Der HSV gewinnt Blitz-Turnier gegen Stoke und Meppen. Trainer Titz gewährt Einblicke in die Gefühlswelt von Arp.

HSV gewinnt Blitzturnier

Zwei Wochen vor dem Zweitligastart gegen Holstein Kiel hat der HSV das Blitzturnier in Meppen durch zwei Siege gegen Stoke City (2:1) und den SV Meppen (2:1) gewonnen. Zunächst trafen im ersten Spiel Premier-League-Absteiger Stoke und Bundesliga-Absteiger HSV aufeinander. Hamburgs Trainer Christian Titz ließ direkt Fiete Arp, der am Vortag bis 2020 verlängert hatte, als einzige Spitze auflaufen.

Zu Beginn des Spiels hakte es im Offensivspiel der Hamburger allerdings gewaltig. Die logische Folge: Nach Vorlage von Bojan Krkic traf Stokes Erik Pieters früh zum verdienten 0:1 (15.). Und das Titz-Team konnte sogar noch froh sein, dass die Engländer, die im 45-Minuten-Spiel zuvor gegen den SV Meppen 0:1 verloren hatten, nicht noch erhöhten.

Und das sollte sich rächen: Hamburgs erster Schuss aufs Tor ging auch direkt ins Tor. Aaron Hunt hatte einen herrlichen Freistoß direkt zum 1:1 verwandelt (siehe oberes Video). Nur fünf Minuten später folgte der zweite HSV-Schuss aufs und ins Tor. Diesmal war es der Immer-noch-Hamburger Arp, der den fälligen Strafstoß nach einem Foul von Pieters an Neuzugang Khaled Narey zum 2:1 verwandelte. Kurz darauf war Hamburgs erstes Spiel vorbei – und man durfte gut und gerne von einem "glücklichen Sieg" sprechen.

Was Titz und Arp über neuen Vertrag sagen

Im Anschluss gab es nur ein Thema: Fiete Arp. "Ich wusste schon seit Längerem, dass er weiter für den HSV spielen will", sagte Titz. "Er hat die Qualität und ihm wird der Durchbruch im Profifußball gelingen – es ist nur noch eine Frage der Zeit. Nach der Vertragsverlängerung war er völlig erleichtert. Man sieht es auch, er wirkt deutlich befreiter."

Das Schlusswort gebührt dem Torschützen: "Ich habe mit der Vertragsverlängerung beim HSV genau das erreicht, was von Anfang an mein Ziel war. Es ist eine Herzensangelegenheit", sagt Arp, der trotz seiner Absage an die Bayern nicht in Ungnade beim Rekordmeister gefallen ist: "Am Ende war keiner der Parteien unglücklich über die Situation."

Lasogga und Wintzheimer treffen

Im zweiten Spiel des HSV war es dagegen lange Zeit eine klare Sache. Direkt zu Beginn kamen die Hamburger fast im Minutentakt zu Großchancen – und auch zu Toren. Zunächst traf Pierre-Michel Lasogga nach Manuel Wintzheimers schönen Flanke zum 1:0 (10.). Sekunden später machte es Wintzheimer dann selbst (11.). Damit haben alle drei Stürmer getroffen. "Das wünscht man sich als Trainer, es macht die Entscheidung schwerer. Gerade im zweiten Spiel haben wir aber auch einige Torchancen ausgelassen. Ich sehe alle drei momentan gleich auf", sagte Titz.

Besonders interessant: Trainer Titz ließ im Defensivspiel eine Dreierkette mit Bates , Steinmann und Ambrosius testen, die im Spiel nach vorne zur Zweierkette mutierte. Allerdings wurde die HSV-Defensive lange Zeit kaum vom Drittligisten gefordert, ehe Max Kremer kurz vor Schluss einen Holtby-Fehler zum 1:2-Anschlusstreffer ausnutzte.

Dabei blieb es bis zum Schluss. Der letzte Test vor dem Zweitligastart folgt nun am kommenden Sonnabend im Volkspark gegen Monaco.

HSV-Aufstellung Spiel 1 gegen Stoke City: Pollersbeck - Narey, Bates, van Drongelen, Vagnoman - Steinmann - Jairo, Hunt (37. Janjicic), Holtby, Ito - Arp.

Tore: 0:1 Pieters (15.), 1:1 Hunt (36.), 2:1 Arp (41./Strafstoß)

HSV-Aufstellung Spiel 2 gegen den SV Meppen: Mickel - Bates, Steinmann (14. David), Ambrosius - Narey (14. Knost), Janjicic, Kwarteng - Holtby, Jairo - Lasogga, Wintzheimer.

Tore: 1:0 Lasogga (10.), 2:0 Wintzheimer (11.).

Zuschauer: 5419.

Kühne tritt gegen den HSV nach

HSV-Investor Klaus-Michael Kühne sieht sein Engagement bei den Hamburgern erneut als gescheitert an. „Beim HSV ist das nun total in die Hose gegangen, das muss man klar sagen. Da waren alle Versuche umsonst“, sagte der Milliardär der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Die kolportierte Zahl von 100 Millionen Euro, die er in den HSV gesteckt haben soll, sei etwas übertrieben, da es auch Rückflüsse gegeben habe, behauptete Kühne erneut. „Aber sie ist auch nicht ganz falsch“, sagte der Logistikunternehmer. Das Geldverdienen habe nie im Vordergrund gestanden. Es sei ihm darum gegangen, dass der Verein eine stabile und in der Bundesliga gut etablierte Mannschaft zusammenstelle, sagte er.

Die aktuelle Struktur an der Spitze des HSV mit einem Triumvirat aus Vorstandsvorsitzendem, Sportchef und Finanzchef sei richtig, sagte Kühne.