Hamburg. Die Zweitklassigkeit des Ex-Bundesliga-Dinos trifft den HFV hart. Es geht um Geld für Zuschauer und Entschädigung für Talente.

Wenn es um den Zuschauerzuspruch des HSV geht, schaut nicht nur Finanzvorstand Frank Wettstein ganz genau hin. Auch der Hamburger Fußball-Verband (HFV) hofft trotz zweiter Liga auf einen annähernd hohen Schnitt wie die 50.703 in der vorerst letzten Saison im Oberhaus – aus einfachem Grund: Denn der HFV partizipiert an den Einnahmen des Hamburger SV.

Allerdings steht schon jetzt fest, dass der Verband in dieser Hinsicht vorerst kleinere Brötchen wird backen müssen. Schließlich wird durch den Abstieg statt bislang zwei Prozent nur noch ein Prozent der HSV-Einnahmen abgezwackt. Und das Geld muss sich der HFV dann auch noch mit dem Norddeutschen Fußball-Verband (NFV) teilen. Bislang bekam der HFV immerhin drei Fünftel des Kuchens ab.

Bis zu 200.000 Euro weniger für den HFV?

Aktuell geht der HFV von einem Schwund zwischen 150.000 und 200.000 Euro aus. Bei einem Jahresetat von 1,5 Millionen Euro fällt diese Summe durchaus ins Gewicht. Schließlich muss mit dem Budget unter anderem Talentförderung, die Ausbildungen von Trainern und Schiedsrichtern und der Spielbetrieb finanziert werden.

"Der HSV war immer der größte Bringer", sagt HFV-Sprecher Carsten Byernetzki. Zwar gab es bislang auch Geld durch die Zuschauer des FC St. Pauli. "Aber das war von vorneherein immer geringer", sagt Byernetzki, der nun auf einen guten Saisonstart des HSV setzt. "Dann kommen auch sicher wieder viele Zuschauer. Grundsätzlich drücken wir aber beiden Hamburger Vereinen die Daumen."

Auch weniger Geld bei Talent-Transfers

Hoffen beide auf eine schnelle HSV-Rückkehr ins Oberhaus: Uwe Seeler und HFV-Präsident Dirk Fischer (r.)
Hoffen beide auf eine schnelle HSV-Rückkehr ins Oberhaus: Uwe Seeler und HFV-Präsident Dirk Fischer (r.) © Witters

Sollte es für den Ex-Dino nicht zum direkten Wiederaufstieg reichen, könnte es in den HFV-Kassen, die ansonsten größtenteils durch den Sportfördervertrag mit der Stadt gefüllt werden, auch dauerhaft leerer werden. "Dann muss es Einsparungen geben", kündigte Verbandspräsident Dirk Fischer bereits in der "Bild"-Zeitung, die zuerst über das Abstiegsdilemma berichtet hatte.

Demnach hätten Hamburgs Amateurvereine einen zusätzlichen Rückschlag zu verkraften: Wechseln künftig Talente zum HSV, fällt die Ausbildungsentschädigung des Zweitligisten ebenfalls niedriger aus als zuvor. Fischer beruhigt seine Clubs aber vorerst. "Wir haben Rücklagen, mit denen wir eine Saison überbrücken können", sagte der HFV-Chef in der "Bild".