HSV vergibt neue Rückennummern. Becker plädiert für “Mischung aus Druck und Spaß“. Portugiesen beschäftigen sich mit Ekdal.

Jairo bekommt die Van-der-Vaart-Nummer

Der HSV hat die Trikotnummern veröffentlicht, mit denen die Spieler in die am Freitag beginnende Zweitliga-Saison gehen werden. Neuzugang David Bates bekommt die fünf, Khaled Narey läuft künftig mit der Nummer sieben auf, Christoph Moritz mit der 13, Sturmtalent Manuel Wintzheimer hat die 19 auf dem Rücken. Eine neue Zahl hat künftig Tatsuya Ito auf dem Jersey stehen. Nach der 43 im Vorjahr trägt der Publikumsliebling nun die elf.

Jairo Samperio bekommt eine besondere Nummer. Der Spanier trägt künftig die 23, die einst Rafael van der Vaart beim HSV berühmt gemacht hat. Aber ist dies ein gutes Omen? Die Nummer 23 trug zuletzt auch Transfer-Flop Alen Halilovic, der inzwischen ablösefrei zum AC Mailand gewechselt ist.

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Becker fordert Konzentration auf Hier und Jetzt

Keine Gedanken mehr an den historischen Abstieg, alle Energie in den Neustart: Sportchef Ralf Becker drückt beim Hamburger SV vor Beginn der kniffligen Mission Wiederaufstieg den Resetknopf. "Wir sind ein Zweitligaverein und können nicht mehr ändern, was passiert ist", sagte Becker dem SID: "Jetzt, in der täglichen Arbeit, schauen wir nach vorne und sehen, dass wir ein gutes Klima schaffen. Wir werden die Situation nicht bewältigen, indem wir uns jeden Tag klarmachen, was wir für einen Druck haben. Auch der Spaß gehört dazu, da braucht man eine gute Mischung."

Ralf Becker ist während der Transferperiode ein gefragter Mann. Der Sportchef ist dabei einen Aufstiegskandidaten zu formen
Ralf Becker ist während der Transferperiode ein gefragter Mann. Der Sportchef ist dabei einen Aufstiegskandidaten zu formen © Witters | witters

Becker betonte, dass allen Beteiligten beim HSV "bewusst" sei, "welche Aufgaben in den nächsten zwölf Monaten auf uns warten." Der 47-Jährige erwartet trotz der klaren Favoritenstellung gemeinsam mit dem 1. FC Köln ein enges Rennen um die Aufstiegsplätze. Der "eine oder andere Club" werde dazukommen, "der noch nicht so auf der Liste steht", sagte Becker: "Das haben wir letztes Jahr in Kiel erlebt, wie es bei einem guten Lauf sein kann. Es wird ein enges Feld mit vier oder fünf Mannschaften sein, die um den Aufstieg mitspielen."

Wade von Hunt macht weiter Probleme

Zwei Tage vor dem Spiel gegen Holstein Kiel fehlte Aaron Hunt weiter im Training. Der Kapitän laboriert nach wie vor an Wadenproblemen. Sein Einsatz im Nordderby ist fraglich. Für den Fall, das der Offensivspieler ausfällt, probierte Trainer Christian Titz mehrere Varianten im Training.

Aaron Hunt konnte am Mittwoch nicht mit der Mannschaft trainieren. Sein Einsatz gegen Holstein Kiel ist fraglich
Aaron Hunt konnte am Mittwoch nicht mit der Mannschaft trainieren. Sein Einsatz gegen Holstein Kiel ist fraglich © Witters | witters

Beim Spiel am Ende der Einheit kristallisierte sich eine mögliche Startaufstellung heraus. Vor der erwarteten Viererkette mit Gotoku Sakai, Rick van Drongelen, David Bates und Douglas Santos agierte Matti Steinmann. Im offensiven Mittelfeld waren Lewis Holtby, Vasilije Janjicic und Jairo Samperio sehr variabel unterwegs. In vorderster Front spielten Tatsuya Ito und Khaled Narey. In der vermeintlichen Aufstellung fehlte der Name Pierre-Michel Lasogga. Allerdings: Als der HSV Eckballvarianten einstudierte, war der Topverdiener des HSV mit dabei. Der Poker um die Startelf ist in vollem Gange.

Unterdessen trainierten Albin Ekdal, Stephan Ambrosius und Bakery Jatta nur Individuell. Dafür waren die Nachwuchskräfte Arianit Ferati, Saibo Ibraimo (17) und Lenny Borges (17) mit von der Partie. Der Youngster war von seiner Premiereneinheit begeistert: "Es hat großen Spaß gemacht. Das Training ist sehr anspruchsvoll. Ich hoffe ab jetzt häufiger dabei zu sein", sagte Junioren-Nationalspieler Borges.

HSV nimmt Kurs auf 90.000 Mitglieder

Der Mitgliederboom beim HSV nimmt kein Ende. Allein im Monat Juli konnte der Bundesliga-Absteiger 1700 neue Anträge verbuchen. Insgesamt hat der Traditionsverein nun 84.237 Mitglieder. Wenn der Run weiter anhält, könnte im Verlauf der Saison womöglich noch die 100.000-Mitglieder-Marke fallen. In der Zweiten Liga belegt der HSV im Ranking aktuell noch Platz zwei. Spitzenreiter ist der 1. FC Köln (101.658). Der FC St. Pauli liegt im deutschlandweiten Vergleich lediglich auf Rang 19 (27.000).

Der mitgliederstärkste Club in Europa ist der FC Bayern (290.000) vor den portugiesischen Clubs Benfica Lissabon (184.264) und Sporting Lissabon (160.028).

Zieht es WM-Star Ekdal nach Portugal?

Seit Dienstag ist Albin Ekdal nach seinem WM-Urlaub wieder im Training beim HSV. Wie lange der Schwede noch in Hamburg sein wird, ist allerdings unklar. Der 29-Jährige, der eine starke Weltmeisterschaft in Russland spielte, will gerne erstklassig spielen.

Albin Ekdal ist seit Dienstag wieder im Training. Ein Einsatz gegen Holstein Kiel würde laut Trainer Christian Titz aber zu früh kommen
Albin Ekdal ist seit Dienstag wieder im Training. Ein Einsatz gegen Holstein Kiel würde laut Trainer Christian Titz aber zu früh kommen © WITTERS | TimGroothuis

Bisher gab es aber nur lose Anfragen aus Italien und vor allem aus Portugal. Nun soll nach Sporting Lissabon auch Stadtrivale Benfica seinen Hut in den Ring geworfen haben. Laut der portugiesischen Zeitung „Record“ soll der Club beim HSV „informell“ angefragt haben. Ekdals Vertrag beim HSV läuft noch bis Juni 2019.

Titz verzichtet auf zweites Geheimtraining vor Kiel-Spiel

Trainer Christian Titz will seine Spieler vor dem Zweitliga-Auftakt gegen Holstein Kiel nicht verstecken. Anders als in der Vergangenheit, als der HSV die letzten beiden Einheiten vor einer Partie unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten hat, war das Training am Mittwoch für die Anhänger zugänglich. Ganz anders die Situation in Kiel. Trainer Tim Walter schottet seine Spieler ab heute ab. Holstein wird bis zum HSV-Spiel am Freitag nur noch Geheimtraining abhalten.

Regelkunde durch Hamburger Bundesliga-Schiedsrichter

Die Profis des HSV dürfen heute die „Schulbank“ drücken. Der Hamburger Bundesligaschiedsrichter Patrick Ittrich kommt in den Volkspark, um den Profi die Regelauslegung für die Saison 2018/19 zu erklären.

PatrickIttrich
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Darüber hinaus werden die HSV-Spieler über die Einführung des Videobeweises zur übernächsten Saison informiert. Auch die Definition von Handspielen sowie die Auslegung bei Notbremsen steht bei der Schulung auf der Agenda.

Abwehrnot: Ex-Profi Cléber flirtet mit dem HSV

Die Abwehrnot des HSV hat sich offenbar bis nach Brasilien herumgesprochen. So liebäugelt der ehemalige Abwehrspieler Cléber Reis mit einer Rückkehr zum Bundesliga-Absteiger. „Ich habe gehört, dass der HSV in der Defensive Bedarf hat. Der Verein braucht nur anzurufen und ich bin da“, sagte der Brasilianer der „Bild“. Aktuell steht der Innenverteidiger beim FC Santos unter Vertrag, ist aber derzeit an den brasilianischen Erstligaclub Parana ausgeliehen.

Cleber HSV
© Witters | witters

Kurios: Santos hat bis heute nicht die 2,5 Millionen Euro Ablöse für Cléber, der im Januar 2017 in die Heimat zurückkehrt war, überwiesen. Der HSV hat inzwischen den Weltverband Fifa eingeschaltet. „Ich habe nach meinem Abschied realisiert, wie schön Hamburg ist. Besonders den Fans, die mich immer unterstützt haben, bin ich noch immer dankbar“, erklärte der ehemalige HSV-Profil.

Holtby fühlte sich "eklig" nach HSV-Abstieg

Für Lewis Holtby steht die erste Zweitligasaison der HSV-Geschichte unter dem Motto "Wiedergutmachung". Die Gang in die Zweite Liga lag dem Publikumsliebling lange schwer im Magen: "Wenn man mit dem HSV zum ersten Mal absteigt, ist das sehr bitter, es hat sich ekelhaft angefühlt. Aber wenn man anpacken und etwas Neues schaffen willst, darfst du nicht lange grübeln. Wir haben alle einen Schlussstrich darunter gezogen und wollen jetzt neu angreifen, auch wenn die Zweite Liga auf eine Art weh tut. Wir wollen den Wiederaufstieg schaffen", erklärte Holtby bei "Sport1".

Der Mittelfeldspieler hat keinen Zweifel daran, dass die Hamburger die Qualität haben, sofort wieder in die Bundesliga zurückzukehren. "Mit der Identifikation, mit jungen Leuten, die aus Hamburg kommen und mit Spielern, die Erfahrung haben, ziehen wir dieses Ding durch. Wir müssen da an einem Strang ziehen. Ich sehe das als Chance, für uns als Club zu wachsen und den vollen Fokus auf das Hier und Jetzt zu richten", so der 27-Jährige.