SV Sandhausen begrüßt den HSV mit kurioser Aktion in der Zweiten Liga. Baffos Management zeigt sich von Ausladung irritiert.
SV Sandhausen zeigt HSV-Fans den Weg
Der SV Sandhausen heißt den HSV mit einer lustigen Aktion in der Zweiten Liga willkommen. Der Verein ließ am Hamburger Hauptbahnhof acht große Plakate aufhängen, die den Anfahrtsweg zu seinem Stadion zeigen. Hintergrund: Am 2. Spieltag tritt der HSV nach dem ersten Abstieg der Vereinsgeschichte zum Auswärtsspiel in der baden-württembergischen Kleinstadt an.
"Normalerweise machen wir Plakate nur in der Region. Aber natürlich wollen wir damit auch ausdrücken, dass die Hamburger herzlich willkommen sind. Die HSV-Fans waren ja noch nicht bei uns", sagte Marketing-Vorstand Dag Heydecker.
Titz erklärt Kiels Stärken
HSV-Trainer Christian Titz hat eine klare Idee davon, was seine Mannschaft beim Saisonauftaktspiel der Zweiten Bundesliga gegen Holstein Kiel am Freitag (20.30 Uhr/Sky Sport News HD) erwartet. "Wir haben uns drei Spiele intensiv angeschaut", sagte Titz: "Kiel ist nicht der typische Zweitligist, sondern agiert sehr variabel, wechselt im Aufbauspiel schnell die Positionen. Die Verteidiger rochieren untereinander, der Gegner wird schon vorn im Spielaufbau unter Druck gesetzt. Ich erwarte einen Gegner, der uns vor Herausforderungen stellen wird.“
Arp zur U21, Hunt bricht Training ab
Es ist vielleicht schon ein Fingerzeig im Hinblick auf die Hierarchie im HSV-Sturm: Fiete Arp bereitete sich am Dienstag nicht mit den Profis auf den Saisonauftakt am Freitag gegen Holstein Kiel vor, sondern nahm stattdessen wie auch Rechtsverteidiger Tobias Knost und Innenverteidiger Patric Pfeiffer am "Aktivierungstraining" der zweiten Mannschaft teil. Die drei 18-Jährigen sollen der U21 am Abend im ersten Heimspiel der neuen Regionalligasaison gegen den BSV Rehden (19 Uhr, Hagenbeckstraße) auf die Sprünge helfen.
Der HSV II hatte am vergangenen Sonnabend einen 0:2-Fehlstart beim 1. FC Germania Egestorf/Langreder hingelegt und leidet unter Personalnot. Rehden hatte zum Auftakt Eintracht Norderstedt mit 2:1 besiegt.
Hätte HSV-Trainer Christian Titz seinen Youngster Arp für Freitag fest eingeplant, hätte er ihn wohl nicht für die Mannschaft seines Kollegen Steffen Weiß abgestellt. Für den Sturm stehen Titz neben Arp Neuzugang Manuel Wintzheimer (19) und Rückkehrer Pierre-Michel Lasogga (26) zur Verfügung.
Zudem ist Aaron Hunt (31) eine Option für die Spitze. Der Kapitän brach am Dienstag allerdings das Training ab. Titz: "Er hat mir gesagt, dass die Wade leicht zugemacht hat und er deshalb lieber sicherheitshalber aufhört."
Titz: "Keine Degradierung"
Offenbar ist Arp trotz seines späten Bekenntnisses zum HSV derzeit nur Stürmer Nummer vier, auch wenn Titz versicherte: "Es ist keine abwertende Maßnahme. Fiete hat gegen Monaco am Sonnabend nur wenige Minuten bekommen, deshalb soll er heute 90 Minuten spielen. Am Freitag kann es schon wieder ganz anders aussehen. Wenn wir junge Spieler entwickeln wollen, brauchen sie Einsatzzeiten."
Auch Sportvorstand Ralf Becker betonte, dass die Maßnahme mit Arp abgesprochen sei. "Wir haben in der U21 angeschlagene Spieler, Fiete selbst hat total Bock drauf, wir wollen gern aushelfen. Alles andere wäre komplett falsch interpretiert."
Baffo-Wechsel geplatzt
Die Suche des HSV nach einer Verstärkung für die Innenverteidigung geht weiter. Die geplante Verpflichtung von Joseph Baffo ist überraschend geplatzt. Der 25 Jahre alte Schwede, der in den vergangenen drei Jahren für Eintracht Braunschweig spielte, sollte eigentlich an diesem Dienstag probeweise am Mannschaftstraining teilnehmen.
Doch daraus wird nichts: Baffo hatte den Leistungstest und den medizinischen Check am Montag nicht bestanden. Über dieses Ergebnis wurde der U-21-Europameister von 2015 durch HSV-Sportvorstand Ralf Becker und Kaderplaner Johannes Spors informiert.
Baffo hatte im Oktober vergangenen Jahres einen Kreuzbandriss erlitten und sich seit 1. Juli beim IFK Göteborg fit gehalten. Er brauche aber noch sechs bis acht Wochen Zeit, um "das benötigte Leistungslevel" zu erreichen, heißt es beim HSV. So viel Zeit hat Trainer Christian Titz aber nicht. Er will nach den schweren Verletzungen von Gideon Jung und Kyriakos Papadopoulos gewappnet sein, sollte auch noch Rick van Drongelen oder David Bates ausfallen.
Management über Ausladung irritiert
Baffos Management zeigte sich von der Ausladung seines Mandanten irritiert. Man sei am Dienstagmorgen vom HSV über das Ergebnis der Untersuchung informiert worden und aus allen Wolken gefallen, hieß es auf Abendblatt-Nachfrage.
Baffo wurde in Schweden vom bekannten Physiotherapeuten Simon Bakkioui behandelt, der einst auch den früheren Arsenal-Star Fredrik Ljungberg (41) betreute. Bakkioui habe Baffo einen guten körperlichen Zustand bescheinigt.
"Er war ein bisschen überrascht, weil er gemeint hat, in einem besseren körperlichen Zustand zu sein", räumte Becker ein. "Aber wir haben auf der Position schon genug angeschlagene Spieler. Wir benötigen deshalb keinen Verteidiger, den wir erst noch sechs Wochen aufbauen müssen."
Auch Stephan Ambrosius (Kapselzerrung) ist aktuell angeschlagen. Daher könnte Youngster Jonas David (18) am Freitag in den Kader rutschen. Titz: "Er hat seine Sache sehr gut gemacht und ist auf jeden Fall eine feste Alternative."
Bleibt Ekdal doch in Hamburg?
Beim HSV geht die Suche nach einem Innenverteidiger nun weiter. Hoffenheims Ermin Bicakcic (28) bleibt ein Kandidat. Doch die Verhandlungen über einen Transfer waren zuletzt ins Stocken geraten. Hoffenheim würde den Bosnier nur gegen eine Ablöse aus seinem bis 2020 gültigen Vertrag entlassen. Der HSV strebt dagegen ein Leihgeschäft an.
Möglicherweise kann auch Albin Ekdal (29) aushelfen. Der schwedische WM-Teilnehmer nahm am Dienstag wie auch Filip Kostic das Mannschaftstraining wieder auf.
Der HSV würde Ekdal bei einem guten Angebot eigentlich aus seinem Vertrag noch ein Jahr gültigen entlassen. Jetzt könnte der defensive Mittelfeldmann in der Innenverteidigung akut gebraucht werden. "Er kann die Position auf jeden Fall spielen", sagte Titz, "aber er braucht noch ein paar Trainingseinheiten."
Für das Spiel gegen Kiel sind wohl weder Ekdal noch Kostic eine Option. Dass beide einen neuen Verein suchen, sei aber nicht der Grund. Titz: "Für mich ist die Situation einfach: Alle, die bei uns unter Vertrag stehen, sind fester Bestandteil des Kaders."
Opoku hat Krankenhaus verlassen
Gute Nachrichten von Aaron Opoku: Der Offensiv-Allrounder konnte neun Tage nach seiner Lungenoperation laut "Bild"-Zeitung am Montag aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Opoku (19) hatte beim Aufwärmen für das Spiel der U21 gegen den dänischen Zweitligisten FC Fredericia (0:1) einen Lungenkollaps erlitten. Eine Woche soll er sich jetzt noch schonen, dann beginnt im UKE ein zweiwöchiges Aufbauprogramm. Wann Opoku wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann, lässt sich noch nicht voraussagen.
HSV ruft Rekordablöse für Santos auf
Muss der HSV Douglas Santos doch noch ziehen lassen? Wenn es nach ihm selbst geht, lautet die Antwort: Ja. Nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung hat der Brasilianer dem Topberater Volker Struth eine Wechselvollmacht für Deutschland erteilt. Struths Auftrag: Er soll Santos (24) zu einem deutschen Spitzenclub vermitteln.
Santos will sich auf internationaler Bühne zeigen, um sich für eine Rückkehr in die Nationalmannschaft zu empfehlen, mit der er 2016 Olympiasieger wurde. Und hier kommt der FC Schalke ins Spiel. Der Champions-League-Teilnehmer ist auf der Suche nach einem linken Verteidiger, weil Bastian Oczipka mit einer Schambeinentzündung langfristig ausfällt.
Der HSV hat allerdings wenig Interesse, Santos aus seinem noch drei Jahre gültigen Vertrag zu entlassen. Zum einen soll er den Club wieder in die Bundesliga führen. Zum anderen würde der HSV bei einem Wechsel finanziell nur bedingt profitieren. Denn die Ablöse von 6,5 Millionen Euro, die vor zwei Jahren für Santos an den Clube Atletico Mineiro aus Belo Horizonte gezahlt wurden, hatte Klaus-Michael Kühne ausgelegt. Und bei einem Weiterverkauf hätte der Investor Anspruch auf Rückzahlung des Kredits.
Schon deshalb habe der HSV einen fantastischen Preis für Santos aufgerufen: 25 Millionen Euro. Eine Ablöse, die alle Vereinsrekorde brechen würde. Die größte Einnahme verbuchte der HSV vor zehn Jahren beim Verkauf von Nigel de Jong an Manchester City: 18 Millionen Euro.
Trotzdem ist nicht auszuschließen, dass sich ein Käufer findet. Profiteur wäre erneut Volker Struth. Er hatte Santos schon vor zwei Jahren zum HSV vermittelt – und soll ihm nach dem Abstieg jetzt den Klassenerhalt sichern.
HSV verlängert mit Sponsor Rewe
Der HSV und der Lebensmittelhändler Rewe haben ihre Partnerschaft vorzeitig um ein Jahr biss 2020 verlängert. Das gab der Verein am Dienstag bekannt. "Wir glauben an die Stärke und Strahlkraft des Vereins und freuen uns daher Partner des HSV zu sein", sagte Jochen Vogel,
Vorsitzender der Geschäftsleitung von Rewe Nord. Das Unternehmen engagiert sich seit 2015 beim HSV.