Sakais Liebeserklärung an den HSV. Jung freut sich über Interesse. Guerreros Startelfeinsatz offen. Blamage in New York jährt sich.
Titz verliert seinen Assistenten Uysal
Als Christian Titz im März beim HSV vom Trainer der zweiten zum Trainer der ersten Mannschaft aufstieg, ging sein Assistent Soner Uysal mit. Doch für den 40-Jährigen endet das Abenteuer Profifußball nach acht Bundesligaspielen als Co-Trainer wieder: Uysal geht wohl zur U21 zurück.
„Ich gebe schon zu, dass ich enttäuscht bin“, sagte er der „Bild“-Zeitung. „Ich habe gemeinsam mit dem ganzen Team in den acht Wochen Abstiegskampf ordentlich Gas gegeben. Wir haben leider in den Gesprächen mit den Verantwortlichen nicht zusammengefunden.“ Titz hatte für die kommende Zweitligasaison seinen früheren Spieler André Kilian vom FC Homburg als ersten Assistenten zum HSV geholt.
Der Personaltausch ist laut "Hamburger Morgenpost" allerdings weder von Titz noch vom Verein initiiert worden. Vielmehr habe Uysal ein Angebot des HSV, weiter mit den Profis zu arbeiten, abgelehnt. Ob und in welcher Funktion er künftig für den HSV tätig ist, sei offen. Uysal hatte zwischen 1997 bis 2001 für den HSV 13 Bundesligaspiele bestritten. Seit dem Ende seiner aktiven Laufbahn 2005 ist er als Nachwuchstrainer beim HSV tätig.
Als sich der HSV in New York blamierte
Die Fußballkönige Europas aus dem fernen Germany wurden gebührend empfangen. Deutsche Kulturvereine entsandten Blaskapellen, Jodler und Schuhplattler-Tänzer oder was man noch so für hanseatisches Brauchtum hielt. Auf dem Parkplatz vor dem Giants Stadium wurde die beste deutsche Picknickidee prämiert. Und nicht zuletzt erhielt der HSV eine Antrittsprämie von fürstlichen 120.000 Mark.
Das Saisonabschlussspiel des frisch gekürten Europapokalsiegers der Landesmeister und deutschen Meisters bei New York Cosmos am 15. Juni 1983, heute vor 35 Jahren, war ein PR-Erfolg. 30.720 Zuschauer kamen, 3000 mehr als im Durchschnitt zu den Liga-Heimspielen des US-Meisters. Sportlich allerdings geriet der Übersee-Trip zum totalen Flop. Ohne die verletzten Horst Hrubesch, Lars Bastrup, Thomas von Heesen und Jürgen Milewski sowie den freigestellten Ditmar Jakobs kam der HSV auf dem ungewohnten Kunstrasen gegen die Altstartruppe um New-York-Rückkehrer Franz Beckenbauer mit 2:7 (2:1) unter die Räder.
Zuschauer und Chronisten rieben sich verwundert die Augen. "Was werden die Europäer denken, wenn sie dieses Ergebnis hören", fragte sich der Reporter der örtlichen Tageszeitung "Courier News". „Die Cosmos-Spieler, und einige sind ja Fußball-Opas, haben uns in der zweiten Halbzeit vorgeführt“, klagte HSV-Mittelfeldspieler Wolfgang Rolff, „es war blamabel, demütigend. Wir hatten nach der Pause nicht eine Torchance.“ Und das Abendblatt erhob Anklage: „Wer trägt die Verantwortung?“
Ein bisschen wohl auch Günter Netzer. Der Manager vertrat den in Wien weilenden Trainer Ernst Happel und ließ die Mannschaft „vor dem Treffen auch nicht trainieren, geschweige denn eine Platzbesichtigung machen“, wie das Abendblatt kritisch anmerkte. Netzer reichte die Kritik an die Spieler weiter: „Sie hatten bei der Hitze und hohen Luftfeuchtigkeit sicher ihre Probleme, aber das lasse ich als Entschuldigung für vier Gegentore in den letzten 13 Minuten nicht gelten.“
HSV-Präsident Wolfgang Klein bot eine Revanche in Hamburg an. Doch dazu kam es nicht mehr. Mangels Zuschauerinteresses löste sich New York Cosmos 1985 auf.
Guerreros Startelfeinsatz offen
Perus Nationaltrainer Ricardo Gareca hat dem ehemaligen HSV-Profi Paolo Guerrero vor dem WM-Start eine gute Verfassung bescheinigt. „Er ist in sehr guter Form. Egal, was vorher passiert ist, er ist gut vorbereitet und fit. Er kann ebenso spielen wie alle anderen im Team“, sagte Gareca vor dem Auftaktmatch der Gruppe C gegen Dänemark am Sonnabend (18 Uhr) in Saransk. Ob der Angreifer gegen die Dänen in die Startelf rückt, ließ der Coach jedoch offen. „Darüber entscheide ich erst kurz vor dem Spiel.“
Der 34 Jahre alte Guerrero darf nach einer Entscheidung des Schweizer Bundesgerichts doch an der Fußball-WM in Russland teilnehmen. Eine zunächst verhängte Dopingsperre gegen den ehemaligen Spieler von Bayern München (2002–2006) und des HSV (2006–2012) war provisorisch ausgesetzt worden.
Gareca bedankte sich am Freitag ausdrücklich bei den Kapitänen der Gruppengegner Dänemark, Frankreich und Australien, die sich für die Zulassung Guerreros zur WM eingesetzt hatten. „Vielen Dank für die Unterstützung! Ich freue mich über den Zuspruch. Das ist sehr positiv für ihn und die ganze Mannschaft“, betonte Gareca.
Kartenvorverkauf für Blitzturnier startet
Am kommenden Montag beginnt der Vorverkauf für das Blitzturnier in Meppen am 21. Juli. Der HSV tritt dabei in je 45 Minuten gegen den englischen Premier-League-Absteiger Stoke City und Gastgeber SV Meppen an, die zuvor um 14 Uhr auch das erste Spiel bestreiten. Tickets sind an allen Vorverkaufsstellen sowie online unter diesem Link erhältlich.
Der HSV-Sommerfahrplan 2018
Für Ronald Maul (45) kommt es bei dem Turnier zum Wiedersehen mit seinem alten Club. Der Geschäftsführer des Drittligisten Meppen bestritt in der Saison 2000/01 für den HSV drei Bundesligaspiele.
Kostic widerspricht seinem Torhüter
HSV-Profi Filip Kostic will mit Serbien im WM-Auftaktspiel am Sonntag (14 MESZ/ZDF) in Samara gegen Costa Rica voll auf Sieg spielen. „Es wird schwierig werden, aber wir müssen alles geben, um zu gewinnen“, sagte der offensive Mittelfeldspieler am Freitag im Teamcamp in Swetlogorsk. „Für uns ist es das wichtigste der drei Gruppenspiele. Denn ich bin sicher: Wenn wir das gewinnen, werden wir weiterkommen.“
Auf Punkte gegen Rekordweltmeister Brasilien, neben der Schweiz dritter Gruppengegner der Serben, will der 25-Jährige nicht hoffen. „Sie sind der Topfavorit, nicht nur in der Gruppe, sondern im gesamten Turnier“, sagte Kostic.
Damit widersprach Kostic seinem Torhüter-Routinier Vladimir Stojkovic. Dieser hatte tags zuvor vor zu viel Risiko gegen den Viertelfinalisten der vorherigen WM 2014 in Brasilien gewarnt. „Das ist meine dritte WM, ich habe Erfahrung“, hatte der 34-Jährige von Partizan Belgrad gesagt: „Wir müssen kühlen Kopf bewahren und nicht unbedingt gegen Costa Rica gewinnen. Wichtig ist, dass wir nicht verlieren. Nichts wird im ersten Spiel entschieden. Holen wir einen Punkt, haben wir noch zwei weitere Spiele.“ 2006 und 2010 hatten die Serben jeweils ihr Auftaktspiel verloren und waren danach in der Gruppenphase ausgeschieden.
Fragen zu seiner Zukunft nach dem Abstieg des HSV wollte Kostic am Freitag nicht beantworten. Die Hamburger würden den Linksaußen gern verkaufen.
Sakais Liebeserklärung an den HSV
Gotoku Sakai hat im WM-Quartier der japanischen Nationalmannschaft in Russland noch einmal erklärt, warum er trotz des Bundesliga-Abstiegs beim HSV bleibt. „Ich liebe die Stadt Hamburg und den Verein“, sagte der HSV-Kapitän in Kasan.
Es sei auch für ihn „sehr traurig gewesen, dass wir jetzt leider abgestiegen sind. Die Kultur, die dieser Verein hat, da will ich mithelfen, das wieder aufzubauen.“ Er sei nicht der Typ, der nur an sich denke. „Ich möchte mit dem HSV erfolgreich sein. Nur deswegen bin ich geblieben.“ Mit seinem Clubtrainer Christian Titz sei er im engen Kontakt, auch über den Nachrichtendienst WhatsApp. „Wir unterhalten uns sehr viel.“
Schon nach dem letzten Saisonspiel gegen Borussia Mönchengladbach (2:1) am 12. Mai und dem feststehenden erstmaligen Gang in die 2. Bundesliga hatte der 27 Jahre alte Defensivspieler erklärt, bleiben zu wollen. Ende Mai hatte er seinen Vertrag bis 2020 verlängert. Sakai war 2015 aus Stuttgart zum HSV gewechselt.
In die WM in Russland startet er mit seinem Nationalteam am kommenden Dienstag gegen Kolumbien, weitere Gegner in der Gruppe H sind Polen und Senegal.
Jung von Interesse aus Bundesliga geschmeichelt
Auch nach mehr als einem Monat ist der Abstiegsschmerz bei HSV-Verteidiger Gideon Jung noch nicht ganz abgeklungen. Es sei zwar nicht mehr so hart wie in den ersten eineinhalb Wochen, in denen er viel gegrübelt habe. Aber: „Komplett wird es nie verschwinden“, sagte der U-21-Europameister der „Bild“-Zeitung, „aber wenn ich den Ball am Fuß habe, geht der Blick nach vorn.“
Und diese Zukunft wird in Hamburg sein. Jung (23): „Mir wurde vonseiten des Trainers gesagt, dass man mich nicht abgeben wird.“ Dass die Bundesligaclubs Mainz und Freiburg Interesse an ihm haben sollen, freue ihn, „weil es eine Bestätigung der Leistung ist, trotz des Abstiegs mit dem HSV. Ein schönes Gefühl, mit dem ich gestärkt in die Saison gehe“.
Froh ist Jung auch darüber, dass der HSV die Verträge mit den Mittelfeld-Stars Lewis Holtby und Aaron Hunt verlängert hat: „Die beiden sind charakterlich top und megawichtig für das Mannschaftsgefüge – nicht nur auf dem Platz, sondern auch für das Klima in der Kabine.“
HSV Gastgeber der Beachsoccer-Liga
Sommer, Sonne – Strandfußball! Am Wochenende trägt die Deutsche Beachsoccer-Liga ihren dritten Saisonspieltag beim HSV aus. Auf der Paul-Hauenschild-Anlage in Norderstedt (Ulzburger Straße 94) treten zwölf Teams in insgesamt 14 Spielen an. Am Sonnabend wird von 10 bis 20.30 Uhr gekickt, am Sonntag von 9 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Das Programm für den Gastgeber hat es in sich. Los geht’s für den HSV am Sonnabend um 15.20 Uhr gegen den Tabellenzweiten Bavaria Beach Bazis aus Pasing, um 19.20 Uhr folgt das Spiel gegen den Tabellendritten Wuppertaler SV, und am Sonntag ist um 11.40 Uhr der ungeschlagene Tabellenführer Rostocker Robben der Gegner.
Nach den ersten beiden Spieltagen liegt der HSV mit sechs Punkten aus vier Spielen auf dem achten Platz von zwölf Mannschaften.