Hwang verpasst Aue und muss nicht nach Australien. Auch Janjicic fällt aus. Jairo kann Knie belasten. HSV steigt in E-Sport ein.

Pfeifer pfeift an

Da macht einer seinem Namen Ehre: Johann Pfeifer wird das Spiel des HSV beim FC Erzgebirge Aue am Sonnabend (13 Uhr/Sky) leiten. Der 35 Jahre alte Student aus Heusenstamm war noch nie als Schiedsrichter bei einem Spiel der HSV-Profis angesetzt.

Erzgebirge Aue hat mit Pfeifer schon seine Erfahrungen gemacht – gemischte. Vergangene Saison gab es unter seiner Leitung eine 1:4-Niederlage beim späteren Aufsteiger Nürnberg. In der Drittligasaison 2015/16 pfiff Pfeifer beide Auer Partien gegen die zweite Mannschaft des FSV Mainz (1:1, 1:0).

HSV steigt in E-Sport ein

Der HSV steigt in den professionellen E-Sport ein. Wie der Bundesliga-Absteiger bekannt gab, konzentriert er sich dabei vorerst auf die Fußballsimulation Fifa. In den kommenden Wochen soll ein konkurrenzfähiges Team für die nationalen Wettbewerbe wie beispielsweise die Virtual Bundesliga (VBL), zusammengestellt werden.

"Den virtuellen Fußball sehen wir als unabdingbare Erweiterung zu unserem Kernprodukt Fußball", sagte Florian Riepe, Direktor Marketing und Internationale Märkte beim HSV: "Wir müssen die Interaktion mit unseren jungen Fans optimieren und exklusiv zugeschnittenen Content für diese Zielgruppe schaffen." Unterstützt wird der HSV bei dem Projekt von der Agentur eSportsReputation und seinem langjährigen strategischen Vermarktungspartner Lagardère Sports.

Muss der HSV Lacroix bei Aufstieg verpflichten?

Léo Lacroix (r.) durfte am Montag im Topspiel geegen den 1. FC Köln (hier Serhou Guirassy) mal wieder von Beginn an ran.
Léo Lacroix (r.) durfte am Montag im Topspiel geegen den 1. FC Köln (hier Serhou Guirassy) mal wieder von Beginn an ran. © WITTERS | Tim Groothuis

Beim HSV kämpft Léo Lacroix noch um seinen Startplatz. Beim 1:0-Sieg gegen Köln am Montag durfte der Schweizer Innenverteidiger den Platz des gesperrten David Bates einnehmen – und sorgte mit einer überzeugenden Leistung möglicherweise für seinen Verbleib in Hamburg vor. Denn wie er in einem Interview mit dem Portal "Fussballtransfers.com" verriet, muss ihn der HSV im Fall des Aufstiegs am Saisonende fest verpflichten.

Das sieht offenbar eine Klausel des Leihvertrags vor, die der HSV im Sommer mit AS Saint-Étienne ausgehandelt hat. „Ich bin ausgeliehen, aber im Falle des Aufstiegs wird die Kaufoption verpflichtend", sagte Lacroix (26), "ich bin komplett im Projekt Hamburg involviert.“ Vor seinem Wechsel nach Hamburg war er für den FC Basel ebenfalls auf Leihbasis aktiv.

HSV zeigt sich irritiert

Dass sich Ralf Becker auf eine solche Klausel eingelassen haben soll, überrascht ein wenig. Bislang war der neue Sportvorstand eher durch vorsichtige Vertrags- und Transferpolitik aufgefallen. Die Vermutung liegt nahe, dass Saint-Étienne die Notlage der Hamburger ausgenutzt hat, nachdem die Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos und Gideon Jung jeweils mit Knorpelschaden langfristig ausgefallen waren.

Der HSV wollte allerdings auf Abendblatt-Anfrage die Vertragsklausel so nicht bestätigen. Man werde jetzt das Gespräch mit Lacroix suchen. Mögliches Thema: Der Verteidiger möge es sich doch künftig verkneifen, Vertragsdetails öffentlich preiszugeben.

Wolf: "Okay, dass St. Pauli oben dabei ist"

Der HSV (in Aue), der FC St. Pauli (gegen Heidenheim) und der 1. FC Köln (gegen Dynamo Dresden): Das Führungstrio der 2. Bundesliga muss an diesem Sonnabend gleichzeitig um 13 Uhr ran. Für HSV-Trainer Hannes Wolf ist das allerdings kein Grund, auf die anderen Plätze zu schielen. "Es ist keine Saisonphase, in der du ganz viel gucken solltest, wie die anderen spielen." Am Saisonende könne das etwas anderes sein. "Jetzt musst du erst mal Punkte sammeln."

Die Euphorie in Hamburg angesichts der Doppelspitze kann er nachvollziehen: "Ich finde es auch okay, wenn St. Pauli da oben dabei ist, das ist kein Problem für mich."

Hwang fehlt in Aue …

Zum angekündigten Belastungstest kam es erst gar nicht: Hee-Chan Hwang konnte wegen seiner Adduktorenprobleme am Freitag nicht am Abschlusstraining des HSV teilnehmen. Damit wird der südkoreanische Linksaußen auch das Spiel bei Erzgebirge Aue am Sonnabend (13 Uhr/Sky) verpassen.

Hee-Chan Hwang leidet unter Problemen im Adduktorenbereich.
Hee-Chan Hwang leidet unter Problemen im Adduktorenbereich. © WITTERS | Tim Groothuis

"Er musste schon am Donnerstag das Training abbrechen. Es ist eine kleine Verletzung, aber wenn wir es versucht hätten, hätte sich das Risiko signifikant erhöht, dass im Muskel richtig etwas kaputt geht", sagte Trainer Hannes Wolf bei der Pressekonferenz am Freitagmittag. Anstelle von Hwang durfte Christian Stark aus der U21 die Trainingsgruppe verstärken.

… und muss nicht nach Australien

Die Frage ist jetzt, ob Hwang trotzdem die beschwerliche Reise nach Australien auf sich nimmt, wo seine Nationalmannschaft Freundschaftsspiele gegen den Gastgeber (17. November) sowie gegen Usbekistan (20. November) bestreitet. Wolf hat eine klare Meinung dazu: "Er kann nicht trainieren und auch nicht spielen. Ihn jetzt verletzt nach Australien zu schicken wäre grenzwertig. Aber das muss auf einer anderen Ebene geklärt werden."

Gemeint war Sportvorstand Ralf Becker. Der gab auf Abendblatt-Nachfrage am frühen Nachmittag Entwarnung: Der HSV habe den südkoreanischen Verband über Hwangs Verletzung informiert. Von daher gehe man davon aus, dass der Nationalspieler nicht nach Australien beordert werde.

Becker wollte Bento zum Verzicht auf Hwang bewegen

Becker hatte schon vor Längerem Südkoreas Nationaltrainer Paulo Bento telefonisch davon zu überzeugen versucht, auf den viel beanspruchten Hwang zu verzichten. Das bestätigte der Sportvorstand der "Hamburger Morgenpost". Letztlich ohne Erfolg. Becker: "Der Trainer ist neu und hat nun letztmals vorm Asien-Cup die Chance, seine Spieler um sich zu haben. Und gerade die jungen Spieler möchte er gern jedes Mal dahaben."

Wie Hwang mit der hohen Belastung und den Reisestrapazen umgeht, hat er in einem großen Interview mit dem Abendblatt verraten.

Wintzheimer, Jatta und Vagnoman erneut im Kader

Hwangs Platz im Kader übernimmt Innenverteidiger David Bates, der seine Sperre abgesessen hat. Auch die Youngsters Bakery Jatta, Manuel Wintzheimer und Josha Vagnoman wurden von Wolf wieder berufen. Stürmer Wintzheimer (19) wartet noch auf sein Zweitligadebüt.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Wintzheimer für zwei Klassiker nominiert

Die Nominierung war nicht die einzige gute Nachricht für Wintzheimer: U-20-Nationaltrainer Meikel Schönweitz hat ihn zu den Länderspielen in Italien (15. November, 15 Uhr in Sassuolo) und bei Weltmeister England (19. November, 20 Uhr in Colchester) eingeladen. Linksaußen Aaron Opoku (19) hält sich auf Abruf bereit.

Wintzheimer kam bereits dreimal für die deutsche U20 zum Einsatz, ist aber bislang noch ohne Torerfolg. Opoku wartet noch auf sein Debüt. Die Mannschaft trifft sich am Montag in Frankfurt, ehe es am Dienstag nach Italien geht.

Lacroix in A-Elf, Janjicic verpasst Aue-Spiel

Voraussichtlich schickt Wolf in Aue die gleiche Startformation aufs Feld wie am Montag beim 1:0-Sieg gegen Köln. Léo Lacroix stand auch im Abschlusstraining wieder in der A-Elf, obwohl David Bates nach Ablauf seiner Sperre wieder zur Verfügung stünde. Wolf: "Für mich ist das eine Luxussituation, beide haben ihre Sache richtig gut gemacht."

Und Vasilije Janjicic hat seinen Infekt zwar auskuriert, konnte am Freitag aber nur individuell trainieren und wird somit nicht mit ins Erzgebirge reisen. "Ihn dort einzusetzen wäre zu früh", sagte Trainer Wolf, "Vasi war ein paar Tage richtig krank."

Knöll vor U-21-Länderspieldebüt

Beim HSV bekam Törles Knöll (21) trotz seiner überragenden vergangenen Regionalligasaison (21 Tore, vier Vorlagen) nie eine echte Chance, sich im Profiteam zu beweisen. Bei seinem neuen Verein 1. FC Nürnberg kam der Stürmer in acht der zehn Bundesligaspiele zum Einsatz. Jetzt folgt der nächste Karrieresprung: U-21-Nationaltrainer Stefan Kuntz berief Knöll erstmals in sein Aufgebot.

Nach der erfolgreichen Qualifikation für die EM 2019 in Italien und San Marino empfängt der Titelverteidiger am kommenden Freitag (20 Uhr) in Offenbach die Niederlande. Drei Tage danach ist der Europameister von 2017 in Reggio Emilia in Italien zu Gast.

Knöll ist viermal für die U-20-Nationalmannschaft aufgelaufen, blieb dabei aber ohne Torerfolg.

Jung arbeitet weiter an seinem Comeback

Das HSV-Training hatte am Freitag noch gar nicht begonnen, da war Gideon Jung schon wieder am Ball. Der Innenverteidiger war nach seinem im Sommer erlittenen Knorpelschaden am Donnerstag auf den Trainingsplatz zurückgekehrt, hatte aber vor überzogenen Erwartungen gewarnt: "Ob ich in diesem Jahr noch einmal spielen kann, kann ich nicht sagen. Wir müssen abwarten, wie das Knie reagiert."

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Jairo kann Knie schon belasten

Wo wir gerade bei Knie-Fällen sind: Das Comeback von Jairo Samperio ist noch in weiter Ferne, aber der spanische Linksaußen kann sein lädiertes Gelenk schon wieder belasten, wie eine kurze Sequenz aus dem Kraftraum belegt, die er am Freitag veröffentlicht hat.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Jairo hatte sich Ende August im Training beide Kreuzbänder und das Innenband im rechten Knie gerissen. Ob er noch in dieser Saison zum Einsatz kommen kann, lässt sich noch nicht absehen. Als Ersatz hatte der HSV kurzfristig Hee-Chan Hwang auf Leihbasis von Red Bull Salzburg verpflichtet.

Bleibt Emirates beim HSV auf der Brust?

Im Spitzenfußball ist an Emirates kaum ein Vorbeikommen. Die arabische Fluglinie sponsert einige der renommiertesten Clubs Europas: Real Madrid und den FC Arsenal, Paris Saint-Germain, den AC Mailand und Benfica Lissabon. Der HSV passt da spätestens seit dem Bundesliga-Abstieg im vergangenen Sommer nicht mehr so richtig ins Portfolio. Eigentlich.

Verteidiger Gotoku Sakai macht vor einem Emirates-Jet in HSV-Optik ein Selfie.
Verteidiger Gotoku Sakai macht vor einem Emirates-Jet in HSV-Optik ein Selfie. © WITTERS | Tim Groothuis

Die Chancen, den 2019 auslaufenden Sponsoringvertrag zu verlängern, stehen trotzdem nicht schlecht, wie die "Bild"-Zeitung erfahren haben will. Emirates-Vertriebsvorstand Thierry Antinori habe sich vergangene Woche bei einer Festveranstaltung zur Aufnahme der A380-Verbindung zwischen Dubai und Hamburg positiv zum HSV geäußert. Der Club und auch Vermarkter Lagardère nutzten die Feier, um den Kontakt aufzufrischen. Weiterer Pluspunkt: Clubmanager Bernd Wehmeyer unterhält beste Beziehungen in die Vereinigten Arabischen Emirate.

Im Januar soll es einen ersten Verhandlungstermin geben. Emirates ist seit 2006 beim HSV auf der Brust. Seit dem Abstieg überweist die Airline nur noch zwei Millionen Euro pro Jahr an den HSV – in der Bundesliga soll es mehr als dreimal so viel gewesen sein. Voraussetzung für eine Vertragsverlängerung ist, dass der HSV seinen sportlichen Aufwärtstrend fortsetzt und um den Wiederaufstieg mitspielt.

Hohes Polizeiaufgebot bei Spiel in Aue

Die Polizei in Sachsen trifft für das Spiel des FC Erzgebirge Aue gegen den HSV am Sonnabend (13 Uhr/Sky) verschärfte Sicherheitsvorkehrungen. Wie die "Hamburer Morgenpost" berichtet, werden 550 Beamte im Einsatz sein, so viele wie sonst nur in den Spielen gegen die Ostrivalen Dynamo Dresden und 1. FC Magdeburg.

Grund: Die Ultra-Gruppierung "Poptown" wolle den Ausflug nach Aue zur Feier ihres 20-jährigen Bestehens nutzen. Allerdings rechne die Polizei nicht mit Gewalt zwischen den Fanlagern, da sie nicht als Rivalen bekannt seien.

Aue beklagt viele Ausfälle

Der FC Erzgebirge Aue geht mit viel Respekt in das Spiel gegen Zweitliga-Tabellenführer HSV am Sonnabend. "Die Auswärtsbilanz des HSV ist durchaus beeindruckend, die Mannschaft hat sich nach dem Trainerwechsel zu Hannes Wolf sehr stabil gezeigt. Dementsprechend haben wir hier eine harte Nuss zu knacken", sagte Trainer Daniel Meyer bei der Pressekonferenz am Freitag. Was er von seiner Mannschaft erwarte, sei, dass sie nicht wie ein Außenseiter hinterherläuft. "Wir wollen zeigen, dass wir auf einem guten Weg sind, sehr stabil zu sein."

Erschwert wird das durch zahlreiche Ausfälle vor allem im Defensivbereich. Verzichten muss Meyer auf Torhüter-Kapitän Martin Männel, der sich eine Bänderdehnung im Knie zuzog. Offen ist, ob Ersatztorwart Robert Jendrusch nach seiner Verletzung schon wieder zur Verfügung steht. Innenverteidiger Fabian Kalig ist aufgrund seiner Gelb-Roten Karte bei der 0:1-Niederlage in Heidenheim am vergangenen Sonntag gesperrt. Der defensive Mittelfeldmann Jean-Patrick Strauß ist für die Nationalmannschaft der Philippinen abgestellt. Rechtsverteidiger Luke Hemmerich fällt mit einem Außenbandriss im Sprunggelenk aus. Innenverteidiger-Routinier Christian Tiffert konnte nicht trainieren. Und Linksverteidiger Dennis Kempe musste im Training wegen Adduktorenproblemen kürzertreten, sein Einsatz ist fraglich.