Christian Titz gibt seinen Kritikern neues Kontra. Ähnliche Langeweile wie vor fast zehn Jahren. Dennis Diekmeier geht shoppen.

Hunt fehlt zum HSV-Wochenauftakt

HSV-Kapitän Aaron Hunt (l.) gegen Bochums Tim Hoogland
HSV-Kapitän Aaron Hunt (l.) gegen Bochums Tim Hoogland © Imago/Sven Simon

Ohne Aaron Hunt ist der HSV am Montag in seine Trainingswoche vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg am Freitag (18.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) gestartet. Beim Auslaufen am Tag nach dem mageren 0:0 gegen den VfL Bochum musste der Kapitän wegen eines Magen-Darm-Virus passen, den er sich über Nacht eingefangen hatte. Am Sonntag war Hunt in der 63. Minute gegen Vasilije Janjicic ausgetauscht worden.

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Titz wehrt sich gegen Kritik an HSV-Stil

Im Kreuzfeuer der Kritik will Christian Titz trotz der mageren Heimbilanz des HSV an seiner Philosophie festhalten. "Ich glaube daran, dass sich unser Spielstil auf lange Sicht durchsetzen wird“, sagte der Trainer am Montag vor Medienvertretern. Die weiter vorhandenen Schwächen im HSV-Aufbauspiel, das bereits mit der Einbeziehung des Torhüters beginnt, will er im Training abstellen. „Wir werden jetzt daran arbeiten, dass wir es in den kommenden Spielen wieder besser machen“, betonte der 47-Jährige.

Gegen Bochum hatten die Hanseaten mehr als 55 Prozent Ballbesitz, aber die gewohnt großen Schwächen im Aufbau und Abschluss: Bei 18 Torschüssen sprangen nur drei wirklich nennenswerte Chancen heraus. „Meine Mannschaft hat viel versucht, aber im torgefährlichen Raum hat der finale Pass gefehlt“, erkannte Titz nach dem von Pfiffen begleiteten Spielende.

Durch den Verlust der Heimpunkte neun und zehn ist der HSV, dessen Saisonziel der sofortige Wiederaufstieg ist, zunächst aus den Aufstiegsrängen der 2. Liga herausgerutscht. Allerdings beträgt der Rückstand auf Spitzenreiter 1. FC Köln lediglich zwei Punkte.

Titz: Die HSV-Spielweise wird sich durchsetzen

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    Dreimal Null ist Null ist Null

    Drei Heimspiele in Serie ohne Treffer, insgesamt in vier der ersten sechs Heimspielen torlos (Negativrekord eines Bundesliga-Absteigers), dazu bereits an den ersten zehn Spieltagen drei Nullnummern – auch aus solchen Statistiken wird ersichtlich, dass der HSV-Schuh derzeit vor allem in der Offensive drückt.

    In den vergangenen zehn Spielzeiten gab es insgesamt überhaupt nur viermal mehr als die bislang schon drei 0:0-Spiele. Die Marke aus der Saison 2014/15 (fünf torlose Remis, davon zwei zuhause) könnte bei anhaltendem Trend jedoch schnell fallen. In der vergangenen Abstiegssaison spielte der HSV insgesamt viermal 0:0, davon dreimal im Volksparkstadion.

    Es war gleichzeitig die bis dato einzige der vergangenen zehn Spielzeiten, in denen zwei Nullnummern aufeinanderfolgten (die Spiele in Freiburg und zuhause gegen Wolfsburg/14. und 15. Spieltag). Dieses Kunststück brachte der HSV bekanntlich erst in dieser Saison erneut fertig (0:0 in Fürth und 0:0 gegen St. Pauli).

    Großer Torgeiz in der Saison 2009/10

    Die meisten Langeweiler gab es wettbewerbsübergreifend 2009/10, wo die Zuschauer von den insgesamt sechs Nullnummern allerdings zwei in der Europa League "bestaunten" – allesamt in Heimspielen. 2013/14 (das Relegations-Hinspiel gegen Fürth ausgenommen) und 2008/09 fiel dagegen in jedem Spiel mindestens ein Treffer.

    Letztmals zu einem solch frühen Saisonzeitpunkt hatte es in der Saison 2015/16 bereits zweimal ein 0:0 vor heimischer Kulisse gegeben (5. und 9. Spieltag). Damals beendete schließlich Pierre-Michel Lasogga die Torflaute mit einem späten 1:0-Siegtreffer in Hoffenheim – was wiederum dem späteren HSV-Trainer Markus Gisdol bei der TSG den Kopf kostete.

    Polizei stoppt St.-Pauli-Angriff

    Nach dem Spiel gegen Bochum kam es am Sonntag zu Scharmützeln an der Holstenstraße. An der dortigen S-Bahn-Station hatten Anhänger des VfL und aus dem Lager des FC St. Pauli gemeinsam HSV-Fans aufgelauert. Die Polizei konnte jedoch dazwischengehen und Schlimmeres verhindern.

    HSV-Nachwuchs nach Diebsteich?

    Macht der HSV bald sportlich gemeinsame Sache mit St. Pauli? Oberligist Altona 93 prüft derzeit Pläne, nach denen sich mindestens einer der beiden Rivalen an einem Stadionbau des Amateurclubs an der Memellandallee beteiligen könnten. In der Nähe der S-Bahn-Station Diebsteich soll nach Möglichkeit Altonas künftige Spielstätte entstehen, da die alte Adolf-Jäger-Kampfbahn bis 2026 dem Wohnungsbau weichen muss.

    Die Idee: Durch die Nutzung des neuen Areals durch die Nachwuchsmannschaften von HSV und/oder St. Pauli könnte das Projekt möglicherweise leichter finanziert bzw. unterhalten werden. Mehr dazu lesen Sie hier.

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    Was macht eigentlich Dennis Diekmeier? Der bis zu seinem Abschied nach dem Abstieg dienstälteste HSV-Profi ist noch immer ohne Anstellung. Die Suche nach einem neuen Arbeitgeber vertreibt sich der Abwehrspieler, der mit null Toren in 203 Spielen weiter einen Bundesligarekord hält, mit Gesellschaftsveranstaltungen.

    Dana und Dennis Diekmeier beim Promi-Shopping in Alstertal
    Dana und Dennis Diekmeier beim Promi-Shopping in Alstertal © Imago/News4HH

    Am Wochenende war der 29-Jährige gemeinsam mit Ehefrau Dana auf Schnäppchen-Jagd bei der "Late Night Shopping Party" im Alstertaler Einkaufszentrum. "Jetzt genießen wir den Herbst und harken gemeinsam Laub im Garten", wurde Diekmeier in der "Bild"-Zeitung zitiert. Ansonsten pflegt der Verteidiger seine länger gewordenen Haare und den ehelichen Instagram-Account.

    "Wir wollen einfach zeigen, dass wir eine coole Familie sind", sagte Diekmeier in einem aktuellen Beitrag für den "NDR Sportclub". "Das erfreut glaube ich auch viele Fans." Gefreut hätte so manchen Anhänger wohl auch eine Weiterbeschäftigung des ehemaligen U-Nationalspielers beim HSV. Wobei Diekmeier die aktuelle Torflaute mutmaßlich auch nicht hätte beheben können.