Albertz spielt vor UN vor. Müller-Ersatz im Visier. HSV vor Verpflichtung von BVB-Talent. Krasnodar will Papadopoulos.
Waldschmidt wechselt nach Freiburg
Der HSV verliert seinen Retter aus der Saison 2016/17. Luca Waldschmidt verlässt den Verein nach dem Abstieg und wechselt zum Bundesligisten SC Freiburg. Die Breisgauer ziehen nach Abendblatt-Informationen an diesem Mittwoch die Ausstiegsklausel in Höhe von fünf Millionen Euro. Der Transfer hatte sich schon seit Wochen angedeutet. Ausschlaggebend für den Wechsel ist Freiburg-Trainer Christian Streich, der Waldschmidt schon vor einem Jahr verpflichten wollte und seitdem genauso wie Sportvorstand Jochen Saier intensiven Kontakt mit dem Offensivspieler hält.
Der Sportclub hat Waldschmidt eine Perspektive aufgezeigt, die ihm beim HSV fehlte. Der Angreifer, der vor zwei Jahren für 1,3 Millionen Euro aus Frankfurt kam, fühlt sich in Hamburg nicht ausreichend wertgeschätzt. Auch Neu-Trainer Christian Titz, der Waldschmidt viermal in der Startelf austestete, hat den 22-Jährigen in einem Einzelgespräch nicht von einem Verbleib in der Hansestadt überzeugen können.
Bereits im Winter waren sich Freiburg und der HSV über einen Transfer von Waldschmidt einig. Die vereinbarte Ablöse: drei Millionen Euro. Allerdings scheiterte der Deal, der in Verbindung mit einer HSV-Leihe von Stürmer Aleksandar Mitrovic stand, am Veto des Aufsichtsrats.
Ein halbes Jahr später folgt Waldschmidt endgültig dem Lockruf von Trainer Streich – und bleibt durch den Wechsel erstklassig. Der HSV verdient wiederum wichtige Millionen, die nach dem Abstieg fehlen, und macht ein sattes Transferplus mit dem hoffnungsvollen Talent.
Auch Ekdal will erstklassig bleiben
Und noch ein weiterer Abgang kündigt sich in diesem Sommer an: Albin Ekdal hat im „Expressen“ gesagt, dass er auch künftig in einer europäischen Topliga spielen will. Der HSV will den Schweden nach der WM verkaufen.
Keine Fifa-Begnadigung für Guerrero
Die Fifa hat es abgelehnt, gegen die Dopingsperre von Perus Kapitän Paolo Guerrero vorzugehen, der wegen der Sanktion die WM in Russland verpasst. Bei einem Treffen mit dem früheren Bundesligaprofi und Perus Verbandspräsident Edwin Oviedo habe Fifa-Präsident Gianni Infantino zwar großes Verständnis für Guerreros Enttäuschung geäußert. Er habe aber klargestellt, dass der Weltverband nicht gegen die 14-monatige Sperre vorgehen könne, da sie vom Internationalen Sportgerichtshof CAS verhängt worden sei. Dies teilte die Fifa nach dem Gespräch in Zürich mit.
Guerrero war im Oktober 2017 bei einer Dopingkontrolle nach dem 0:0 im Qualifikationsspiel gegen Argentinien positiv getestet worden. Bei dem 34-Jährigen war eine in Koka-Tee enthaltene Substanz entdeckt worden. Nach Ansicht des Sportgerichtshofes wollte Guerrero nicht seine Leistung steigern, ihm sei aber Nachlässigkeit vorzuhalten.
Die Kapitäne von Perus Gruppengegnern bei der Weltmeisterschaft hatten in einem Brief an die Fifa für eine Teilnahme Guerreros plädiert. Der Franzose Hugo Lloris, der Australier Mile Jedinak und der Däne Simon Kjaer hatten gebeten, Mitgefühl mit dem früheren Münchner und Hamburger Profi zu zeigen und die Sperre vorübergehend aufzuheben (s.u.).
Die Fifa hatte Guerrero erst für 30 Tage gesperrt, dann für ein Jahr und die Strafe schließlich halbiert. Guerrero wollte vor dem CAS einen Freispruch erreichen, die Welt-Anti-Doping-Agentur dagegen eine Verlängerung. Der CAS als höchste sportgerichtliche Instanz verhängte schließlich die 14-Monats-Sperre, auf die das bereits verbüßte halbe Jahr angerechnet wird.
Albertz spielt im UN-Hauptquartier
Große Ehre für Jörg Albertz: Der einstige Publikumsliebling des HSV darf bei den Vereinten Nationen vorspielen. Albertz (47) gehört zu einem Team von "Bundesliga-Legenden",das die Deutsche Fußball-Liga in Zusammenarbeit mit der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland am 31. Mai im UN-Hauptquartier in New York präsentiert. Neben Albertz sind auch Lothar Matthäus, Paulo Sergio, Wynton Rufer und Pavel Pardo vertreten.
Vier regionale Teams von Botschaftern und Fußballern werden auf einem Kleinfeld zu einem Mini-Turnier mit 15-minütigen Spielen antreten. Schiedsrichterin wird Bibiana Steinhaus sein, vor der Partie ist eine Diskussion mit Matthäus, Pardo und Steinhaus sowie UN-Botschaftern und hochrangigen Vertretern des UN-Sekretariats geplant.
Albertz spielte von 1993 bis 1996 sowie von 2001 bis Anfang 2003 beim HSV und erzielte in 127 Bundesliga-Einsätzen für die Hamburger insgesamt 28 Tore. Er betreibt in seiner Heimatstadt Mönchengladbach eine Firma für mobile Fußballcamps.
Heißer Fanartikel: die HSV-Heizung
Nein, wir wollen Sie jetzt nicht mit den naheliegenden Wortspielen strapazieren, schon gar nicht zu dieser Jahreszeit. Wir widerstehen der Versuchung festzustellen, dass der HSV in der vergangenen Saison wenig Erwärmendes zu bieten hatte, erst viel zu spät richtig heißgelaufen ist und deshalb am Ende die ganz kalte Dusche bekommen hat.
Wir überlassen diesen Elfmeter der bildhaften Sprache lieber der Firma Wolf Heiztechnik. Sie ist offizieller Lieferant des HSV und in dieser Funktion Hersteller des neuesten Merchandising-Artikels: der HSV-Fanheizung. Zur Auswahl stehen ein Gas-Brennwert-, ein Öl-Brennwert-Gerät sowie eine Split-Wärmepumpe, allesamt mit einem blauen Vertikalstreifen und dem Vereinswappen verziert.
Beworben wird die Fanheizung mit diesen Worten: "In der Arena geht es immer hoch her, und die Luft brennt. Wir von Wolf möchten, dass ihr es auch zu Hause kuschlig warm habt." Jeder Käufer erhält ein HSV-Fanpaket inklusive unterschriebenem Heimtrikot dazu.
Bei ihren Partnerschaften ist die Firma Wolf übrigens breit aufgestellt. Eine Schalke-04-Fanheizung gibt es bereits – und sie sieht bis auf das Wappen identisch aus. Was Fans zum Kauf veranlassen sollte? Ganz einfach: "In der Arena geht es immer hoch her, und die Luft brennt. Wir von Wolf möchten, dass ihr es auch zu Hause kuschlig warm habt."
Eine Nürnberg-Edition soll in Kürze folgen. Wir ahnen schon, wie die Werbebotschaft lautet.
Kommt Fassnacht für Müller?
Noch ist der Abgang von Rechtsaußen Nicolai Müller nicht offiziell, da steht angeblich schon ein möglicher Nachfolger vor der Tür: Christian Fassnacht vom Schweizer Meister Young Boys Bern steht laut "Hamburger Morgenpost" auf dem Kaderplan der Hamburger für die kommende Zweitligasaison. Der 24-Jährige selbst könne sich einen Wechsel "gut vorstellen", obwohl er mit Bern die Chance hätte, in der Champions League zu spielen.
Fassnacht war erst vor einem Jahr vom FC Thun nach Bern gewechselt und kam in der abgelaufenen Super-League-Saison unter dem nach Frankfurt wechselnden Trainer Adi Hütter auf elf Tore und acht Vorlagen. Ein Wechsel komme aber nur infrage, wenn Müller das HSV-Angebot zur Verlängerung seines auslaufenden Vertrages wie erwartet nicht annehmen soollte. Müller wird mit dem FC Schalke in Verbindung gebracht.
Gegner-Kapitäne machen sich für Guerrero stark
Der frühere HSV-Profi Paolo Guerrero (34) hat im Kampf um seine Teilnahme an der bevorstehenden WM in Russland auch von den Gegnern seiner Peruaner Unterstützung erhalten. Die Nationalmannschaftskapitäne Hugo Lloris (Frankreich), Mike Jedinak (Australien) und Simon Kjaer (Dänemark) plädierten in einem offenen Brief an den Weltverband Fifa für eine vorübergehende Aussetzung von Guerreros 14-monatiger Dopingsperre während Perus WM-Auftritten in Russland.
"Aus unserer Sicht wäre es einfach nur falsch, ihn auf Grundlage von Untersuchungen, die ergeben haben, dass er weder betrügen noch seine Leistung durch verbotene Mittel verbessern wollte, von einem der Höhepunkte seiner Karriere auszuschließen. Deswegen richten wir ein Gnadengesuch an das Fifa-Council und bitten um die Aussetzung der Sperre für den Zeitraum von Perus WM-Teilnahme", schrieb das Trio.
Guerrero ist nach einem positiven Dopingtest auf Kokain in zweiter Instanz durch den Internationalen Sportgerichtshof CAS zu einer 14-monatigen Sperre verurteilt worden und damit momentan nicht für die WM spielberechtigt. Das erstinstanzliche Urteil aus dem vergangenen Oktober von sechs Monaten Sperre hingegen hätte dem früheren Münchner und Hamburger Bundesliga-Profi Einsätze in Russland ermöglicht.
Vor einem für diesen Dienstag geplanten Treffen mit Fifa-Präsident Gianni Infantino (Schweiz) am Sitz des Weltverbandes in Zürich bekam Guerrero Rückendeckung auch durch die internationale Spielervereinigung FIFPro. Das höhere Strafmaß sei "unfair und unverhältnismäßig", machte die FIFPro ihren Standpunkt klar und kündigte ebenfalls persönlichen Einsatz von Verbandsvertretern bei Infantino für eine Begnadigung des 34-Jährigen an.
Peru hat sich erstmals seit 1982 wieder für eine WM-Endrunde qualifiziert. Dort trifft das Team in der Gruppe C auf Dänemark, Frankreich und Australien.
Rostock-Anhänger klauen HSV-Fan Trikot
Eine Gruppe von Hansa-Rostock-Anhängern hat in Niendorf (Landkreis Nordwestmecklenburg) einem HSV-Fan das Trikot geklaut. Der 20 Jahre alte HSV-Fan und seine Freunde waren am Montagabend in Boltenhagen mit den gegnerischen Fans aneinandergeraten, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Die Beteiligten hätten sich jeweils an den T-Shirts ihrer Vereine erkannt, es sei zu einer leichten körperlichen Auseinandersetzung gekommen.
Die HSV-Fans seien dann zu ihrem Campingplatz in Niendorf zurückgefahren und offenbar von den Hansa-Anhängern verfolgt worden. Dort sei der Streit fortgesetzt worden. Zwei Hansa-Fans forderten dort laut Polizeiangaben vom 20-Jährigen die Herausgabe des HSV-Trikots flohen damit.
HSV buhlt um Dortmund-Talent
Zieht der HSV nach Verteidiger David Bates (21) von den Glasgow Rangers und Stürmer Manuel Wintzheimer (19) vom FC Bayern München das nächste Talent an Land? Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, steht der Absteiger vor der Verfplichtung von Linksverteidiger Jan-Niklas Beste (19) von Borussia Dortmund. Der U-19-Nationalspieler sei demnach bereits von Kaderplaner Johannes Spors durch den HSV-Campus am Volkspark geführt worden.
Beste wurde von der Borussia seit 2007 ausgebildet und kam zu Beginn dieser Saison beim 4:0-Sieg im DFB-Pokal gegen Rielasingen-Arlen zum ersten und einzigen Mal für die Profis zum Einsatz. Den Sprung in den Bundesligakader traut man ihm beim Champions-League-Teilnehmer augenscheinlich nicht zu – zum Glück für den HSV. Zudem könnte könnte Beste ablösefrei kommen, da sein Vertrag am 30. Juni ausläuft.
Poker um Papadopoulos
Seine nahe Zukunft ist für Kyriakos Papadopoulos derzeit weit weg. Nach dem Abstieg des HSV hat sich der griechische Innenverteidiger in den Urlaub nach Florida verabschiedet. Doch schon bald könnte eine Entscheidung fallen, für welchen Club Papadopoulos (26) in der kommenden Saison spielt. Ein Verbleib in Hamburg ist, trotz eines bis 2020 gültigen Vertrags, unwahrscheinlich. Papadopoulos würde in der Zweiten Liga mit einem Jahressalär von immer noch zwei Millionen Euro das Gehaltsgefüge sprengen, zudem hat er selbst zu verstehen gegeben, sich für die Zweite Liga eigentlich zu schade zu sein.
Er selbst würde sich wohl einen Wechsel zu seinem Herzensclub Paok Thessaloniki wünschen, erste Gespräche sollen bereits stattgefunden haben. Doch das könnte an der Ablöse scheitern. Laut "Hamburger Morgenpost" wäre der HSV zwar schon mit fünf Millionen Euro zufrieden, obwohl man vor einem Jahr selbst 6,5 Millionen Euro an Bayer Leverkusen überwies. Aber auch das könnte für den griechischen Vizemeister zu viel sein.
Und hier kommt möglicher der FK Krasnodar ins Spiel. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung war der russische Erstligist bereits zu Verhandlungen in Hamburg und hat ein erstes Angebot angekündigt. Papadopoulos' Berater sollen in Kürze einen Termin am Volkspark haben.
Van der Vaart ist Tribünenmeister
Den Abstieg des HSV hatte Rafael van der Vaart noch umgehend mit großem öffentlichem Bedauern begleitet, den Erfolg seines aktuellen Vereins ignoriert der 35 Jahre alte Niederländer allerdings – zumindest in den sozialen Netzwerken. Und auch bei den Bildern der Meisterfeier des FC Midtjylland sucht man van der Vaart vergebens. Midtjylland hatte sich am Sonntag durch einen 1:0-Sieg gegen AC Horsens zum zweiten Mal die dänische Meisterschaft gesichert.
Vielleicht hat sich der ehemalige HSV-Kapitän aber auch selbst Zurückhaltung auferlegt, lediglich sechs Minuten Spielzeit in dieser Saison legen diesen Verdacht nahe. Für van der Vaart war es nach den Titeln mit Ajax Amsterdam 2002 und 2004 trotz geringen Eigenanteils der dritte Ligatitel seiner Karriere.
A-Jugend siegt im Bremenstadion
Midtjyllands Nachwuchs musste am Wochenende indes eine Enttäuschung verkraften – und das gegen den HSV. Denn die A-Jugend von Trainer Daniel Petrowsky verhinderte beim Pfingstturnier im Ennepetaler Bremenstadion (!) die Titelverteidigung der Dänen und schlug stattdessen selbst zu.
Im Finale siegte der HSV nach Elfmeterschießen. Im Anschluss kannte der Jubel bei Hamburgs Talenten keine Grenzen mehr. Schließlich war der Erfolg bei dem international besetzten Turnier ein schönes Trostpflaster auf den Schmerz nach der verpassten Bundesligameisterschaft.
Becker wiegelt HSV-Fragen ab
"Inwieweit sind Sie bereit für den HSV?", wollte der Eurosport-Reporter nach dem Relegationsrückspiel zwischen Kiel und Wolfsburg (0:1) von Ralf Becker wissen. Doch Holsteins Manager antwortete so ausweichend wie zuvor. "Wir haben heute ein Relegationsspiel gehabt, standen kurz davor, in die erste Liga aufzusteigen, und haben ein wahnsinniges Jahr gespielt", sagte Becker: "Heute interessiert alles andere überhaupt gar nicht." Auch durch wiederholtes Nachfragen ließ sich Becker nicht von seiner Nicht-Aussage abbringen.
Nach Abendblatt-Informationen soll der HSV-Aufsichtsrat am Sonnabend über die Besetzung des neuen Sportvorstands beraten und möglicherweise auch schon entscheiden. Neben Becker gilt auch Paderborns Sportchef Markus Krösche als aussichtsreicher Kandidat. Beide sollen sich dem Aufsichtsrat bereits vorgestellt haben. Auch Kiels Geschäftsführer Wolfgang Schwenke hielt sich bezüglich eines Becker-Abgangs bedeckt. "Es gibt auch ein Morgen und ein Übermorgen für Holstein Kiel. Wir sind gut aufgestellt", sagte er am Montagabend.
Labbadia: Wolfsburg toppt den HSV
Wolfsburgs Trainer Bruno Labbadia dachte nach der erfolgreichen Relegation dann doch auch wieder an seine Hamburger Rettungsmission. "Diesmal war es anders als beim HSV. Das hat es noch einmal getoppt", sagte der 52-Jährige bei Eurosport. "Ich kann wirklich sagen, dass meine Erfahrung mir geholfen hat. Wir haben es geschafft und sind in der Liga, das ist das Wichtigste."
Labbadia hatte den HSV 2015 in zwei dramatischen Duellen mit dem Karlsruher SC vor dem Gang in die Zweitklassigkeit bewahrt und war daraufhin zum "Hamburger des Jahres" ernannt worden. "Es war mein schwierigster Job, den ich bisher im Fußball hatte", sagte Labbadia nun über sein bisheriges Engagement beim VfL. "Da sind einfach so viele Dinge zusammengekommen. Es war wichtig, immer die Ruhe zu bewahren. Jetzt bin ich erst einmal nur leer, weil ich weiß, was hinter uns liegt."