“HW4“ trainiert HSV-Profi. Sakai bricht Training ab. Lacroix-Debüt geht fulminant in die Hose. Union leistet Aufbauhilfe in Geheimtest.

Westermann trainiert Wintzheimer

Der letzte von insgesamt 27 DFB-Auftritten: Nach dem 1:0-Sieg in Wembley am 19. November 2013 war für Heiko Westermann in der Nationalmannschaft Schluss.
Der letzte von insgesamt 27 DFB-Auftritten: Nach dem 1:0-Sieg in Wembley am 19. November 2013 war für Heiko Westermann in der Nationalmannschaft Schluss. © Imago/Camera 4

Was macht eigentlich Heiko Westermann? Nach dem Karriereende in diesem Sommer war es zunächst ruhig geworden um den ehemaligen HSV-Kapitän. Jetzt taucht der von großen Teilen der Fans noch immer als "HW4" geschätzte 35-Jährige plötzlich wieder beim DFB auf. Beim Verband, mit dem Westermann 2010 in Südafrika WM-Dritter wurde, hospitiert er aktuell im Trainerstab der deutschen U20.

Heiko Westermann im September beim Benefizspiel
Heiko Westermann im September beim Benefizspiel "Kicken mit Herz" im Stadion Hoheluft © Imago/Future Image

Bei seinem ersten Auftritt gegen Italien in Sassuolo hätte Westermann beinahe einen Einstand nach Maß gefeiert, wurde dann aber doch Augenzeuge des späten 3:3-Ausgleichs des Rivalen in der 88. Minute. HSV-Talent Manuel Wintzheimer wurde beim Stand einer 3:2-Führung für die letzten 22 Minuten eingewechselt. Am Montag trifft die deutsche U20 mit Wintzheimer und Westermann an der Seitenlinie auf England in Weston.

Ob der ehemalige Abwehrspieler dem HSV-Stürmer, der in vier Einsätzen für Deutschland bislang noch keinen Treffer erzielen konnte, den Torriecher zurückgeben kann, bleibt abzuwarten...

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Sakai muss das Training abbrechen

Kurzes Vergnügen für Gotoku Sakai: Der ehemalige Kapitän ist am Dienstag zunächst ins Training zurückgekehrt, um die Einheit am Vormittag wenig später wegen einer Rippenprellung dann doch wieder abbrechen zu müssen. Am Mittwoch hatte Sakai ebenso ausgesetzt wie Douglas Santos, der heute wiederum komplett durchziehen konnte.

Aus dem Nachwuchs durften am Donnerstag die aktuell nicht für ihre jeweiligen Nationalmannschaften nominierten Talente Bennett Schauer (Tor/U20) und Lenny Borges (Abwehr/U18) bei den Profis mitmischen. Trainieren ließ Hannes Wolf vor allem schnelles Spiel auf kleinem Feld mit vielen Abschlüssen.

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Lacroix erlebt ein denkwürdiges Debüt

Pechvogel mit der Nummer 13: Die Schweizer Nationalspieler Denis Zakaria (v.l.), Leo Lacroix und Fabian Schär nach der Pleite gegen Katar.
Pechvogel mit der Nummer 13: Die Schweizer Nationalspieler Denis Zakaria (v.l.), Leo Lacroix und Fabian Schär nach der Pleite gegen Katar. © dpa

Ein Satz mit x, das war wohl nix: Nach mehreren Einladungen durfte Leo Lacroix am Mittwochabend zwar endlich sein tatsächliches Debüt in der Schweizer Nationalmannschaft geben, doch am Ende war Hamburgs Innenverteidiger nur Teil einer historischen Blamage. Denn die Eidgenossen (Weltranglisten-Achter) verloren auf eigenem Platz in Lugano mit 0:1 gegen Fußballzwerg Katar (Weltranglisten-96.). Es war der erste Vergleich der Schweiz mit dem kommenden WM-Gastgeber überhaupt.

Lacroix spielte durch, musste den Torschützen Akram Afif vor dem entscheidenden Treffer in der 86. Minute aber ziehen lassen. Nicht die einzige unglückliche Aktion des HSV-Internationalen, dem die Schweizer Boulevard-Zeitung "Blick" "viele Unsicherheiten und Fehlpässe" und damit die Beurteilung "sehr schwach" bescheinigte. Auch der Schweizerische Fußballverband (SFV) selbst bezeichnete den Auftritt der Defensive als "zu nonchalant".

Ein wenig besser fügte sich Christian Fassnacht ein – der lange vom HSV umworbende Offensivspieler von Young Boys Bern hatte in seinem ersten längeren Auftritt im Nationaltrikot mit einem Lattenschuss noch die beste Gelegenheit der Schweizer.

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Arp wartet weiter auf Treffer

Auch Jonas David und Fiete Arp mussten bei ihren Debüts eine 0:1-Niederlage einstecken. Zum Auftakt eines Vier-Nationen-Turniers in Armenien unterlagen die beiden HSV-Youngster mit der deutschen U19 am Mittwoch Portugal. Während Arp durchspielte, wurde David zur Halbzeit ausgewechselt. Es war der jeweils erste Einsatz der Hamburger in dieser Altersklasse.

Josha Vagnoman stand zwar ebenfalls im Kader, muss auf seine U-19-Premiere allerdings noch warten. Die nächsten Einsatzchancen bieten sich am Sonnabend gegen die Niederlande (14 Uhr) sowie am Montag gegen Armenien (11 Uhr).

Sehnsucht nach einem persönlichen Erfolgserlebnis: Fiete Arp beim Spiel in Jerewan.
Sehnsucht nach einem persönlichen Erfolgserlebnis: Fiete Arp beim Spiel in Jerewan. © Getty Images

Vielleicht darf sich Arp dann auch noch einmal über einen Treffer freuen – das letzte eigene Tor in einem Pflichtspiel gelang dem 18-Jährigen am 18. August beim 5:3-Sieg in der ersten DFB-Pokalrunde gegen Erndtebrück. In der zweiten Liga wartet der Stürmer nach sechs Spielen weiter auf das erste Erfolgserlebnis. Für die zweite Mannschaft traf Arp in drei Regionalligaspielen immer schon dreimal.

Trostpflaster für Lenny Borges

Ohne DFB-Nominierung geblieben ist diesmal Lenny Borges, der mit 13 Einsätzen für die U17 noch der deutsche Dauerbrenner war. Für die U18 steht der Verteidiger nun aber lediglich auf Abruf bereit. Grämen sollte sich Borges dennoch nicht, schließlich wurde der 17-Jährige für die Länderspielpause von Trainer Hannes Wolf zu den Profis befördert.

Union Berlin im Vorteil?

Insgesamt fehlen Hannes Wolf während der Länderspielpause ganze zehn Nationalspieler. In der Zweiten Liga muss kaum ein Verein so viele Profis für Länderspiele abstellen wie der HSV. Gerade auch in der Vorbereitung auf das nächste Spiel ein echter Nachteil – der kommende Gegner Union Berlin (Montag, 26. November) stellt derzeit schließlich keinen einzigen Nationalspieler.

"Eiserne" nur 1:1 im Sicherheitstest gegen Dynamo

Die volle Kaderstärke nutzten die "Eisernen" am Donnerstag zu einem bis zum Anpfiff verheimlichten Test gegen Dynamo Dresden. Beim 1:1 (1:0) im Stadion An der Alten Försterei konnte sich der Liga-Konkurrent aus Sachsen gleichzeitig von dem jüngsten 1:8-Schock beim 1. FC Köln erholen. Die Tore erzielten Kenny Prince Redondo (3.) von Union und Baris Atik (59). Am 28. Oktober hatten beide Mannschaften an gleicher Stelle im Meisterschaftsspiel 0:0 gegeneinander gespielt.

Das neuerliche Aufeinandertreffen in der Länderspielpause fand ohne Zuschauer statt. Nur Medienvertreter waren zugelassen. Aus Sicherheitsgründen durfte die Partie im Vorfeld nicht angekündigt werden und während der Begegnung auch keine Live-Berichterstattung erfolgen. Die Anhänger beider Lager stehen in großer Rivalität zueinander. Deshalb hatte die Polizei darauf gedrängt, über das Freundschaftsspiel zwischen Union und Dresden erst im Nachgang zu berichten.

Bei Union kamen Spieler der zweiten Reihe zu Spielpraxis. Felix Kroos feierte nach überstandener Sprunggelenkverletzung sein Comeback. Bei Dynamo spielten zahlreiche Stammkräfte, die am Sonnabend in Köln bei der höchsten Niederlage der Dresdner Vereinsgeschichte auf dem Rasen gestanden hatten. Das Wochenende ist für die Union-Kicker trainingsfrei. Im Gegensatz zu Berlin hat Hannes Wolf ein HSV-Testspiel während der Länderspielpause bereits ausgeschlossen.

Wolf: Lob für Titz ist die Wahrheit

Hannes Wolf hat noch einmal die gute Arbeit von Christian Titz hervorgehoben. "Jeder hat gesehen, dass die Mannschaft fit und von innen heraus intakt ist", sagte der neue Trainer im Gespräch mit dem Abendblatt. Das Lob für seinen Vorgänger habe er auch genauso gemeint, betonte Wolf: "Ich habe es gesagt, weil es die Wahrheit ist. Aber wäre es anders, würde ich es nicht sagen. Das gehört sich unter Trainern nicht."

Hier geht es zum kompletten Interview mit Hannes Wolf.

Die Kritik des früheren Nationalspielers Mehmet Scholl an jungen Systemtrainern wie Domenico Tedesco, Julian Nagelsmann und ihm wies Wolf zurück. "Natürlich bin ich kein Systemtrainer. Es gibt im Fußball doch nicht nur einen Weg. Ich schaue immer, was zu einer Mannschaft passt. Dabei habe ich schon fast alle Systeme gespielt im meinen 14 Jahren als Trainer", sagte Wolf dem Abendblatt.