Hamburg. Santos schießt die schlechteste Ecke der Saison, Arp kann Derby nur bei Instagram: die individuelle Derby-Bilanz des HSV.

Es war ein in jeder Hinsicht zweitklassiges Stadtderby, und es hatte wahrlich keinen Sieger verdient. Der FC St. Pauli aber darf das 0:0 im Volksparkstadion durchaus als Erfolg werten – der HSV sicher nicht. Der Bundesliga-Absteiger enttäuschte einmal mehr in der Offensive. Die Einzelkritik.

Pollersbeck: Hätte sich auch einen schönen Herbsttag an der Elbe machen können. Wurde kaum gefordert.

Sakai: Gönnte sich ein technisches Kabinettstückchen und durfte sich ansonsten maximal über die Bewertung „stets bemüht“ freuen.

Bates: Wer das Old Firm kann, der kann auch das Hamburger Stadtderby. Fußball spielen ist seine Sache zwar nicht, aber am Aufräumen hat er Spaß.

Van Drongelen: Beschränkte sich genau wie Abwehrpartner Bates auf die Drecksarbeit.

Santos: Ein hübsch anzusehender dreifacher Übersteiger für die Galerie und die schlechteste Ecke der Saison – der Rest war ziemlich mau.

Janjicic: Ball-, pass- und spielsicher. Bester HSV-Hamburger, der sich nicht einen Fehlpass erlaubte.

Mangala: So grundsolide wie eine lauwarme Portion Labskaus.

Die Statistik

HSV

Pollersbeck - Sakai, Bates, van Drongelen, Santos - Janjicic, Mangala - Hwang (65. Narey), Holtby, Hunt (53. Ito) - Arp (72. Lasogga). - Trainer: Titz

FC St. Pauli

Himmelmann - Dudziak, Ziereis, Avevor, Buballa - Flum (83. Zehir), Knoll - Sahin, Buchtmann, Möller Daehli (76. Neudecker)- Diamantakos (73. Veerman). - Trainer: Kauczinski

Schiedsrichter

Schiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart)

Zuschauer

57.000 (ausverkauft)

Gelbe Karten

Arp, Janjicic (4) - Sahin (2), Flum (4), Buchtmann (3)

Erweiterte Statistik

Torschüsse: 7:11Ecken: 6:2Ballbesitz: 65:35 %Zweikämpfe: 107:113

1/6

Hunt (bis 53.): Motiviert bis in die raspelkurzen Haarspitzen, aber unabhängig vom Haarschnitt weiterhin im Formtief.

Ito (ab 53.): Brachte nicht den erhofften (und benötigten) Schwung.

Holtby: Brauchte nur wenige Sekunden für sein erstes Tête-à-Tête mit einem St. Paulianer. Brauchte aber unendlich lange für die erste gelungene Offensivaktion.

Arp (bis 72.): Derby in der virtuellen Instagram-Welt kann er. Derby in der ganz realen Volkspark-Welt muss er noch lernen.

Lasogga (ab 72.): Wurde 72 Minuten lang vom Trainer und 18 Minuten lang von seinen Kollegen nicht beachtet.

Hwang (bis 65.): Es gibt solche Tage … Schade nur, dass sich der Südkoreaner ausgerechnet am Derbytag so einen alles in allem gebrauchten Tag genehmigte.

Narey (ab 65.): Nahm sich am Vorgänger ein Beispiel.