Der HSV muss mit- statt gegeneinander arbeiten. Direktor Sport Peters sollte sich an seiner eigenen Aussage messen lassen.
Hamburg. Max-Arnold Köttgen hat am Montag eine deutliche Botschaft mitgeteilt. Der stellvertretene Aufsichtsratschef der HSV Fußball AG sagte in einem clubeigenen Interview einen Satz, der an seine clubeigenen Empfänger adressiert war. „Bringt eure Stärken ein, spielt im Team und stellt persönliche Interessen hinten an, dann haben wir die größtmöglichen Erfolgschancen“, sagte Köttgen.
Deutlich zu verstehen war dieser Satz vor allem deshalb, weil Köttgen ihn mit folgenden Worten einleitete: „Wir als Aufsichtsrat haben einen konkreten Auftrag an alle Führungskräfte.“ Damit richtete er sich zum einen an den neuen Sportvorstand Ralf Becker, seinen Dissens mit Direktor Sport Bernhard Peters auszuräumen.
Er könnte aber genauso gut die beiden Vorstände Bernd Hoffmann und Frank Wettstein meinen, denen auch nicht gerade die größte Männerfreundschaft nachgesagt wird. Und natürlich müsste auch sein eigener Aufsichtsrat die Botschaft verstehen. Schließlich gab und gibt es auch im Kontrollgremium Spannungen.
HSV braucht starke Persönlichkeiten
Will der Club aus dem erstmaligen Abstieg Lehren ziehen, muss er nun endlich anfangen, auf den Führungspositionen mit- statt gegeneinander zu arbeiten. „Fußball ist keine One-Man-Show. Es geht viel zu viel um Einzelpersonen“, hat Bernhard Peters erst vor Kurzem gesagt – und sollte sich an seiner eigenen Aussage messen lassen.
Der HSV braucht starke Persönlichkeiten und eine gute Streitkultur, um wieder erfolgreich zu sein. Vor allem aber braucht der HSV ein starkes Team. Benutzt haben Ralf Becker und Bernd Hoffmann das Wort am Montag mehrfach. Nun müssen sie es auch leben.