Fachsprecherin Sport der SPD-Bürgerschaftsfraktion.

FDP: HSV gehört zu Hamburg wie der ehrbare Kaufmann

Reaktionen gibt es auch aus der Opposition. „Der HSV gehört zu Hamburg wie der ehrbare Kaufmann. Daher wünsche ich mir, dass der HSV in Zukunft mit den Tugenden der Verantwortlichkeit und Nachhaltigkeit in Verbindung gebracht werden kann“, sagt der sportpolitische Sprecher der FDP-Bürgerschaftsfraktion, Daniel Oetzel.

CDU und Linke haben sich auf Abendblatt-Anfrage nicht geäußert.